EBay-Händler sind beim Handel mit Bitcoin offenbar auf sich allein gestellt

Veröffentlicht: 03.03.2014 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 03.03.2014

EBay-Händler Will Phillips wollte seine Bitcoin bei eBay verkaufen. Doch statt seinen Gewinn einzustreichen, hat er alle Bitcoins verloren. Offenbar wurde er Opfer eines Hackerangriffs. EBay und PayPal wollen für den Schaden aber nicht aufkommen, da für sie der Handel mit Bitcoin nicht nachvollziehbar sei.

Beim Handel mit Bitcoin sollte man vorsichtig sein.

(Bildquelle Bitcoin-Phone: igor.stevanovic via Shutterstock)

Auch eBay bekommt die Risiken der digitalen Währung Bitcoin zu spüren. Seitdem eBay UK den Verkauf von Bitcoin über eBay Kleinanzeigen erlaubt, kommt es immer wieder zu Problemen zwischen eBay-Händlern, PayPal und dem Marktplatz eBay. Jüngstes Beispiel ist der eBay-Händler Will Phillips, der Bitcoins über eBay zum Verkauf angeboten hatte. Durch einen Hackerangriff hat er nach Informationen des britischen Guardian seine Bitcoins verloren und muss zusätzlich noch bei PayPal für den Verlust aufkommen.

Trotz guter Kundenbewertung offenbar betrogen

Der Brite Will Phillips gehört zu jenen, die erst im vergangenen Jahr in den Handel mit der digitalen Währung Bitcoin eingestiegen sind. Er kaufte ein paar Bitcoin zu Beginn des Jahres 2013, als ein Bitcoin noch umgerechnet rund 8,50 Euro wert war und bot sie im November bei eBay zum Verkauf an, als ein Bitcoin schon rund 750 Euro wert gewesen ist.

Will Phillips bot seine Bitcoin auf eBay UK zum Verkauf an und innerhalb weniger Stunden hatte er auch schon einige Interessenten gefunden. Wie der Guardian berichtet, entschloss sich Phillips seine Bitcoin an eine eBay-Käuferin mit einer guten Bewertung zu verkaufen. Während er die Übertragung der Bitcoins auf das digitale Konto der eBay-Käuferin mit der Seite Blockchain.info nachvollziehen konnte, soll PayPal die Bezahlung des eBay-Händlers unterbunden haben. Will Phillips hatte zwar schon das Geld der Käuferin auf seinem PayPal-Konto, allerdings soll PayPal ihm den Zugang verweigert haben, weil PayPal vermutete, bei der Käuferin handelte es sich um ein gehacktes eBay-Konto.

EBay kann die Lieferung von Bitcoin nicht nachvollziehen

Doch während die eBay-Käuferin offenbar von PayPal und eBay ihr Geld zurückerstattet bekommen hat, möchte eBay für den Schaden des eBay-Händlers nicht aufkommen. „Warum soll ich als Betrugsopfer für gehackte PayPal- und eBay-Konten haften? Die Geschäftsbedingungen bieten mir hier als eBay-Händler keinen Schutz“, kritisierte eBay-Händler Will Phillips gegenüber dem britischen Guardian.

PayPal nahm zu dem konkreten Fall Stellung und sagte: „Der Handel mit Bitcoin fällt nicht unter den Verkäuferschutz, weil Bitcoins als immaterielle Güter betrachtet werden.“ EBay-Händler Will Phillips kann die Haltung von eBay und PayPal nicht verstehen: „Die einzige Antwort von PayPal war, dass sie den Verkauf von digitalen Waren nicht schützen, weil sie nicht nachvollziehen könnten, ob die Waren auch tatsächlich geliefert werden, bzw. ankommen. Ich kann das aber nachvollziehen und habe PayPal sogar einen Nachweis geschickt, aber sie akzeptieren ihn nicht.“

Es scheint als müsse sich eBay-Händler Will Phillips damit abfinden, dass er seine Bitcoin über eBay verloren hat. Der Fall zeigt, dass auch eBay den Gefahren der Bitcoin-Betrüger nicht gewachsen ist.

