Keine Papierrechnungen mehr: Amazon verärgert Kunden

Veröffentlicht: 24.06.2014 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 25.06.2014

Amazon hat seine Kunden wieder einmal auf die Palme gebracht: Das Handelshaus gab bekannt, von nun an seinen Paketen keine Papierrechnungen mehr beilegen zu wollen. Die Kunden reagierten darauf mit negativen Kommentaren, aber auch mit Spott.

 Rechnungsstapel

(Bildquelle Rechnungsstapel: patpitchaya via Shutterstock)

Auf Facebook hat der Online-Riese heute verkündet, dass in Zukunft keine Rechnungen aus Papier mit den Paketen verschickt werden sollen. Als Begründung für dieses Vorhaben gibt Amazon übrigens an, einen Beitrag zum Umweltschutz leisten zu wollen. Genau hier gibt es aber nun ein Problem: Während private Kunden vielleicht auf die gedruckten Rechnungen verzichten können, sind Unternehmen aber auf die Rechnungen angewiesen, um ihre Buchhaltung korrekt durchführen zu können.

Gesetzlich nicht dazu verpflichtet Papierrechnungen beizulegen

Nach dem deutschen Umsatzsteuergesetz ist das Unternehmen übrigens nicht gesetzlich verpflichtet, jedem Paket eine ausgedruckte Rechnung beizulegen. So heißt es in dem Gesetz: „Rechnungen sind auf Papier oder vorbehaltlich der Zustimmung des Empfängers elektronisch zu übermitteln.“ Solange der Käufer aber nicht gegenüber Amazon widerspricht und weiterhin eine Papierrechnung verlangt, gilt dies als Einverständnis. Auch die stillschweigende Zahlung gilt als Einverständnis in den elektronischen Versand.

Der Großteil der User ist sauer

In den Kommentaren zu der Ankündigung machen sich viele User erst einmal Luft und fordern Amazon auf, lieber andere Dinge beim Versand der Pakete abzuschaffen, anstelle der Rechnungen. So moniert ein Großteil der Nutzer die viel zu großen Verpackungen, in denen die Artikel versandt werden, oder auch, dass Bestellungen einzeln verschickt werden, obwohl angegeben wurde, dass alles in ein Paket verschickt werden soll. Die lauteste Forderung in den Kommentaren ist ohne Zweifel das Weglassen der unzähligen Werbeflyer. Ebenfalls wird in einigen Kommentaren vermutet, dass Amazon schlicht und einfach Aufwand und Kosten minimieren will und deshalb keine Rechnungen mehr ausdruckt, um sie mit den Paketen zu versenden.

Es gibt aber auch einige User, die der Meinung sind Amazon solle seinen Kunden einfach die Möglichkeit geben ihre Bestellungen mit einer Rechnung zu erhalten, wenn diese benötigt wird – und sie ansonsten wie jetzt angekündigt nicht mehr beilegt. Damit würde der Versandhändler dann auch wieder in Übereinkunft mit dem Umsatzsteuergesetz handeln, denn die Kunden hätten dann die Wahl, ob sie eine Papierrechnung wünschen oder nicht.

Kommentare  

#3 Redaktion 2014-06-26 09:35
Lieber Gründercoach,

wie im Artikel zu lesen ist, darf ein Kunde (z.B. Unternehmer)ein e Rechnung in Papierform verlangen, müsste aber in diesem Fall Amazon widersprechen, um eine Papierrechnung zu erhalten. Zwingend notwendig sind Papierrechnunge n aber nach dem deutschen Umsatzsteuerrec ht nicht (s. Absatz "Gesetzlich nicht dazu verpflichtet Papierrechnunge n beizulegen").

Die Redaktion
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#2 Gründercoach 2014-06-25 17:12
Hallo zusammen,

kann es sein das sich der Artikel auf die alte Gesetzeslage im Umsatzsteuerrec ht bezieht. Denn auch Unternehmer brauchen nach der Novellierung der Rechnungsbeding ungen, keine Papier Rechnung mehr zum Umsatzsteuer Abzug !!! Oder bin ich da etwa auf dem Holzweg? Ich Denke nein, aber lass mich gern eines besseren belehren.
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#1 Felix 2014-06-25 09:55
Das ist doch eine gute Sache! Ich bin selbst selbstständig und man bekommt doch von fast allen online-diensten (und auch vielen Onlinehändlern) nur noch Rechnungen per E-Mail oder zum Download. Ist doch klar, dass Amazon sich dem irgendwann anschließt. Finde ich viel besser, da ich so auch die Rechnung zweimal ausdrucken kann, sollte ich das 1. Exemplar verlieren (was mir unter der Flut von Werbeprospekten bei Papierrechnunge n schon passiert ist!).
Außerdem druckt Amazon die Rechnungen auf Thermopapier, was dazu führt, dass die Rechnungen die vorgegebenen 8 Jahre gar nicht halten und korrekterweise vom Empfänger sogar kopiert werden müssten, um deren Durabilität zu gewährleisten.. .
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