Polizei warnt: Gefälschte Klarna-Rechnungen enthalten Trojaner

Veröffentlicht: 07.03.2018 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 07.03.2018

Der schwedische Zahlungsdienstleister Klarna kämpft aktuell gegen gefälschte E-Mails, die den Namen Klarna missbrauchen. Verbraucher sind gefährdet, da die Mails gefährliche Schadsoftware enthalten.

Achtung: Schriftzug auf rotem Absperrband
© Onnes – shutterstock.com

Der Online-Zahlungsdienstleister Klarna hat ein Problem: Betrüger verschicken derzeit gefälschte E-Mails, die vorgeben, von Klarna selbst zu kommen. Nach Informationen von Spiegel Online enthalten die betrügerischen E-Mails eine Nachricht, dass die Empfänger eine bereits ausgestellte Rechnung noch nicht beglichen hätten. Sie werden des Weiteren dazu aufgefordert, die Zahlung umgehend nachzuholen – im angehängten Dokument befänden sich weitere Details.

Falsche Klarna-Mahnung: Anhang nicht öffnen!

Empfänger sollten dieser Aufforderung jedoch keinesfalls nachkommen. Klarna selbst hat eine entsprechende Warnung im Bannerformat auf seiner Website platziert, die Nutzer zur Vorsicht mahnt:

 

Screenshot: Klarna-Banner
Screenshot Klarna, Banner ©Klarna

Auch das Landeskriminalamt Niedersachsen hat sich bereits in den Fall eingeschaltet. In einer Mitteilung verweist es auf „massenhaft gefälschte Mails“ mit einer gefährlichen ZIP-Datei im Anhang: „Diese Rechnungen sind gefälscht. Auch wenn Sie hier durch die Täter mit Ihrem echten Namen und Ihrer echten postalischen Anschrift angeschrieben werden, warnen wir ausdrücklich davor, den beigefügten Anhang zu öffnen. Dieser enthält Schadsoftware“, schreibt die Behörde.

Die Nachrichten sind auch deshalb so gefährlich, da die enthaltene Schadsoftware laut Landeskriminalamt „derzeit nur von wenigen Antivirenprogrammen erkannt“ wird.

Wie sehen die gefälschten E-Mails im Namen von Klarna aus?

Obwohl die gefälschten E-Mails im Namen von Klarna in bestimmten Details wie etwa Rechnungsnummern, Rechnungsbeträgen oder dem angegebenen Sachbearbeiter variieren können, so sind sie sich doch im Großen und Ganzen meist recht ähnlich. Das Landeskriminalamt Niedersachsen zeigt auf seiner Website, wie eine solche gefälschte Nachricht aussehen kann:

 


Sehr geehrte(r) X,

leider mussten wir feststellen, dass unsere Zahlungserinnerung Nr. 649015475 bis heute ergebnislos blieb. Nun geben wir Ihnen nun letztmalig die Möglichkeit, den ausstehenden Betrag der Firma Klarna Billpay GmbH zu begleichen.

Aufgrund des andauernden Zahlungsverzug sind Sie angewiesen zusätzlich, die durch unsere Beauftragung entstandene Gebühren von 96,57 Euro zu tragen. Da Sie sich in Verzug befinden, sind Sie auch zur Zahlung der Zinsen verpflichtet (§§286, 288 BGB).

Bei Rückfragen oder Anregungen erwarten wir eine Kontaktaufnahme innerhalb von 72 Stunden. Um zusätzliche Mahnkosten auszuschließen, bitten wir Sie den ausstehenden Betrag auf unser Bankkonto zu überweisen. Berücksichtigt wurden alle Zahlungseingänge bis zum 22.02.2018.

Vertragliche Personalien:

X

Bitte überweisen Sie den nun fälligen Betrag unter Angaben der Rechnungsnummer so rechtzeitig, dass dieser spätestens zum 07.03.2018 auf unserem Bankkonto verbucht wird. Falls wir bis zum genannten Termin keine Zahlung bestätigen, sind wir gezwungen Ihren Mahnbescheid an ein Inkasso zu übergeben. Sämtliche damit verbundenen zusätzliche Kosten werden Sie tragen.

