Kurios: In Wuppertal werden die meisten Pakete ausgeliefert

Veröffentlicht: 09.06.2017 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 09.06.2017

Ohne jemandem auf die Füße treten zu wollen: Wuppertal ist eigentlich eine recht „normale“ Stadt. Sie ist weder besonders alt, noch besonders groß, noch kann sie mit irgendwelchen außergewöhnlichen geschichtlichen oder geografischen Besonderheiten aufwarten. Dennoch darf sich Wuppertal über einen ganz besonderen E-Commerce-Titel freuen.

Wuppertal auf der Landkarte
© sevenMaps7 – shutterstock.com

Wuppertal ist eine besondere Stadt. Warum? Weil nirgendwo sonst so viele Pakete an Kunden ausgeliefert werden wie dort. Wuppertal ist sozusagen Deutschlands „Pakethauptstadt“ – zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Bundesnetzagentur, die sich mit der Digitalisierung des Postmarktes beschäftigt.

Nach Angaben der Studie wurden im Jahr 2015 „in Wuppertal knapp 19 Sendungen pro Kopf und Jahr an Privatempfänger ausgeliefert“, ist bei der Westdeutschen Zeitung zu lesen. Bei Städten, die über eine Million Einwohner beherbergen, liegt dieser Wert bei durchschnittlich 13 Sendungen pro Kopf und Jahr und damit wesentlich niedriger als in Wuppertal. Mit Blick auf den bundesweiten Durchschnitt liegt der Wert bei 16 Sendungen, die jeder Deutsche im Jahr empfängt.

Wuppertal geht digital: Lokales Sortiment und eine gesperrte Straße

Der Grund für dieses überhöhte Paketaufkommen ist allerdings unklar. Der Bundesnetzagentur sei es nicht möglich, „Aussagen zur Motivation des Konsumverhaltens“ zu geben, schreibt die Westdeutsche Zeitung weiter. Aber zumindest die Hintergründe eines ausgeprägten Online-Shopping-Verhaltens sind verständlich, weiß Stephan Zielke von der Bergischen Universität:

Laut dem Wissenschaftler müssen Kunden aus kleineren Städten oder auch ländlicheren Regionen grundsätzlich eine weitere Strecke zurücklegen, um in größere Städte zu fahren bzw. von einem breiteren stationären Angebot profitieren zu können. In solchen Regionen sei dann der Online-Handel natürlich attraktiver. Ob dieser Aspekt tatsächlich für die hohen Paketzahlen in Wuppertal verantwortlich ist, darüber könne nur gemutmaßt werden.

Ein weiterer Aspekt liegt vermutlich auch in der Sperrung der B7, die sich auf das Kaufverhalten der Kunden auswirkt. Denn durch die Sperrung sei die Innenstadt von Wuppertal schlechter erreichbar, was den Druck auf die Einzelhändler in der Vergangenheit spürbar erhöht hat. Des einen Leid, des anderen Freud: Zumindest Online-Händler und die Deutsche Post DHL dürften sich über die Bestellfreudigkeit der Wuppertaler freuen.

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