Zalando: Wachstum ja, doch die Gewinne überzeugen nicht

Veröffentlicht: 10.08.2017 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 10.08.2017

Für Zalando war auch das zweite Quartal 2017 erfolgreich, auch wenn man in puncto Umsatz nur um 21,5 Prozent wachsen konnte, was einem Minus von 1,6 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2017 entspricht. Und auch die EBIT-Marge liegt unter dem Wert des Vorquartals.

Zalando Logo
Ulf Wittrock / Shutterstock.com

Zalando hat seit Gründung des Unternehmens ein starkes Wachstum hingelegt und gilt nicht ohne Grund als einer der erfolgreichsten Online-Shops in Deutschland. Nun hat das Unternehmen seine Zahlen für das zweite Quartal 2017 vorgestellt.

Erneut Umsatz-Milliarde erreicht

In den Monaten von April bis Juni 2017 konnte ein Umsatz von 1,1 Milliarden Euro erwirtschaftet werden, was einem Wachstum von 20,1 Prozent entspricht. Damit beläuft sich der Umsatz für das erste Halbjahr 2017 auf etwas mehr als zwei Milliarden Euro. Das bereinigte EBIT liegt dabei knapp über dem vom zweiten Quartal 2016 und beträgt 81,8 Millionen Euro (Q2 2016: 80,9 Millionen Euro). Die leicht niedrigere Bruttomarge von 7,4 Prozent und erhöhte Fulfillmentkosten konnten durch verbesserte Marketingkosten nicht vollständig kompensiert werden. Die gestiegenen Fulfillmentkosten können dabei vor allem auf den Anstieg der Logistikkosten zurückgeführt werden, darunter Investitionen in schnellere Lieferungen und Retouren sowie der weitere Ausbau von Kapazitäten und die Automatisierung an verschiedenen Logistikstandorten.

Umsatz von Zalando vom 1. Quartal 2012 bis zum 2. Quartal 2017 (in Millionen Euro)
© Statista

„Wir sind davon überzeugt, dass Wachstum die richtige Strategie für uns ist, den Unternehmenswert von Zalando zu steigern. Unsere Jahresprognose unterstreicht unseren Fokus auf Wachstum bei gleichzeitig solider Profitabilität“, sagte Co-CEO Rubin Ritter. „Es ist Teil unserer DNA, laufend Investitionsmöglichkeiten zu identifizieren, neue Ideen auszuprobieren und diese schnell auszubauen. Das reicht von der Erweiterung unseres Sortiments bis hin zu unserem kürzlich gestarteten Vorteilsprogramm Zalando Zet.“

Durchschnittlicher Warenkorbwert sinkt leicht

Die erneute Umsatzmillion erreichte Zalando durch eine steigende Zahl aktiver Kunden (Q2 2017: 21,2 Millionen) und durch einen Anstieg der durchschnittlichen Bestellungen auf 3,7 pro Jahr. Insgesamt versendete Zalando in den drei Monaten 22,2 Millionen Bestellungen und damit rund 4,7 Millionen Bestellungen mehr als im Vorjahreszeitraum. Die durchschnittliche Warenkorbgröße ging jedoch im Vergleich zum Q2 2016 um 1,7 Euro auf 64,5 Euro zurück. Im Rahmen des Wachstums setzt Zalando auf den weiteren Ausbau seines europäischen Logistiknetzwerkes mit zwei großen Logistikzentren in Polen und Italien. Insgesamt investierte Zalando im ersten Halbjahr 2017 ohne Unternehmenszukäufe 130 Millionen Euro.

Für die Investoren blieben auf Grund der Investitionen unterm Strich nur 44,9 Millionen Euro, was fünf Millionen weniger sind als im Vorjahreszeitraum. Entsprechend schickten die Aktionäre die Aktie kurzzeitig auf Talfahrt. Mittlerweile hat sich die Aktie aber wieder erholt und liegt wieder über 39 Euro.

Zalando Aktie 24h
© www.wallstreet-online.de

Auch wenn die EBIT-Marge unter der des Vorjahres liegt, hält Zalando an seiner Prognose für das Gesamtjahr 2017 fest. Zalando strebt ein Umsatzwachstum in der oberen Hälfte der 20-25-Prozent-Spanne und eine bereinigte EBIT-Marge in der unteren Hälfte der 5-6-Prozent-Spanne an.

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