Augmented Reality - Chance für den Online-Handel?

Veröffentlicht: 06.03.2013 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 13.06.2013

In regelmäßigen Abständen wird eine neue Technologie umjubelt und als das Next Big Thing ausgerufen. Von vielem hört man nie wieder, manches dümpelt lange in der Nische vor sich hin und ein paar Innovationen setzen sich tatsächlich durch. Auch Augmented Reality steht seit ein paar Jahren auf der Liste der Heilsbringer, von einem flächendeckenden Einsatz ist die „erweiterte Realität“ aber zumindest beim Online-Handel noch weit entfernt.

Dabei verspricht die Technologie tatsächlich zahlreiche und vor allem sinnvolle Einsatzmöglichkeiten. Die Zeichen für einen Einsatz von Augmented Reality auch im E-Commerce stehen gut: Nicht nur dem E-Commerce an sich wird eine mehr als rosige Zukunft prophezeit, auch der Einsatz mobiler Geräte wie Tablets oder Smartphones zur Internetnutzung nimmt immer mehr zu und damit die Möglichkeit, sich die physische Realität um virtuelle Elemente erweitern zu lassen.

Augmented Reality – was ist das eigentlich?

Wer sich schon einmal ein Fußballspiel im Fernsehen angesehen hat, der ist damit mit Sicherheit bereits mit Augmented Reality in Kontakt gekommen. Dann nämlich, wenn bei einem Freistoß mittels einer eingeblendeten Linie die Entfernung bis zum Tor angezeigt wurde. Die Realität – in diesem Fall das Fußballfeld – wurde hier um eine simulierte Linie erweitert. Weitere Einsatzgebiete finden sich zum Beispiel in der Medizin, in der Industrie oder beim Militär. Wenn irgendwo die Realität mit Hilfe von Computern um Bilder, Videos oder Audiodaten erweitert wird, dann ist Augmented Reality im Einsatz. Und die Möglichkeiten sind gewaltig – auch und gerade im Online-Handel.

Das sieht auch Martin Tschopp, Geschäftsführer von eBay in Deutschland, so: „Den Verbrauchern kann mit Augmented Reality ein persönlicheres und aufregenderes Einkaufserlebnis geboten werden. Den Händlern ermöglichen die neuen Technologien, ihre Produkte innovativer und emotionaler zu präsentieren“, sagte Tschopp vor kurzem im Rahmen des eBay-Projektes „Die Zukunft des Handels“.

Sieht man sich das Gros der Online-Shops an, scheinen die Möglichkeiten von Augmented Reality aber noch nicht besonders viel Beachtung zu finden. Einige Vorreiter aber gibt es. So bietet der Versandhandelsriese Otto auf seiner Facebook-Seite seinen Fans eine virtuelle Anprobe, bei der man mit Hilfe einer Webcam die Kleidungsstücke aus dem Otto-Shop „anziehen“ und das Ergebnis mit seinen Freunden teilen kann.

Augmented Reality als Verbindung zwischen Off- und Online-Welt

Auch der Brillenhändler Brille24.de nutzt die Möglichkeiten von Augmented Reality. Die Kunden müssen hier ihr Gesicht für die 3D-Anprobe via Webcam in einen virtuellen Rahmen halten, damit die Brille genau auf das Gesicht angepasst werden kann. Im Anschluss kann man sich verschiedene Modelle aussuchen und prüfen, ob sie zu einem passen. Auch hier kann man einen Schnappschuss an seine Freunde schicken und die Wunschbrille direkt im Shop kaufen.

Zuletzt sorgte der Möbelhändler IKEA für Wirbel, als er den aktuellen Katalog für 2013 um Augmented-Reality-Elemente erweiterte. Die Katalog-Leser können mit ihrem Smartphone oder Tablet die Seiten mit einer entsprechenden App scannen und bekommen auf ihrem Gerät das jeweilige Möbel zum Beispiel in einer 3D-Version angezeigt, um die Funktionsweise der Türen zu visualisieren.

Auch wenn die meisten Online-Händler noch Berührungsängste mit Augmented Reality zu haben scheinen, die Beispiele zeigen, dass die erweiterte Realität auch im E-Commerce nicht nur mehr als ein nettes Alleinstellungsmerkmal gegenüber der Konkurrenz sein kann, sondern echtes Potenzial in sich trägt. Voraussetzung ist aber, dass der Einsatz einen tatsächlichen Mehrwert für den Kunden bietet. Sonst bleibt Augmented Reality nur eine Spielerei, deren Überraschungseffekt für den Kunden schnell wieder verflogen sein wird.

Kommentare  

#1 Patravadie 2013-04-10 15:22
Hallo. Wissen Sie wo man ein oben genanntes Programm kaufen kann?
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