Hermes will zum Weihnachtsgeschäft 2018 Preiszuschläge einführen

Veröffentlicht: 01.12.2017 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 01.12.2017

Hermes hat bereits jetzt Preiserhöhungen für das Weihnachtsgeschäft 2018 angekündigt. Zeitraum und Höhe des Weihnachtszuschlags sind bisher noch nicht bekannt. Dass Hermes aber generell mit Preiserhöhungen zur Weihnachtssaison liebäugelte, wurde schon im Sommer 2017 bekannt.

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© Cineberg / Shutterstock.com

Es ist der nächste Paukenschlag in der scheinbar aktuell überforderten KEP-Branche. Nachdem Hermes erst vor Kurzem erstmals Paketobergrenzen eingeführt hat, erklärt Hermes Deutschland Geschäftsführer Frank Rausch gegenüber der WirtschaftsWoche, dass Hermes „2018 einen Preiszuschlag für das Weihnachtsgeschäft einführen“ werde.

„Der Markt kommt an seine kapazitären Grenzen.“

Ganz überraschend kommen die Pläne von Hermes allerdings nicht. Wie der LogistikWatchblog bereits im Sommer berichtete, erklärte Hanjo Schneider, Vorstand Services der Otto Group, zu welcher Hermes gehört, dass man nicht umhinkommen werde, „die deutlich höheren Kosten in den Weihnachtswochen an die Kunden weiterzugeben.“ Was im Sommer noch reine Überlegungen waren, scheint nun beschlossene Sache. Für welchen Zeitraum und wie hoch die Erhöhung ausfallen wird, ist noch nicht bekannt. Die Daten aus dem Weihnachtsgeschäft 2017 sollen als Grundlage dienen.

Dass es zu Preiserhöhungen auf dem Paketmarkt kommen würde, dürfte dabei eigentlich für niemanden überraschend sein. Seit Wochen wird über einen möglichen Kollaps diskutiert. Der Grund: Den KEP-Dienstleistern fehlen die Arbeitskräfte und das bei mehr Paketen als je zuvor. Hermes-Chef Rausch: „Der Markt kommt an seine kapazitären Grenzen.“

Vor allem der Mangel an Arbeitskräften macht den Dienstleistern zu schaffen. „Der Arbeitsmarkt ist stark limitiert. Es wird immer schwieriger, Zusteller zu finden, die bereit sind, diesen wichtigen aber wenig Wert geschätzten Job zu übernehmen“, erklärt Rausch gegenüber der WirtschaftsWoche. Bei Hermes werden aktuell über 6.000 Aushilfen gesucht. Andere Dienstleister sind ebenfalls auf der Suche. Aber nicht nur das: Zwar errichten die KEP-Dienstleister immer mehr moderne Sortierzentren, die in einer Stunde mehrere Tausend Pakete abfertigen können, doch reichen die Kapazitäten nicht aus. Der weiter stark wachsende E-Commerce bringt die Paketzentren an ihre aktuellen Grenzen.

Null-Versandkostenmentalität

Generell ist zu erwarten, dass in den kommenden Jahren die Preise für Pakete weiter steigen werden. Die angekündigten Preiserhöhungen zum Weihnachtsgeschäft 2018 sind somit für Hermes nur ein erster Schritt, um die Preise an die immer weiter wachsende Nachfrage anzupassen. Laut Rausch sind die Preise, die der Handel bereit ist, zu zahlen, „schlichtweg nicht auskömmlich“. Zudem beobachte man die „Verbreitung einer gefährlichen Null-Versandkostenmentalität“.

 

Kommentare  

#9 Markus 2017-12-05 09:43
@käufer,

Hier muss ich leider Widersprechen.

Wenn ich als Verkäufer einen Vertrag mit einem Versanddiesntle ister abschließe bezahle ich pro Paket sogar noch mehr, als bei einer persönlichen Einlieferung in einen Paketshop.

