Hackerangriffe: Online-Händler geraten in Existenznot

Veröffentlicht: 02.06.2014 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 11.08.2015

NSA-Skandal, Hackerangriffe, Datenskandale: Der Online-Handel leidet derzeit unter Sicherheitslücken und Datenlecks. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass viele Deutsche derzeit den Kauf im Netz meiden. Inzwischen melden sich auch Händler, dass Umsätze ausbleiben – für einige könnte es um die Existenz gehen.

Deprimierte Frau am Laptop

(Bildquelle Verzweifelte Geschäftsfrau: KieferPix via Shutterstock)

Fast jeder fünfte Deutsche meidet derzeit den Einkauf im Netz – aufgrund der Berichte über Hackerangriffe. Das hat eine aktuelle Studie des Payment-Partners Loviit ergeben. Bei den Bürgern, die ein Netto-Haushaltseinkommen von 60.000 bis 70.000 Euro im Jahr haben, soll sogar jeder Dritte nicht mehr online einkaufen. Die Datenskandale könnten damit dem E-Commerce einen Milliardenschaden bescheren: Im Jahr 2012 haben die Deutschen laut Mediascope noch ein Viertel ihres Shoppingbudgets im Internet ausgegeben.

Besonders eBay-Händler scheinen die Zurückhaltung der Deutschen inzwischen zu bemerken. Vor allem eBay hat derzeit mit einigen Sicherheitsproblemen und Negativschlagzeilen zu kämpfen: Nachdem zunächst der Angriff auf eine Datenbank mit Kundendaten sämtlicher Nutzer bekannt wurde, gab es auch Berichte über eine weitere Sicherheitslücke, mit der ein gesamtes Konto übernommen werden könne.

Händler bangen um ihre Existenz

Das schlägt sich auch auf die Geschäfte der eBay-Händler nieder. „Seit Bekanntgabe der Hackerattacke sind kaum noch Umsätze zu verzeichnen“, klagt eine Händlerin in einer E-Mail gegenüber OnlinehändlerNews. „Ich habe zum Beispiel nur einen eBay-Shop und fast nichts mehr verkauft, manchmal kaum noch einen Verkauf am Tag.“ Der Umsatzrückgang habe sich bereits im Februar bemerkbar gemacht, trotzdem habe eBay die Gebühren für den Shop „fleißig weiter einbezogen“ – und ab Juni sogar nochmal erhöht.

Für viele Händler, die den größten Teil ihres Umsatzes über einen eBay-Shop generieren, könnte es also bald um die Existenz gehen: „Ich kenne einige, denen es so geht“, erklärt die betroffene Händlerin weiter. „Wir haben manchmal kaum Geld für Brot, da ja alles bezahlt werden muss: Miete, Telefon und so weiter.“ Die Versuche des Marktplatzes, Händler und Kunden zu beruhigen, scheinen also nicht weit genug zu gehen.

Konnten auch Sie bereits Umsatzeinbußen feststellen? Wir wollen es wissen:

Kommentare  

#10 Gerhard 2014-08-19 14:11
Das stimmt tatsächlich und ich wunderte mich, ob es wohl nur mir so geht.
man kann förmlich nur noch verkaufen mit 1.- Euro Auktionen und hat so wenige Klicks wie niemals früher.
Zum einen ist es sicherlich der knappe Haushalt der Menschen, bei den hohen Mieten und Stromkosten. Der ganze Einzelhandel klagt und in unseren Städten schließt ein Geschäft nach dem nächsten. Aber das alleine ist es nicht, da ich weltweit verkaufe bei 100% Bewertung. Es muss also an Ebay liegen, zum großen Teil. Ich habe es langsam satt, mir meine Artikel für Lau abnehmen zu lassen !!!
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#9 irgendwer 2014-06-04 23:21
Wir suchen schon seit Monaten nach dem Fehler. Seit Dezember / Januar sind die Umsätze stark zurückgegangen. Im Januar besonders bei Ebay und Co. Wir handeln seit 12 Jahren auf diversen Plattformen online und hatten dieses Jahr schon mehrere Tage mit 0 Verkäufen trotz 5000 Artikeln, so einen schlechten Verkauf hatten wir noch nicht mal in unserem ersten Anfangsjahr mit nur 300 Artikeln!

Die Ebay-Suche trägt garantiert auch vieles dazu bei, dass Artikel nicht mehr gefunden werden. Viele werden ja gar nicht mehr angezeigt, obwohl sie da sind.
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#8 Lara Jaht 2014-06-04 08:46
Ich denke schon, dass es zum größten Teil mit dem Datenklau zu tun hat. Mein Umsatz ist um ca. 30% zurückgegangen. Ich denke aber auch, dass die ständigen Veränderungen seitens Ebay nicht förderlich ist. Die Gebühren werden angehoben, die Händler kalkulieren demzufolge auch anders. Desweiteren wurde auch die Ebay Artikel Suche verändert und nicht wirklich verbessert. Es spielen viele Faktoren eine Rolle. Mir ist aufgefallen, dass Shops mit großem Warenangebot anscheinend ein Umsatzplus verzeichnen. Seitdem ich mehr Ware im Shop anbiete habe ich wieder mehr Verkäufe - Logisch. Aber ich meine, dass sich das Verhältnis on Bezug auf Verkäufe und Artikelanzahl auch verbessert hat. Unterm Strich bleibt es ein "hartes" Geschäft mit viel Arbeit unter hohem Druck!
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#7 Tobias 2014-06-04 00:03
Ich kann mir kaum vorstellen, dass umsätze aufgrund von dem derzeitigen "datenskandal" dermassen einbrechen. Viel entscheidender finde ich zuletzt das Panda Update von Google. Dass hat ebay teils ja auch stark getroffen.

