Gastartikel: Über 10 Jahre Magento – Entwicklung und aktuelle Marktposition

Veröffentlicht: 15.10.2018 | Geschrieben von: Gastautor | Letzte Aktualisierung: 15.10.2018

Letztes Jahr feierte das Shopsystem Magento seinen 10. Geburtstag. Eine Dekade ist eine lange Zeit, aber so richtig Bewegung kam beim E-Commerce-Software-Anbieter erst in den letzten Jahren rein. Ein kleiner Überblick.

Magento Logo
© Profit_Image / shutterstock.com

Langsam und stetig an die Spitze

Als im Jahr 2008 die kostenlose Community Edition die Geburt von Magento einläutete und nur ein Jahr später die kostenpflichtige Enterprise Edition eine erste Evolution des Shopsystems darstellte, wusste niemand, ob sich Magento in dem noch jungen Bereich des E-Commerce durchsetzen würde.

Spätestens 10 Jahre danach ist klar: Die 2007 erstmals veröffentlichte Shopsoftware hat weiter Bestand und avancierte zum Marktführer. Das liegt vor allem an der Entwicklung der letzten drei Jahre. Ebay erkannte zwar schon 2011 das Potential und machte das US-Unternehmen deshalb zur 100%igen Tochter. Aber erst 2015, mit dem Erscheinen von Magento 2 und der Übernahme durch Permira, nahm Magento richtig Fahrt auf. 2017 stuften die renommierten Marktanalysten Gartner und Forrester Magento erstmals als einen „Leader“ im digitalen Handel ein. Die Triebfeder für den Erfolg ist ganz klar Magento 2.

Um die Gründe dieser Entwicklung zu verstehen, lohnt es sich, zurück auf die Anfänge von Magento 2 zu schauen.

Zwischen Weiter- und Neuentwicklung

Das General Release des E-Commerce-Frameworks Magento 2 mit seiner komplett neuen Softwarearchitektur und der Einführung des neuen Service Layers brachte eine verbesserte Performance und Skalierungsmöglichkeiten mit sich. Im Laufe der Jahre wurde nicht nur das Produktportfolio der Firma Magento erweitert (mit unter anderem Business Intelligence, Magento Shipping, Magento Order Management), sondern auch der Fokus: So bietet die Version 2.2 der Magento Commerce Edition erstmals eine Menge B2B-spezifischer Funktionalitäten. Dazu gehören zum Beispiel Bestell- und Kundenlisten, umfangreiche Analyse-Funktionen und dediziertes Management der verschiedenen Payment-Methoden. Aber auch für B2C-Unternehmen bleibt Magento nach wie vor eine gute Wahl.

Meilensteine von Magento
Die Meilensteine von Magento von 2007 bis heute © netz98

Produktentwicklung – Commerce ohne Grenzen

Magento entwickelte sich von einer reinen Shopsoftware zu einem umfassenden E-Commerce-Framework mitsamt Ökosystem. An dieser Stelle sollen die Themen Business Intelligence und das Magento Order Management (MOM) besonders hervorgehoben werden. Das MOM unterstützt eine nahtlose Omnichannel Experience. Das Order-Fulfillment-System sammelt und verwaltet Bestell- und Lagerinformationen von jedem Punkt der Omnichannel-Infrastruktur aus, damit der Online- und Offline-Handel mit einer Plattform gemanaged werden kann. Vom Auftragseingang über die Bearbeitung bis hin zum Fulfillment bleibt der Kunde so immer im Mittelpunkt der Prozesse. Das Magento Order Management eröffnet im Zusammenspiel mit der Datenanalyse-Software Magento Business Intelligence (MBI) tiefgehende Monitoring- und Auswertungsmöglichkeiten. Die relevanten KPIs werden an einem Ort aggregiert und optisch aufbereitet dargestellt.

Das Magento 2 Portfolio
Das Magento 2 Portfolio © netz98


Ein weiterer Punkt, der vor allem in Deutschland immer noch zögerlich angegangen wird, ist das Thema Cloud. Magento bietet eine einzigartige Cloud-E-Commerce-Lösung mit unbegrenzter Skalierbarkeit. Man kann klein anfangen, die Infrastruktur wächst dann mit dem Business. Verfügbarkeiten und Performance werden als SaaS von Magento gemanaged und können laufend optimiert werden. Im Zusammenspiel mit der leistungsfähigen Codebasis von Magento Commerce erreichen Händler eine schier unbegrenzte Flexibilität – und damit einen klaren Wettbewerbsvorteil.

Aktueller Stand: Zahlen und Fakten

Nun hat Magento durch die Bewertung von Gartner und Forrester zuletzt viele Lorbeeren eingefahren, aber längerfristig muss sich das E-Commerce-System auch an Zahlen messen lassen.

Fakten Magento
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Ausblick: Wohin geht die Reise?

Angesichts der sehr positiven Zahlen sollte es eigentlich einfach sein, eine Prognose abzugeben. Dieses Jahr kam allerdings die sehr überraschende Meldung dazwischen, dass Magento vollständig von Adobe aufgekauft wurde. Am bisherigen Plan hat das zumindest noch nichts geändert, im Herbst erscheint das angekündigte Release Magento 2.3, in dem das heiß erwartete PWA-Studio – mit dieser neuen Entwicklungsumgebung soll es zukünftig sehr einfach sein, Progressive Web Apps zu entwickeln – enthalten sein wird.

Für Adobe bietet Magento eine wichtige Erweiterung des Portfolios der Adobe Experience Cloud. Durch Magento erhält Adobe Zugang zum E-Commerce Markt und stellt damit den Marktführer. Magento wird zukünftig innerhalb der Adobe Experience Cloud weiterentwickelt und voll integriert. Ein Commerce Integration Framework wird es Kunden ermöglichen, für E-Commerce-Prozesse auf Magento zurückzugreifen und dedizierte Funktionen aus der Experience Cloud außerhalb des E-Commerce, zum Beispiel Medien Management, zu nutzen. Magento wird also weiterhin existieren, mit ein paar Anpassungen hier und da – die der Software bestimmt gut tun werden.

Alles was Sie zu Magento wissen sollten, finden Sie im Magento Business Kompendium.


Autor: Marcel Ober, Content Marketing Manager bei netz98

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