GLS geht nix unter 4.-€, und da ist es egal wieviel Pakete genaue Preise kann ich hier nicht nennen, und im Paketshop schon, öffentlicher Preis ab 3,89€, wie bei Hermes auch. GLS schließt Verträge ab 500 Pakete im Jahr

DHL beginnt mit Gewicht, bis 1kg auch nix unter 4.-€, dann bis 2kg, dann bis 3kg, dann bis 5kg. Und spätestens bei dem 5kg Paket ist es für den Händler wieder teuerer als ein ein 5,99€ Paket was der Endverbraucher online frankiert und selber n die Filiale einliefert.
DHL schließt Verträge so ab ca. 1000-1500 Pakete im Jahr je nachdem welche Gewichtsklasse du hast.

Dumpingpreise bei ordentlichen Paketdienstleis tern gibt es kaum da diese auch fast ausschließlich mit Festangestellte n Paketfahrer arbeiten und keine kleinen Subunternehmen haben die unter 6 EURONEN die Stunde arbeiten müssen, und wir reden hier von Mindestlohn in Deutschland, es liegt also lediglich am Verbraucher, dem hier von solchen Unternehmen wie Hermes ein falsches Bild vermittelt wird und somit der Kunde einfach in die Falsche Richtung denkt und meint der Versand kostet doch nichts.

Falsch gedacht.
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#8 Markus 2017-12-05 09:30
Gerade Hermes spuckt in ein Fass ohne Boden welches gerade zu überlaufen droht. In Deutschland wird riesen Groß über Mindestlohn gesprochen und wie toll das doch ist, Pustekuchen.
Hermes, und in der Briefabholung und Briefkastenlehr ung auch die Deutsche Post, arbeitet NUR mit kleinen Subunternehmern die noch nicht einmal 5,50€ die Stunde bekommen, wirbt mit Dumping Preisen bei Händlern ab 500 Pakete im Jahr und jeder andere Paketdienstleis ter leidet darunter.
Ja der Paketversand wird teurer werden und alle werden mitziehen, aber mal ganz ehrlich, ich arbeite lieber mit einem Paketdienstleis ter zusammen der Festangestellte Fahrer hat die einen ordentlichen Lohn bekommen und vernünftig Versichert sind und sich zumindest keine Gedanken machen müssen wie sie Ihre Miete am Ende des Monats bezahlen. Da bin Ich und auch jeder Kunde von mir, der selber für seine Arbeit sein Auskommen erwartet, der gleichen Meinung und gerne bereit auch mal den ein oder anderen Cent mehr zu bezahlen.
Und jeder der glaubt das Verträge mit Versandunterneh mem günstiger sind als die persönliche Einlieferung, egal ob kleiner Selbständiger oder Privat, in einen Paketshop, nur weil Händler so viele Pakete versenden der irrt.
GLS z. Bsp. fängt auch ab 500 Pakete für kleine Einsteiger im Online Handel im Jahr an und ist weit über den Paketshop Preis pro Paket bei einem Vertrag, Paketshop ab 3,89€ wie bei Hermes auch, dafür bekommt man dann die Abholung sowie die Label zur Freimachung der Pakete, eine wirklich ordentliche Online Plattform, vernünftige Rechnungsstellu ng usw usw!
Hermes sollte echt überlegen in welche Richtung sie gehen!
Ich unterstütze so einen Versanddienstle ister jedenfalls nicht, der nur ans Ausbeuten denkt.
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#7 Hannes Streicher 2017-12-04 20:52
Mehr Pakete bedeutet:
a) Fixkostendegres sion d.h. die Paketpreise könnten sinken bzw in die Entlohnung der Zusteller gehen
b) gesteigerte Effizienz in der Zustellung wenn der Auslieferfahrer einen Parkplatz hat
und dann nur 2 Pakete zustellen kann , oder da mehr Pakete auszuliefern sind 3 mit diesem Stop wären auch mehr Pakete in der selben Zeit auslieferbar

aber wenn ich mir ansehe wie DPD letztes Jahr Paket abgeholt hat
1 Fahrer kam mit einem Fahrzeug hat seine X Paletten eingeladen und die Ware war abgeholt, Neues Paketzentrum wurde gebaut/in Betrieb genommen und jetzt
kommt einer, nimmt einen Teil der Ware mit etwas später kommt noch einer und lädt auch wieder ein bisschen ein, keiner der Wagen wird vollgeladen , und dann zur vereinbarten Abholzeit kommt der 3. und holt den Rest, das ist ein desorganisierte s Chaos das auf beiden Seiten unnötig Kosten verursacht
aber wenn man (Paketdienst) nicht rumjammert wird das auch nix mit der Preiserhöhung

