Models mit Makeln: Shopping-Portal Asos verzichtet auf Photoshop

Veröffentlicht: 03.07.2017 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 03.07.2017

Das perfekte Produktbild innerhalb weniger Minuten – Photoshop macht's möglich! Besonders in der Modebranche wird gerne digital nachgeholfen und das nicht zu knapp. Das Shopping-Portal Asos zeigt seine Models jetzt unretuschiert und erntet dafür viel Lob.

  © Screenshot Asos.com

Dank Photoshop kann jede Frau zum Supermodel werden. Besonders in der Modebranche führt der übermäßige Einsatz von Retuschierungsprogrammen allerdings oft zu unrealistischen Schönheitsidealen. Asos, der britische Online-Shop für Mode und Beauty, zeigt mit den Produktbildern seiner aktuellen Bademoden-Kollektion, dass Models keineswegs perfekt sein müssen, um als schön zu gelten. So werden Models mit kleineren Makeln wie Dehnungsstreifen völlig unretuschiert auf der Website präsentiert. Die Twitter-Gemeinde hat dieses Detail wie üblich als erstes aufgegriffen und spendet dem Unternehmen ordentlich Applaus für dieses Statement.

Glaubwürdige Bilder statt makellos schön

Erst am Freitag ging mal wieder eine fragwürdige Produktpräsentation bei Amazon durch die Medien. Darin werden Plus Size Leggings mit schlanken Models beworben, die in nur einem Bein stehen (der Amazon Watchblog berichtete). Nur eine der vielen Entgleisungen, die das Internet zu bieten hat. Asos hingegen verzichtet bewusst auf die Darstellung perfekter Models und macht das mit den aktuellen Produktbildern auch deutlich. Die natürliche Darstellung der Bilder, bei der einige der Frauen Dehnungsstreifen aufweisen, kommt bei der Internetgemeinde extrem gut an:

Asos bietet unrealistischen Schönheitsidealen die Stirn

Asos verzichtet bewusst auf die Bearbeitung von Modelkörpern mit Photoshop und hat eine Leitlinie, die sich gegen die digitale Veränderung des Erscheinungsbildes ausspricht. So bestätigte eine Sprecherin von Asos der US-amerikanischen Huffington Post, dass man nur Anpassungen an den Produkten digital vornehme, wie etwa die Farbe, nicht aber an den Models. Man will als Mode-Unternehmen seinen Einfluss auf junge Menschen in einer verantwortungsvollen Art und Weise nutzen und dazu gehört auch die Darstellung kleinerer Problemzonen. Eine Einstellung, von der die gesamte Mode-Industrie noch einiges lernen kann.

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