Druck der Landesbank: Kippt die Fusion von Karstadt und Kaufhof?

Veröffentlicht: 27.08.2018 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 27.08.2018

Vor wenigen Tagen schien der Zusammenschluss von Galeria Kaufhof und Karstadt quasi unter Dach und Fach zu sein. Doch nun könnte ein Ultimatum der Landesbank Baden-Württemberg die Fusion gefährden.

Galeria Kaufhof im Innern
© Sergieiev / Shutterstock.com 

Die Fusion der Warenhäuser Karstadt und Kaufhof schien schon unter Dach und Fach – doch nun bringt die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) den Zusammenschluss offenbar ins Wanken. Das hätten Spiegel Online zufolge mit der Verhandlung vertraute Personen der Deutschen Presse-Agentur bestätigt. Die LBBW habe dem Kaufhof-Mutterkonzern Hudson’s Bay (HBC) „verklausuliert ein Ultimatum bis zum 30. September gestellt“. Bis zu diesem Tag solle HBC die Kreditbedingungen, die der Landesbank vor drei Jahren zugesagt wurden, erfüllen.

Sollte HBC die Bedingungen nicht erfüllen, könne die LBBW den Kredit von 1,34 Milliarden Euro fällig stellen. Damit sei auch die Fusion von Kaufhof und Karstadt alles andere als in trockenen Tüchern. HBC hatten den Banken um die LBBW Gewinne in Aussicht gestellt, doch in jüngster Zeit hätten sich Verluste angehäuft.

Verträge sollen noch im September unterschrieben werden

Erst vergangene Woche hieß es, dass die Fusion von Kaufhauf und Karstadt kurz vor dem Abschluss stehen soll (wir berichteten). Noch im September wollen Hudson’s Bay und die Signa Gruppe, zu der Karstadt gehört, entsprechende Verträge unterzeichnen, hieß es. Signa solle im Rahmen der Fusion 50,1 Prozent des neuen Gemeinschaftsunternehmens halten, in das auch die neue Warenhauskette Hudson’s Bay und die Outlet-Kette Saks Off 5th einfließen sollen.

Zudem sollen sich die beiden Konzerne über den weiteren Verbleib der Galeria-Kaufhof-Filialen geeinigt haben. So sollen die 96 Filialen zumindest größtenteils für die nächsten zwei Jahre erhalten bleiben. „Nach Informationen des [Manager] Magazins soll Signa 50,1 % des operativen Geschäfts und 50 % der bei einer HBC-Tochter liegenden Kaufhof-Immobilien übernehmen“, berichtete das Manager Magazin vergangene Woche. „Von dem Stillhalteabkommen ausgenommen seien neun Standorte aus dem Kaufhof- und Karstadt-Filialnetz, bei denen demnächst die Mietverträge auslaufen.“

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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