Immer wieder taucht die digitale Währung Bitcoin wegen Betrugsfällen in der öffentlichen Diskussion auf. Aktuell etwa mit der Insolvenz der ältesten Bitcoin-Börse Mt.Gox.

Kommentare  

#3 Richard 2017-07-16 00:31
Paypal ist mit Abstand der unsicherste Zahlungsdienst im Internet, mit der Gefahr von Verlusten sowohl für Händler wie für Käufer.
Kein anderer Zahlungsdienst ist so leicht zu hacken wie Paypal (email und Passwort genügt) und schon kann ein Hacker Bankkonten und Kreditkarten abräumen, die mit dem Konto verknüpft sind.
Trotzdem schwören noch soviele auf Paypal, bis sie selbst endlich zum Opfer werden über kurz oder lang.
Haftung von Paypal = null. Der Käuferschutz ist nur eine Fassade, ein Werbegag, der in der Praxis nicht funktioniert. Paypal haftet nie, sondern lässt immer nur seine Kunden haften, entweder den Händler oder den Käufer.

Ich habe drei Strafanzeigen gestellt gegen offensichtliche Paypal-Betrüger und arbeite gerade zusammen mit meinem Anwalt eine Strafanzeige gegen Paypal aus, wegen Beihilfe zum Betrug und Unterschlagung.

In meinem Blog blog.masterinos.com/ habe ich darüber geschrieben und werde dort auch die weitere Entwicklung publizieren.
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#2 Christian 2017-03-26 07:45
Das ist Kalkül, Bitcoins stehen in direkter Konkurrenz zu Paypal und schneiden dabei wesentlich besser ab, wesentlich weniger Gebühren, Bitcoins können nicht einfach eingefroren werden nur weil es jemanden nicht passt, Bitcoins sind überall auf der Welt benutzbar, während Paypal Konten einfriert wenn man Kubanische Zigarren verkauft. Die Transaktiongebü hren sind bei Bitcoins immer gleich,..ob man 1 Millionen überweist oder nur 1€, ich habe mal von 0,50€ bei Paypal am ende nur 0.23€ übergehabt. Bitcoins sind dezentral und niemand, wirklich niemand kann vorschreiben was ihr mit eurem eigenen Geld machen könnt/dürft. Ausserdem kann man Bitcoins ausdrucken und in den Safe legen, man braucht kein Internet um etwas zu überweisen....e s 1000 Gründe warum Bitcoins dem veralteten Zahlsystem überlegen ist. Bitcoins sind anonym, für Paypal muss man sogar seine Stromrechnung hochladen wenn die es wollen und ihr eure Geld wiederhaben wollt. Bitcoins ermöglicht es jedem am digitalen Handel teilhaben zu lassen! und es kommen auch keine Spam-Mails von Bitcoin! Deshalb lässt Paypal seine eigenen Kunden auflaufen, um ihr eigenes Bezahlsystem, welches noch horrende Gebühren kostet, einfach auflaufen! Ach so,.ihr seid Paypal Kunde? Dann ist es euch verboten schlecht ueber paypal zu reden..dann sperren die eurer Geld auch, Bitcoins interessiert das nicht....
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#1 Max 2014-03-04 08:14
Das ist so leider üblich bei PayPal und eBay, wer sich aber damit beschäftigt hätte das von Anfang an wissen können. Es gibt für Dienstleistunge n keinen Käuferschutz. Bitcoins kaufen oder Bitcoins verkaufen ist derzeit noch hochspekulativ und risikoreich.

Man kann sich gegen PayPal-Betrüger nicht schützen da man auf das "Sicherheitssys tem" PayPal angewiesen ist. Es ist derzeit eine Lücke die es Betrügern einfach macht an Geld zu kommen.
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