Petition an Amazon: Online-Händler fordern bessere Sichtbarkeit asiatischer Konkurrenz

Veröffentlicht: 20.09.2017 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 20.09.2017

Zwei Petitionen, eine in Deutschland, fordern Amazon zu einer besseren Sichtbarkeit asiatischer Händler auf. Händler und Kunden würden sich dies gleichermaßen wünschen.

Amazon

© Jeramey Lende / Shutterstock.com

Kurz nacheinander sind in den USA und in Deutschland zwei Petitionen auf der Plattform Change.org gestartet, die sich an Amazon richten. Shawn Moore aus Houston, Texas, überschreibt seine Petition mit „Amazon Please Add A ‚Ship from USA‘ Filter to Products“. Er beschreibt, dass es in den vergangenen Weihnachtsmonaten stets frustrierend war, bei Amazon zu shoppen, weil Produkte von internationalen Händlern („viele davon in China“) mit Artikeln aus den USA vermischt sind.

Es sei sehr leicht, ausversehen einen Artikel aus China zu bestellen und so etwa den Geburtstag eines Kindes zu verpassen, weil die Lieferzeit bis zu sechs Wochen betrage. Selbst wer aufpasse, müsste sich oft durch mehrere Seiten internationaler Angebote klicken, um ein inländisches Angebot zu finden.

Er schlägt daher einen Filter „Ships From USA“ vor, sodass man die die Angebote nach ihrem Standort filtern könnte. Auch eine Einstellung, internationale Händler dauerhaft auszublenden, hält Moore für praktisch.

Auch deutsche Online-Händler wünschen die Sichtbarkeit der Konkurrenz

Danuta Harpeniuk, Geschäftsführerin des JTL-Servicepartners Wawi-Dienste, stieß auf die Petition, postete Sie in der Facebook-E-Commerce-Gruppe Multichannel Rockstars und startete prompt selbst eine Petition, die an Amazon Deutschland adressiert ist.

Harpeniuk schreibt darin: „Die bessere Sichtbarkeit der asiatischen Händler wird vom Großteil der Amazon Seller sowie Endkunden erwünscht, damit der Endkunde die Chance hat selbst zu entscheiden wo er bestellen mag. Oft ist ihm die Herkunft der Ware unklar.“ Das Feedback in der Gruppe ist positiv und bei Change.org hat ihre Petition den US-Vorstoß mit aktuell 145 Stimmen (Stand: 20.09., 09:00 Uhr) bereits eingeholt.

Warum sie die Petition gestartet hat, hat sie OnlinehändlerNews verraten: "Seit geraumer Zeit haben Online-Händler auf Amazon mit billigen China-Plagiaten zu kämpfen. Das führt zu Frust, den ich sehr gut nachvollziehen kann. Einzelne Fälle werden weniger beachtet als eine gebündelte Petition, die auch den Bedarf deutlich zeigt. Auch Endkunden wünschen sich Transparenz und haben bereits unterschrieben. Da Amazon auch Ware aus China im Rahmen von Prime anbietet, ist ihnen oft unklar, wo sie kaufen. Im Falle einer Rückgabe kann man dabei schnell auf große Probleme stoßen. Ich denke, dass ein gemeinsames Vorgehen der Händler und Endkunden wenigstens für mehr Aufmerksamkeit seitens Amazon sorgen könnte."

Wir haben Amazon gefragt, was man von der Petition hält und wie die Chancen von Danuta Harpeniuks Petition stehen, bislang allerdings ohne Antwort. Sobald sich das Unternehmen zur Thematik äußert, werden wir den Artikel entsprechend aktualisieren.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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