Investor gefunden: Gutes Ende für Weltbild?

Veröffentlicht: 12.05.2014 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 12.05.2014

Turbulente Monate liegen hinter Weltbild: Anfang des Jahres musste sich die Buchhandelskette dem steigenden Druck der Branche (und dem eigenen Missmanagement) geschlagen geben und Insolvenz anmelden. Es folgten spannende Monate der Investorensuche. Nun scheint das Ende der Unsicherheit gekommen, denn das Münchener Unternehmen Paragon soll die Mehrheit an Weltbild erworben haben.

Investor für Weltbild gefunden

(Bildquelle Investor: Hand mit Geld und Pflanze: aslysun via Shutterstock)

Das Portfolio von Paragon könnte vielfältiger nicht sein: In den vergangenen Jahren investierte die Münchener Kapitalbeteiligungsgesellschaft in den Bildungsdienstleister Schülerhilfe, die B2B-Lieferantensuche „Wer liefert was?“, den Netzbetreiber dtms oder auch den Anbieter für Feuerwehrarmaturen AWG. In diese Reihe gesellt sich nun auch die prominente, aber angeschlagene Buchhandelskette Weltbild.

Wie die Süddeutsche berichtet, haben sich die Gläubigerbanken und der Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz über eine Mehrheitsbeteiligung von Paragon an Weltbild geeinigt. Sogar ein entsprechender Vorvertrag soll bereits unterschrieben worden sein.

Im Zuge der Übernahme soll es der neue Eigentümer jedoch nicht nur auf die lukrativen Geschäftsteile (wie die E-Book- bzw. „Tolino“-Sparte) abgesehen haben. Auch die schwierigeren Segmente wie das Katalog- und das Filialgeschäft sollen übernommen werden. Welche Ziele Paragon mit der Übernahme genau verfolgt und welche Strategien künftig fokussiert werden, ist derzeit hingegen noch nicht bekannt.

Auf der eigenen Website weist Paragon darauf hin, ausschließlich in nachhaltige Geschäftsmodelle zu investieren: „Unsere strategischen Vorgaben für Beteiligungen basieren auf den vier Prinzipien: Nachhaltigkeit, Wachstum, operatives Wertsteigerungspotential und Wettbewerbsfähigkeit. Wir unterstützen unternehmerisches Denken und Handeln.“

In den kommenden Stunden soll die Gewerkschaft Verdi eine Versammlung für die rund 2200 verbliebenen Mitarbeiter anberaumt haben, auf der der Insolvenzverwalter Geiwitz Stellung zu den Prozessen rund um die Investorensuche nehmen wird.

Mit der Übernahme von Weltbild beendet Paragon ein monatelanges Ringen um die Buchhandelskette. Auch große Unternehmen wie Bastei Lübbe, Holtzbrinck oder Hutter hatten in der Vergangenheit ein teils reges Interesse an der finanziellen Beteiligung bzw. dem Kauf gezeigt.

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