Hermes: wir haben ein Schild mit Öffnungszeiten vor der Tür, bis 17 Uhr
und dann sehe ich im Paketlebenslauf dass der Fahrer 3 mal hintereinander versucht hat nach 18 Uhr zuzustellen dann sind auch da genug Organisatorisch e Reserven vorhanden um den Zuwachs im Paketgeschäft zu bewerkstelligen
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#6 Jörg L. 2017-12-04 12:38
Fakt ist doch das die Endkunden kein Versand zahlen wollen und die Geiz ist Geil Mentalität immer noch und Hauptsächlich in Deutschland vorhanden ist. Mehr Geld für Paketzusteller = höhere Paketpreise. Sollte jeder wissen der Rechnen kann. Alleine schon wenn Hermes und Co (außer DHL) gleichberechtig t wären bei Paketen für Privatpersonen bis 20Kg, wäre eine bessere Bezahlung drin, denn alle müssen MwSt. ausweisen und auch abführen außer DHL, die sind noch immer MwSt. befreit bei Paketen bis 20kg. Da zu x-Mas ja nicht nur die Anzahl der Geschäftskunden pakte steigen, sondern eben auch der der Privatkunden muss man sich natürlich nicht Fragen warum DHL besser Zahlen kann wie andere.
UPS macht es noch am besten, zwischen Bezahlung und Paketpreise. Kunden sollen sich nicht wundern, wenn wie bei GLS, Hermes und DPD, ein Kleinpaket 3,78EUR inkl. MwSt (3,18€ netto) kosten, es eben mal länger dauern kann. DHL verlangt 3,89 (netto da ja ohne MwSt) für 1Kg Paket, also schlappe 22% mehr. 2 Kg kosten schon 4,39€ (OK Paket darf großer sein wie bei den anderen drei) bei DHL und somit 38% mehr.
Man kann zwar die Preise nicht zu 100% vergleichen, da ja DHL eine Mischung aus Gewicht und Größe verwendet, die anderen ja nur nach Größe gehen (20kg Blei in einem XS Paket kosten halt auch nicht mehr wie 20gr), aber man siehts wo es happert.
Bei Geschäftskunen liegen die Preise nicht ganz so weit außeinander, aber da ist DHL auch die teuere Lösung, da das 1 Paket soviel kostet wie sonst die 3Kg Pakete bei den anderen (zumindest bei den kleineren Geschäftskunden ).

Anstelle das man Großkunden rießige Rabatte einräumt, daß für die es egal ist ob da mal ein Paket mehr oder weniger versendeit wird, sollte man es eigentlich anderes herum machen. Händler die Konsolidieren und wirklich nur alles zusammen versenden, sollten belohn werden. Firmen wie Zalando, Amazon und Co, die Ihre Produkte mal aus D, dann mal aus PL oder UK versenden, und somit bei einer Bestellung 3 Pakete oder mehr kommen, sollten Strafzuschläge bei den Versandunterneh men bekommen. Dies sollte dann auch die Flut von Paketen an eine Adresse und Person vom selben Händler ein wenig eindämmen. Zudem sollte es eigentlich Pflicht werden, das die Rücktransportko sten vom Endkunden zu tragen sind, denn wenn nicht, wird bestellt ohne nach zu denken. Man kann es ja eh kostenfrei zurück senden! Das wäre weg, wenn die Leute vor den Kauf mal überlegen würden, was Sie brauchen und was sie der Umwelt antun!
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#5 Öjendorfer 2017-12-04 11:27
"HERMES schaft sich selbst ab"! Vielleicht sollten die Herren Rausch und Schneider mal ein paar Nachhilfestunde n in "Betrieblicher Mischkalkulatio n" nehmen und nicht ihr Geld mit fahrenden Plastikboxen (Roboter) in Hamburg verschwendet.. Für die Abholung der Pakete wurden im Herbst ja schon 3,- Euro (netto) Gebühr neu eingeführt. Außerdem wird es höchste Zeit die Auslieferung vor Ort wieder in die eigene Hand zu nehmen und nicht den meist ausländischen SAT Firmen ( externe Auslieferungsfi rma mit den Löhnen oft unter dem gesetzlichen Mindeslohn) mit ihren teilweise Schrottreifen Autos, zu überlassen.

