Kolumne: Von Gerüchten um Fab und dem Tod der Glaubwürdigkeit

Veröffentlicht: 06.06.2014 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 14.08.2014

Schon lange hört und liest man vom Wohn- und Einrichtungsunternehmen Fab keine guten Schlagzeilen mehr: Das StartUp, das im Jahr 2011 mit jungen und modernen Designermöbeln gestartet war und innerhalb kürzester Zeit zu einem Star der Branche avancierte, hat einen tiefen Fall hinter sich.

Was zum Anfang von außen noch gülden glänzte, begann schon wenig später heftig zu bröckeln: Von einer grundlegenden Misswirtschaft war die Rede. Zahlreiche Entlassungswellen führten nicht nur zu einer drastischen Minimierung der Mitarbeiterzahlen, sondern auch zu einer Ausdünnung der Führungspositionen. In den Medien beschrieb man die Entwicklungen als „Aderlass“ und las Ende vom Anfang.

Doch von einem Shutdown, einer Einstellung des Betriebes, war von Fab selbst nie etwas zu hören. Man hätte im Zuge der überwältigenden Anfangsentwicklung des StartUps die Perspektive aus den Augen verloren. Die einschneidenden Umbaumaßnamen und Neustrukturierungen seien zudem nötig, um das Unternehmen wieder in die richtigen Bahnen zu leiten und zu alter Größe zu führen.

Außerdem soll Fab gegenüber recode geäußert haben, dass in naher Zukunft nicht nur die Übernahme eines finnischen Möbelunternehmens anstehe, sondern auch ein neuer Webstore in Arbeit wäre. Gründer und Geschäftsführer von Fab, Jason Goldberg, macht auf Twitter immer wieder deutlich, dass sein Geschäft nach Monaten der der Schwäche bald wieder blühen wird.:

Woher genau er seinen Optimismus nimmt, weiß man nicht so recht. Glaubt man jedoch den Medien, so sieht die Zukunft des StartUps weit weniger rosig aus, als von Goldberg anvisiert. Wie ValleyWag nun nämlich schreibt, wird Fab die kommenden Monate nicht überleben: Insider sollen berichtet haben, dass den wenigen verbliebenen New Yorker Angestellten bereits ein Enddatum ihrer verbleibenden Zeit im Unternehmen mitgeteilt wurde. Ob diese Gerüchte stimmen, darüber kann momentan nur spekuliert werden. Was Goldberg von solchen und ähnlichen Mutmaßungen hält, macht er mit strikten Worten auf Twitter deutlich:

Aufgrund der zwiespältigen Medienberichte wissen weder Konkurrenten noch Medien oder Kunden, welche Aussagen wirklich der Wahrheit entsprechen. Allgemeine Verwirrung ist die Folge. Und allein dieser Fakt dürfte dem Unternehmen nicht wirklich zu Gute kommen.

Natürlich sprechen große und kleine Händler nur selten gern über Missstände und Versagen. Doch wenn die Berichte über weitere Entwicklungen so weit auseinandergehen, dann ist es Zeit, Stellung zu beziehen und sich offen und ehrlich mit bestehenden Fragen (und der Realität) auseinanderzusetzen. Schließlich leidet in solchen Fällen nicht nur das Image allgemein, sondern auch die Glaubwürdigkeit der entsprechenden Firma. Mit platten Antworten und Beschimpfungen ist niemandem geholfen.

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