Kleinstunternehmen: Fast jeder zweite Händler ohne Online-Shop

Veröffentlicht: 06.06.2014 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 06.06.2014

Der Handel ist im Verlauf der vergangenen Jahre so stark digitalisiert worden, dass es eher ungewöhnlich erscheint, wenn ein Händler keinen eigenen Online-Shop besitzt. Aus dieser (recht HighTech-verwöhnten) Sicht, dürften die aktuellen Zahlen von Bitkom durchaus erstaunen. Denn hier zeigt sich: Fast jedes zweite Kleinunternehmen in Deutschland hat aktuell noch keinen Online-Kanal.

Fast jedes zweite Kleinunternehmen noch immer ohne Online-Shop

(Bildquelle Handel: Einkaufswagen: Tashatuvango via Shutterstock)

45 Prozent aller sehr kleinen Unternehmen in Deutschland betreiben aktuell noch keinen eigenen Online-Shop. Dies zeigt eine neue Erhebung des HighTech-Verbandes Bitkom. „Sehr klein“ bedeutet in diesem Fall ein Unternehmen, das weniger als zehn Beschäftigte vorweisen kann. Obwohl dieser Wert von 2012 auf 2013 um 10 Prozent gesunken ist – und sich somit auch die kleinen Händler immer weiter in Richtung Digitalisierung bewegen –, wird es auch für die übrigen (nicht-digitalen) Marktteilnehmer immer wichtiger werden, sich dem World Wide Web zu öffnen.

Nimmt man dagegen die größeren Unternehmen (also mit mehr als zehn Mitarbeitern) in den Blick, so zeigt sich, dass die Zahl derer, die eine Online-Präsenz pflegen, weitaus höher liegt: Hier sind es rund 84 Prozent. Aus der Bitkom-Erhebung geht hervor, dass alles in allem rund 16 Prozent, also fast jedes sechste Unternehmen in Deutschland, keine eigene Homepage hat.

Dieter Kempf, Präsident von Bitkom, kommentiert: „Der Online-Kontakt mit Kunden und Partnern wird für alle Branchen immer wichtiger. Gerade kleine Unternehmen, aber auch Mittelständler können mit der Präsenz im Netz ihren Aktionsradius einfach und kostengünstig erweitern.“

Mit dieser Entwicklung konnte sich Deutschland im internationalen Vergleich um einen Rang auf Platz 5 verbessern. Die Spitzenpositionen nehmen mit Finnland (94 Prozent), Dänemark (92 Prozent) und Schweden (89 Prozent) die skandinavischen Staaten ein. Rang 4 belegt Österreich (86 Prozent), während Rumänien mit lediglich 42 Prozent das Schlusslicht in der Statistik bildet.

Wer mehr über die Bitkom-Erhebung wissen möchte, kann sich die Studie hier genauer ansehen.

Kommentare  

#3 Primark Fan 2015-12-21 21:40
Finde enorm wichtig, dass wenn man ein Einzelhandelsge schäft hat, man auch einen Online-Shop dazu benötigt. Letztlich ist es ebenso bei den Handwerkern. Viele haben auch ein Unternehmen aber noch nicht einmal eine eigene Webseite. Da verschenkt man echt Potentiale.
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#2 Max 2014-06-11 14:44
In der Tat hat Ulrike nicht ganz unrecht, in unserem Land ist der Betrieb eines Onlineauftritte s ohne ständige anwaltliche Beratung nicht möglich.
Dazu kommt das der Kunde in der Regel bei den großen Händlern kauft, siehe Marktanteile Amazon, Zalando. Onlineshops gehören bald nur noch Händlern die in einer "noch" unentdeckten Nische sind oder den großen die Venture Capital verbrennen.
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#1 Ulrike 2014-06-06 10:27
Das ist ja auch kein Wunder. Solange man als Online-Händler in Deutschland (übrigens gilt das auch für ausländische Unternehmen mit dem Zielmarkt deutscher Sprachraum) ohne Warnung sofort mit Kosten für Abmahnungen ab 1.200,- bestraft wird, ist das für kleinere Unternehmen oft bereits Existenz gefährdent. Dieses Prozedere der Abmahnungen ist auch nur in Deutschland zu finden! Da überlegt sich manch kleiner Online-Händler zweimal, ob eine Online-Präsenz sinnvoll ist.
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