Ein Betrieb läßt sich nicht dadurch wirtschaftlich führen, in dem mein teilweise, durch
eigene Unfähigkeit, dem Endkunden immer höheres Endgeld abverlangt.

Ps: was wollen sie mit 6000 neuen Mitarbeitern, wenn sie keine Autos haben ?
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#4 käufer 2017-12-04 11:20
@Sigi B.
Hier muß ich leider widersprechen. Die Null-Versandkos ten-Mendalität hat schon was mit Hermes zu tun.
Wenn große Versender von den Versanddienstle istern Paketpreise bekommen, die als unerheblich eingestuft werden können, dann wird hier von den Versanddienstle istern die Null-Versandkos ten-Mendalität mit angeschoben.
"Ich werd sie nicht mehr los, die Geister, die ich rief..."
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#3 nixmehrgutti 2017-12-04 10:21
Mangel an Arbeitskräften wenn ich das Lese muß ich Kotz... wenn Hermes und co vernünftige Löhne und Arbeitsbedingun gen hätten gäbe es keinen "Mangel". Und dann würde es mich intressieren ob auch Unternehmen wie Amazon die ja auch einen Teil über Hermes versendet dann auch den Aufschlag bezahlen müßen und ob für die auch die Paketobergrenze gilt oder trifft es mal wieder nur die kleinen wie immer in Deutschland?
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#2 Sigi B. 2017-12-04 09:42
1.) Die Null-Versandkos ten-Mentalität hat nichts mit Hermes zu tun, sondern das liegt schlicht, einfach und ergreifend an den Endkunden. Jeder gewissenhaft arbeitende Händler wird die Versandkosten eh einpreisen.
2.) Das Problem für Hermes wird sich dadurch erledigen, dass sie nicht mehr als "schneller" Versender gelten (zumindest bei Ebay) und somit eh diverse Händler als Kunden verlieren.
3.) Könnte Hermes das Problem, dass sie keine Mitarbeiter finden, dadurch lösen, nicht Billigkräfte suchen, sondern die Mitarbeiter ordentlich bezahlen.
Wer mag schon für 50 Cent pro Paket auch noch sein privates Auto nutzen und sämtliche Kosten von diesen lächerlichen 50 Cent bezahlen? Zumal es diese 50 Cent auch nur für ausgelieferte Pakete gibt. Trifft der Fahrer den Kunden nicht an, so bekommt er für seine Arbeit kein Geld.
DA sollte Hermes sich mal heftig Gedanken drüber machen!
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#1 Alexander 2017-12-04 09:06
Dieses Gejammer hält man echt nicht aus. Wenn ich schon lese es werden 6000 Aushilfen gesucht.
Was soll der Mist? Dann stellt die Leute zu ordentlichen Konditionen ein - bringt mal Ordnung in euro Fahrzeug, so das die Zusteller endlich mal effektiv arbeiten können.

Egal ob DHL, Hermes oder wie sie heisen sollten sich freuen über die Mengen anstatt immer zu jammern. Und Preise zu erhöhen bei größeren Paketmengen ist der absolute Witz.

Das wäre ungefähr so als würde man in der Produktion sagen der Artikel wird mit steigenden Zahlen teurer. So ein Schwachsinn.
Ich freue mich schon darauf wenn der nächste Investor hier eine Marktlücke sieht
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