Amazon plant die weltgrößte Mode-Einkaufserlebniswelt

Veröffentlicht: 21.03.2016 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 21.03.2016

Nachdem Amazon schon die Logistikbranche aufmischt, plant der Online-Riese bereits den nächsten Angriff. Ziel ist der sich schon lang im Visier befindende Modesektor, bei dem Amazon noch immer nicht so recht Fuß fassen konnte. Um jetzt richtig durchzustarten, sucht Amazon neue Mitarbeiter für dem Aufbau der weltgrößten Mode-Einkaufserlebniswelt.

Collection von Sommer-Sachen auf weißem Hintergrund

(Bildquelle Mode: smartape via Shutterstock)

Die Stellenanzeigen von Amazon sprechen eine eindeutige Sprache: „Willst du in einem der am schnellsten wachsenden und innovativsten Geschäftsbereiche von Amazon arbeiten? […] Dann werde Teil unseres neuen europäischen Fashion-Team und beeinflusse die Entwicklung des Online-Handels in der Modewelt.“ Amazon sucht nach außerordentlich talentierten Managern, deren Aufgabe es sein soll, „die weltgrößte Mode-Einkaufserlebniswelt aufzubauen“.

Modesektor wird gepusht

Die Süddeutsche Zeitung spekuliert aufgrund der Anzeige auch, dass Amazon in puncto Mode auch stationär expandieren will. Dass Amazon mittlerweile tatsächlich in den USA mit eigenen Buchläden vertreten ist, unterstützt die Annahme natürlich. Dennoch ist es eher unwahrscheinlich, dass in den kommenden Monaten Modeboutiquen mit dem Amazon-Logo aus dem Boden sprießen.

Allerdings hat Amazon in den USA schon einiges für den Aufbau eines eigenen Modeimperiums getan. So wurden erst Ende Februar bekannt, dass Amazon sieben eigene Labels gestartet hat. Mit insgesamt 1.8000 Artikeln im Sortiment, vom Kinder-Shirt bis zur Handtasche. Flankiert wird das Angebot von allerlei Marketing-Aktionen: Die prominente Fashion-Bloggerin Chiara Ferragni wurde engagiert. Und im Internet läuft die Live-Fashion-Show „Style Code“, ein Mix aus Modenschau und Home-Shopping-Kanal, natürlich kann man sofort online bestellen.

Bisher sind die Ambitionen noch nicht so prominent und Amazon muss sich bisher noch mit dem Platz hinter der Konkurrenz begnügen. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung erklärt der Handelsexperte Christian Kille, dass Zalando „sehr wachsam sein“ sollte. Die Berliner hätten zwar „ein gutes Produkt-Portfolio“, aber Amazon sei „in Sachen Logistik viel besser aufgestellt, effizienter und schneller.“ Amazon hat in Deutschland neun Logistikstandorte und viele weitere im benachbarten Ausland.

Amazon Exclusives setzt auf Möbel und Garten

Während die Modebranche schon lange mit kritischem Blick auf Amazon blickt, sollten sich scheinbar auch Baumärkte und Co. wärmer anziehen. Denn in Medienberichten heißt es, dass Amazon auch sein Programm „Amazon Exclusives“ europaweit ausbauen will. Bei diesem Programm bieten Drittanbieter ihre Waren ausschließlich auf den Internetseiten von Amazon an. Im Fokus sind hier bisher die Bereiche Möbel und Garten.

Amazon selbst hält sich wie gewohnt zurück und kommentiert die Spekulationen nicht. Dennoch dürfte klar sein, dann Amazon nicht stillstehen wird und vor allem den Bereich Mode fest ins Auge gefasst hat. Und vielleicht kommt es tatsächlich in einigen Jahren dazu, dass man auch in den Innenstädte Amazon-Filialen zum Shoppen findet.

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