Amazon erkauft sich Exklusivrechte für Webbrowser

Veröffentlicht: 01.04.2014 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 01.04.2014

Update: April, April! Hierbei handelt es sich natürlich um einen Aprilscherz unsererseits. Wir hoffen, dass wir Sie ein wenig zum Schmunzeln bringen konnten.

Nutzer von Mozilla Firefox und Internet Explorer müssen sich künftig eine freie Nutzung erkaufen. Denn die neuesten Versionen werden mit einem „Amazon-Paket“ ausgeliefert. Das Paket geht aus einer Kooperation zwischen Microsoft, Amazon und der Mozilla Foundation hervor.

Amazon ist künftig auf Webbrowsern allgegenwärtig..

(Bildquelle Amazon-Seite: Annette Shaff / Shutterstock.com)

Der Online-Handel wird künftig durch eine neue Zusammenarbeit zwischen Amazon, Microsoft und der Mozilla Foundation erschwert. Amazon soll sich durch eine Partnerschaft mit den Unternehmen besondere Rechte in den neuen Versionen der Webbrowser Internet Explorer und Mozilla Firefox gesichert haben. Amazon.de soll in Deutschland künftig bei genannten Webbrowsern immer als Startseite angezeigt werden. Hinzu kommt, dass der Webbrowser einen integrierten Amazon-Warenkorb bekommen und  automatisch nach einer bestimmten Zeit wieder auf die Webseite Amazon.de wechseln soll.

Noch gibt es kaum Stellungnahmen zu dem Deal, doch angesichts des radikalen Markteingriffs, kann man eine Welle der Entrüstung erwarten.  „Das ist eine absolute Frechheit und kann so nicht hingenommen werden. Amazon zerstört mit dieser exklusiven Partnerschaft endgültig den fairen Wettbewerb im Online-Handel“, kommentierte ein Sprecher von Otto und ließ durchblicken, dass man sich mit anderen Konkurrenten zusammenschließen und dagegen vorgehen wolle.

Nutzer können sich von „Amazon First“-Paket freikaufen

Amazon ist in Deutschland mit einem Jahresumsatz von rund 7 Milliarden Euro ohnehin der größte Online-Händler. Jetzt möchte das US-Unternehmen der Branche anscheinend den Todesstoß verpassen: Ab dem Firefox 29 und dem Internet Explorer 12 sollen die Webbrowser auch in Deutschland das sogenannte „Amazon First“-Paket vorinstalliert haben. Nach Recherchen von Onlinehändler-News.de wird das Paket folgende Funktionen beinhalten: Der Online-Marktplatz Amazon.de ist als Startseite festgelegt und lässt sich von den Nutzern nicht ohne weiteres manuell ändern. Nur Nutzer die eine „Amazon Free“-Gebühr von 20 Euro bezahlen, sollen künftig eine individuelle Startseite festlegen können. Der integrierte Amazon-Warenkorb lässt sich hingegen nicht löschen.

Als wäre das nicht schon schlimm genug, werden die Browser zusätzlich mit der Option „Amazon Calls“ ausgestattet. Diese soll nach Informationen der Hersteller dafür sorgen, dass Nutzer der Browser nach einer festgelegten Zeit automatisch wieder auf die Seite Amazon.de umgeleitet werden. Ein Pressesprecher von Microsoft Deutschland wollte gegenüber Onlinehändler-News.de die konkrete Zeit nicht bekannt geben, allerdings handle es sich um eine Zeitspanne von 10 bis 25 Minuten, so der Pressesprecher. Auch hier könne sich der Nutzer allerdings freikaufen und offenbar für eine Gebühr von 15 Euro im Monat, frei im Internet surfen, ohne ständig wieder auf die Seite des Online-Marktplatzes umgeleitet zu werden.

Amazon sieht in Kooperation keine Wettbewerbsverletzung

Die Mozilla Foundation war für eine Stellungnahme leider nicht zu erreichen. Auch Amazon Deutschland reagierte erst verspätet und nur durch eine schriftliche Stellungnahme auf die Anfrage von Onlinehändler-News.de. Darin schreibt das Unternehmen: „In der genannten Kooperation mit Microsoft und der Mozilla Foundation sehen wir überhaupt keine Wettbewerbsverletzung. In einem freien Markt, kann sich jeder eigene Marktvorteile erkaufen, wie wir es in der Vergangenheit schon mehrmals bewiesen haben. Zudem können sich die Nutzer durch bewusst niedrig angesetzte Gebühren von dem Amazon-Paket der Webbrowser freikaufen.“

Kommentare  

#1 Peter 2014-04-01 14:48
Wegelagerer. Erpressung nennt man so etwas.
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