Eine vollständige Forderungsausstellung NR649015475, der Sie alle Positionen entnehmen können, ist beigelegt.

Mit besten Grüßen

Sachbearbeiter Jonathan Fugger


 

Was tun, wenn man den Anhang geöffnet hat?

Nutzern, die versehentlich eine solche E-Mail geöffnet haben, rät das Landeskriminalamt Niedersachsen, umgehend eine vollständige Antivieren-Prüfung ihres Rechners vorzunehmen. Als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme könnten Betroffene auch auf die EU-/PC-Cleaner von www.botfrei.de zurückgreifen.

Solange nicht sichergestellt werden könne, dass der PC frei von Schadsoftware ist, sollten sich User über die Geräte nicht in irgendwelche Online-Accounts oder Online-Konten, insbesondere auch bei Banken, einloggen. Im schlimmsten Fall bliebe den Betroffenen nur, das Betriebssystem ihres Rechners neu zu installieren, heißt es weiter. Zudem rät das Kriminalamt, bei der örtlichen Dienststelle Anzeige zu erstatten.

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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Kommentare  

#6 Iris Sobkowiak 2021-12-27 15:21
Ich habe keine Mahnungen von Klarna per mail bekommen, sondern 10 Briefumschläge mit Mahnungen vom selben Produkt erhalten. Alle angeblich am selben Tag bestellt. mit verschiedenen Bestell.-Nr. und Referenz.-Nr.
Ich habe auch die Klarna App und bin immer genauestens auf dem Laufenden über meine Rechnungen. Ich werde damit zur Polizei gehen.
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#5 Martin 2018-04-25 04:51
Hab auch gerade eine Mail bekommen, die können meine Daten nur von Pearl.de haben. Die hatten als einzige die Mail Adresse und in der Mail wurde auch eine Adresse angegeben, die ich nur bei Pearl angegeben habe.
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#4 Daniel 2018-03-31 01:21
Hallo,

wer diese Mail auf seinem Rechner versehentlich gestartet hat, sollte seinen PC überprüfen lassen.
Hilfe mit persönlichen Schritt-für-Sch ritt Anleitungen gibt es hier: www.trojaner-board.de/

LG
Daniel
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#3 Chris 2018-03-09 15:20
Was Peter und Katrin sagen. Habe diese Woche auch zwei dieser Mails bekommen. Weder die Anrede hat gepasst, noch der Betreff - also Anhang nicht öffnen und löschen.

Kleiner Tipp meinerseits: ich nutze die Klarna App. Wenn es offene Rechnungen gibt, sehe ich diese mit Zahlungsziel etc. Damit behält man den Überblick und Mahnungen per Mail sind zu vernachlässigen .
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#2 Peter 2018-03-08 13:07
Davon hatte ich gestern auch eine....gleich gelöscht. Fertig.
IMMER bei E-Mail zu Rechnungen oder Mahnungen oder sowas direkt im Anbieter-Accoun t schauen, ob tatsächlich etwas gekommen ist. Niemals auf die Anhänge klicken, dann passiert auch nix. Die Mitarbeiter dementsprechend schulen ist auch sehr wichtig!
schöne Grüße
Peter
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#1 Katrin Kreiseler 2018-03-08 08:21
Vielleicht ist noch anzumerken, dass Klarna seine Kunden in E-Mails nicht mit "Sie" anschreibt. Du wirst immer "geduzt". Sie schreiben "Hallo Katrin..." oder auch am Ende "Freundliche Grüße Sabine". Man weiß nie, mit wem man es überhaupt genau zu tun hat bei Klarna, da keine Nachnamen mit da stehen. Von daher kann man auch stutzig werden, wenn man solche Fake-Mails bekommt.
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