Seid ihr alles ebay händler ? Oder haben auch standalone shop betreiber solche erfahrungsberic hte ?
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#6 Dunkelwelt 2014-06-03 15:01
Die meisten "Händler" über die hier geschrieben wird, sind doch eh nur Wohnzimmerhändl er im Nebenerwerb. Es war doch klar, dass die tolle Ebay- und Amazonblase irgendwann platzen wird. Aber auf solchen Plattformen verkaufen kann ja jeder. Jetzt kommt die Retoure! Auch bei mir gehen die Onlineumsätze massiv zurück, dass aber bereits seit Beginn 2011, dafür verkaufe ich im Laden mehr denn je. Ich sage weiter so, sollen die Leute doch endlich wieder mehr in die Läden gehen, statt Ware kreuz und quer durch die Weltgeschichte zu schicken.
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#5 Hess 2014-06-03 13:13
Ja, auch ich muss Cristian und peter Recht geben.
Der Rückgang der Verkäufe gegann schon vor Monaten.
Teils ist das schöne Wetter schuld aber auch die immer höher werden Gebühren von ebay bzw. die höheren Anforderungen an die Verkäufer.
Kostenloser Versand ( ??? )höhere Gebühren in einigen Sparten und jetzt auch noch die Verkaufprovisio n auf die Versandgebühren.
Ich werde ab 13.6. keinen kostenlosen Versand mehr bieten und werde auch auf 14 Tage Widerruf zurück gehen.
Durch die neue Mängelquote werden wir eh keinen Rabatt mehr bekommen da jeder dem etwas nicht passt sofort einen Fall eröffnet.
Von ebay nicht ganz unbeabsichtig, meiner Meinung nach !
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#4 Peter 2014-06-03 10:36
Ja das stimmt Christian.
Das ganze ging schon Wochen bzw Monate davor los mit dem Rückgang des Umsatz.
Und dann noch die Sache mit den Angriff gibt dem ganzen noch den Rest.
Und weil das noch immer nicht reicht,schraubt Ebay immer schön weiter an den Gebühren. Aber das dieses nach hinten los geht scheint Ebay nicht zu jucken, dass Sie sich damit selbst ein Bein stellen.

Uns bleibt so nichts anderes übrig als unsere Preise auch anzuheben.
Ende des Liedes ist, der Kunde kann gleich in den Laden gehen und den Artikel dort kaufen (günstiger),wei l bei Ebay zu teuer.

Wir verkaufen nichts - Ebay bekommt so wenniger- Wir Händler gehen - Ebay schaut blöd

sorry für die Schreibfehler!
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#3 Jürgen 2014-06-03 09:26
Die Umsatzrückgänge sind nicht nur dem Datenklau bei ebay zuzuschreiben. Wir hatten im Februar schon unüblich schönes Wetter. Seither nutzt der Deutsche die schönen Tage draussen, ist also schon im "Sommermodus", daß wird sich bis Ende September auch nicht ändern. Zum anderen hat Google seine Suche überarbeitet, Angebote von ebay & co sehe ich da nur noch selten. Es wird auch nicht mehr so auf Schnäppchen geachtet, sondern auf Qualität, daß darf dann ruhig auch ein paar Euro mehr kosten.
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#2 Christian 2014-06-03 09:07
Also ich glaube da spielt auch noch etwas anderes mit rein.
Seit einigen Wochen, meiner Meinung nach auch schon vor dem bekanntwerden der Hackerangriffe, hat sich die Suche massiv verschlechtert.
Internationale "weltweitsuche" Funktioniert bei mir am Desktop und in der App nicht mehr. Suchergebnisse sind nicht korrekt und manchmal wird auf ebay.de einfach etwas nicht gefunden was aber doch dort ist.
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#1 Fa. Weber 2014-06-03 08:25
Guten Morgen aus Ruhpolding,

uns geht es nicht anderster!!! Unsere Umsätze sind teilweise bis zu 80 Prozent zurückgegangen. Sollte dies so weiter gehen müssen wir Insovenz anmelden. Danke Ebay !!!!
Aber kräftig die Verkäufer schröpfen. Darin sind Ebay und Co Spitze!!!! Laut Foren wenden sich nicht nur immer mehr Käufer Ebay ab sondern auch Verkäufer.
Ebay sollte auf schnellsten Wege einige gute Taten tun.

Claudia Weber
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