Weltbild möchte Filialen schließen und setzt auf Multi-Channel

Veröffentlicht: 20.03.2014 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 20.03.2014

Weltbild wird künftig Filialen schließen und sich mehr auf digitale Inhalte und Multi-Channel konzentrieren. Das teilte Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz heute auf der Betriebsversammlung der Verlagsgruppe Weltbild mit. Zudem müssen 656 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen.

Weltbild wird radikale Einschnitte vornehmen.

Die heutige Betriebsversammlung hat den Weltbild-Mitarbeitern ein wenig Klarheit hinsichtlich der Zukunft der angeschlagenen Verlagsgruppe gegeben. Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz zeigte sich laut boersenblatt.net zuversichtlich, was die Sanierungsmöglichkeiten von Weltbild angeht. So sei eine Gesamtsanierung des Unternehmens grundsätzlich möglich, gleichzeitig aber seien tiefgreifende Veränderungen dafür notwendig. Es gehe um das Überleben des Unternehmens.

Einschnitte in Verwaltung und Logistik und Entlassung von Mitarbeitern

„Der Weg bis zum Gelingen einer gesamtheitlichen Sanierung der Verlagsgruppe ist noch hart und der Ausgang des Verfahrens noch nicht gewiss, ich bin jedoch vorsichtig optimistisch“, sagte Insolvenzverwalter Geiwitz laut boersenblatt.net heute bei der Betriebsversammlung in Augsburg. Für das Überleben müsse der operative Betrieb des Unternehmens künftig schlanker und effizienter werden. Daher sollen 656 Mitarbeiter aus den Bereichen Verwaltung und Logistik das Unternehmen verlassen und ein Angebot für den Eintritt in eine sogenannte Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft bekommen.

Zudem sei es laut Arndt Geiwitz notwendig, das Filialnetz von Weltbild zu verkleinern. Die Entscheidungen darüber, welche Filialen geschloßen werden könnten, soll frühestens Ende April 2014 bekanntgegeben werden.

Weniger Filialen und mehr digitale Inhalte

Weltbild soll laut Geiwitz künftig den Vertrieb über verschiedene Kanäle weiterhin ermöglichen und verstärken. Das Angebot von Weltbild als Multi-Channel-Anbieter mit Online- und Filialgeschäft soll weiterhin beibehalten werden. Der Ausbau der digitalen Angebote einschließlich des E-Book-Lesegerätes Tolino bleibe laut Geiwitz weiterhin zentral und ein wichtiger Teil der künftigen Entwicklung von Weltbild.

Der Einstieg eines Investors sei aber für Weltbild nach wie vor notwendig und unumgänglich. Geiwitz bestätigte, dass mehrere unverbindliche Investoren-Angebote eingegangen seien. Diese seien aber sehr verschieden: „Ich bin nach Sichtung der unverbindlichen Angebote zwar vorsichtig optimistisch, das Ergebnis eines Investorenprozesses ist bis zum endgültigen Abschluss aber immer völlig offen“, sagte Geiwitz.

Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass die deutsche Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck Interesse an Weltbild geäußert hatte. Die katholische Kirche wird nach Informationen der Augsburger Allgemeinen das Unternehmen zunächst in Eigenregie weiterführen.

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