Marc Lore startet neuen Marktplatz Jet.com

Veröffentlicht: 08.01.2015 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 08.01.2015

Amazon, Alibaba und eBay bekommen in den USA einen neuen Konkurrenten. Marc Lore möchte die Großen der Branche mit seinem Marktplatz Jet.com angreifen.

Jet.com befindet sich in der Betaphase.
© Jet.com - Screenshot

In diesem Jahr soll mit Jet.com ein neuer E-Commerce-Marktplatz in den USA an den Markt gehen. Hinter dem Unternehmen steht Marc Lore, Gründer von Online-Shops wie Soap.com oder Diapers.com, welche 2011 von Amazon für 545 Millionen US-Dollar übernommen wurden. Im vergangenen Jahr hat er den Marktplatz Jet.com angekündigt und auch schon Geld von Investoren eingesammelt. Jetzt wurden weitere Details zu Jet.com bekannt.

Ab dem 20. Februar offen für neue Nutzer

Demnach befindet sich Jet.com bereits in der Betaphase und ist für einzelne Nutzer schon verfügbar. Ab dem 20. Februar sollen weitere Anmeldungen möglich sein und der Marktplatz schrittweise gestartet werden.

Um den Online-Marktplatz überhaupt nutzen zu dürfen und Einkäufe tätigen zu können, müssen sich Nutzer für 49 US-Dollar im Jahr anmelden, weshalb es sich also auch um eine Art Shopping-Club handelt. Wer sich zu Beginn anmeldet, der muss für die ersten sechs Monate keine Gebühr für die Mitgliedschaft bezahlen, wie das Unternehmen auf seiner Seite aktuell wirbt.

Jet.com soll Medienberichten zufolge in direkter Konkurrenz zu Amazon auftreten, auch wenn man bei der Versandgeschwindigkeit nicht mit Amazon konkurrieren wird. Die Kunden sollen bereit sein, auf ihre Waren ein paar Tage zu warten, dafür aber sollen diese günstiger als anderswo sein - konkret sollen die Produkte durchschnittlich 10 Prozent günstiger als bei der Konkurrenz angesetzt sein. Das könne sich Jet.com erlauben, weil man keine Gebühren von den Händlern verlange und sich nur mit den Mitgliedschaftsbeiträgen der Kunden in Höhe von 49 US-Dollar finanzieren möchte.

Offenbar keine Gebühren für Online-Händler

Für den Versand der Waren sollen die Online-Händler selbst verantwortlich sein, obwohl Jet.com offenbar doch eigene Logistikzentren bauen möchte und ausgewählte Produkte wie zum Beispiel Windeln dort selbst auf Lager haben und versenden wird. Zudem sollen die Online-Händler ihre Preise bis zu einem gewissen Grad selbst gestalten können, abhängig zum Beispiel von den eigenen Versandkosten und der bestellten Menge.

Auf der anderen Seite möchte Jet.com den Kunden die Möglichkeit geben, die Preise für die bestellten Produkte selbst zu beeinflussen. Kombiniert ein Kunde zum Beispiel mehrere Produkte verschiedener Händler für den Versand, könne er laut Jet.com dafür einen Rabatt bekommen.

Bislang ist Jet.com bereits Partnerschaften mit mehreren hundert Händlern eingegangen, darunter Sony Store, TigerDirect.com, Sears und Hometown & Outlet Stores. Dies lässt darauf schließen, dass der neue Marktplatz auf eine ähnlich große Produktpalette wie die Konkurrenten eBay oder Amazon zielt.

Im Moment sollen rund 100 Mitarbeiter hinter Jet.com stehen, diese Zahl soll laut dem Geschäftsführer aber bis zum Ende des Jahres verdoppelt werden. Im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen bereits eine Finanzierung in Höhe von 80 Millionen US-Dollar einsammeln. Hauptsitz von Jet.com ist Hoboken im US-Bundesstaat New Jersey.

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