Konkurrenz für Etsy: Amazon startet bald Handmade at Amazon

Veröffentlicht: 22.05.2015 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 22.05.2015

Amazon startet einen weiteren Marktplatz und sorgt damit vor allem bei Etsy-Händlern für Unruhe: Mit „Handmade at Amazon“ drängt das Unternehmen jetzt nämlich auf den Markt der handgefertigten Produkte.

Nähutensilien

(Bildquelle Nähutensilien und Perlen: Africa Studio via Shutterstock)

Amazon bereitet derzeit offensichtlich seinen neuen Marktplatz „Handmade at Amazon“ für den Start vor. Amazon informierte Händler in der vergangenen Woche über das geplante Online-Portal für handgefertigte Produkte und sorgte damit vor allem bei Etsy-Händlern für Unruhe. Wie Ina Steiner von eCommerceBytes berichtet, zeigten die Etsy-Händler großes Interesse an dem neuen Angebot von Amazon.

Für Rätselraten sorgt offenbar die Verbindung von Amazon und handgefertigten Produkten, die für einige widersprüchlich anmutet: „Händler, die sowohl auf dem Amazon- als auch dem Etsy-Forum die Nachricht diskutierten, fragten sich, ob die Erwartungen der Käufer an Amazon-Einkäufe mit dem Verkauf von handgefertigten Gütern kollidieren, der sich von dem Verkauf einfacher Produkte unterscheidet“, heißt es bei eCommerce-Bytes.

Händler rechnen mit strengeren Regeln

Ebenso fragten sich viele Händler, ob Amazon die Fertigung von Gütern auf Kundenwunsch erlauben würde. Händler sollen laut Amazon Produkte immer schnell liefern, doch die Fertigung solcher Produkte nimmt mitunter viel Zeit in Anspruch – viele Etsy-Händler bieten sogar Individualisierungen an, deren Umsetzung „Tage oder Wochen dauern“ könne.

Der Etsy-Händler Jason Malinak sieht zudem weitere Probleme bei Handmade at Amazon: „Amazon ist für seine höheren Provisionen, schnelle Lieferung und anspruchsvollen Verkäufer-Standards in Sachen Reaktionszeit und Versand bekannt. Sie konzentrieren sich in hohem Maße auf das Käufer-Erlebnis.“ Malinak vermutet, dass Amazon den Händlern strengere Regeln auferlegen, aber gleichzeitig einen weiteren Absatzkanal bieten wird.

Etsy ist selbst nicht frei von Kritik: Mit Vorbereitung auf den Börsengang im April erlaubte der Marktplatz für Handgemachtes, dass auch Massenprodukte vertrieben werden können. Damit ist auf Etsy ein Konflikt entstanden, der bei vielen Händlern für Unmut sorgt, schließlich können die Massenprodukte wesentlich günstiger vertrieben werden als die handgefertigten Güter, in denen viel Arbeit steckt.

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