Rabatte: Netzagentur ermittelt gegen die Deutsche Post

Veröffentlicht: 06.11.2017 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 06.11.2017

Die Deutsche Post will Großkunden dazu bewegen, in neue Technologien zu investieren und damit auch eigene Kosten zu senken. Unternehmen, die nicht mitziehen, sollen gewisse Rabatte gestrichen werden.

Schriftzug der Deutsche Post auf gelbem Grund
© Vytautas Kielaitis / Shutterstock.com

Der Deutschen Post droht Ärger mit den Behörden. Grund ist der sogenannte „Infrastrukturrabatt“ – ein Rabatt für Großkunden, der den Unternehmen einen Anreiz geben soll, in neue Software und Technik zu investieren. Diese Innovationen zielen unter anderem darauf ab, die Kosten der Deutschen Post zu verringern. Das Problem dabei: Großkunden, die nicht bereit sind, solche Investitionen zu tätigen, verlieren den Anspruch auf einen Teil des Mengenrabatts.

In Zahlen ausgedrückt heißt das: Wer nicht mitzieht, dem gehen im neuen Jahr drei Prozentpunkte des bisherigen Mengenrabatts verloren.

Das Bundeskartellamt begleitet die Untersuchungen

Nachdem es gegen diese neue Preisgestaltung schon zahlreiche Beschwerden durch Unternehmen gegeben habe, hat sich nun auch die Bundesnetzagentur eingeklinkt. Wie die FAZ berichtet, soll geklärt werden, ob den Unternehmen diese Investitionen zugemutet werden können. Verstärkung erhält die Agentur durch das Bundeskartellamt, das die Untersuchung begleiten wird: „Wir stehen dazu in Kontakt zu den Kollegen, führen aber keine eigenen Ermittlungen durch“, sagte ein Sprecher gegenüber der FAZ.

Im Rahmen der Ermittlungen sei durch die Netzagentur eine Umfrage durchgeführt worden, die sowohl Konkurrenten der Deutschen Post als auch Hersteller von Frankiermaschinen und Großkunden zu Wort kommen lässt. Im Zentrum der Befragung stehe der Aufwand, mit dem die betroffenen Unternehmen rechnen müssen, um die neuen Anforderungen zu erfüllen und somit die Rabatte ausschöpfen zu können. Zudem gehe es um die Frage, ob sie überhaupt in der Lage seien, die Änderungen bis zum Jahresende vorzunehmen – Denn nicht nur die hohen Investitionen an sich, auch der viel zu knappe Zeitplan stehe derzeit in der Kritik.

Darüber hinaus befürchten Konkurrenten der Deutschen Post, „dass der Bonner Briefriese durch die neuen technischen Vorgaben einen Einblick in wettbewerbsrelevante Kundendaten bekommen könnte“, so die FAZ weiter.

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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