Beate Uhse: Kein Entkommen aus der Not

Veröffentlicht: 30.10.2017 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 30.10.2017

Beate Uhse kämpft und kämpft und scheint dennoch nicht auf einen grünen Zweig zu kommen. Nun hat der Erotikanbieter die Prognosen zu Gewinn und Umsatz nach unten korrigiert.

Erotik: Frau in Dessous
© Forewer – shutterstock.com

Wie steht es um den Erotikanbieter Beate Uhse? Die Antwort lautet weiterhin: nicht gut. Was diese Einschätzung in Zahlen bedeuten könnte, ist jedoch nach wie vor nicht ganz klar, denn ein offizieller Jahresbericht liegt bislang nicht vor. Wie das Handelsblatt berichtet, wurde die Vorlage der Bilanz nun zum wiederholten Male verschoben.

Der neue Stichtag für die Veröffentlichung der Bilanz wurde auf den 15. Dezember 2017 verlegt. Im ersten Quartal 2018 soll dann auch endlich die Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2016 vonstatten gehen. Wird Beate Uhse diese Frist nicht einhalten können, drohen dem Erotikspezialisten Zwangsgelder durch die Finanzaufsicht BaFin, die mit einer Höhe von 220.000 Euro recht satt ausfallen.

Prognosen: Umsatz gesenkt, Verluste angehoben

Doch nicht nur die Veröffentlichung der Bilanz wurde verschoben. Auch die Prognosen für die Umsätze und Gewinne wurden recht deutlich nach unten korrigiert: War der Gesamtumsatz zunächst zwischen 105 und 110 Millionen Euro angesetzt, wird er wohl nur noch bei etwa 103 Millionen Euro liegen. Viel gravierender sieht es allerdings bei den Gewinnen bzw. den fehlenden Gewinnen aus: Auf 1,0 bis 2,0 Millionen Euro sollte sich der Verlust vor Steuern und Zinsen ursprünglich belaufen. Nun wurde er mit etwa 6,2 Millionen Euro beziffert.

Grund für die neuen Zahlen seien eine gründliche Analyse des eigenen Finanzbereiches, die der neue Vorstandsvorsitzende von Beate Uhse, Michael Specht, auf den Weg gebracht hatte. Im Rahmen dieser Untersuchung wurden die neuen Zahlen ermittelt. „Beate Uhse muss im Sommer 2019 eine mit 7,75 Prozent hochverzinste Anleihe über 30 Millionen Euro zurückzahlen, für die der Konzern kaum die Zinsen aufbringen kann. Zudem benötigt Beate Uhse Liquidität in Millionenhöhe, um überhaupt im Geschäft zu bleiben“, heißt beim Handelsblatt es weiter.

Beate Uhse: Die großen Tage sind vorbei

Das Traditionshaus Beate Uhse kann auf eine jahrzehntelange Geschichte mit beeindruckenden Meilensteinen und Erfolgen zurückblicken. Doch die goldenen Tage sind längst vorbei – seit Jahren kämpft das Unternehmen mit stark schwindenden Umsätzen und fehlenden Gewinnen. Diese Entwicklung dürfte nicht zuletzt auf den Fakt zurückzuführen sein, dass das Unternehmen die Digitalisierung und die veränderten Kundenwünsche verschlafen hat.

Da halfen auch ein verändertes Logo und ein kommunizierter Neuanfang wenig. Ein Blick auf de Umsatzzahlen der vergangenen Jahre zeigen das ganze Ausmaß der Talfahrt:

Umsätze des Erotikanbieters Beate Uhse
© Statista

Auch die Gewinne sind in den vergangenen Jahren immer wieder in den Keller gerutscht.

Zahlen des Erotikanbieters Beate Uhse
© Statista

 

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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