US-Handelskette: So stark will Walmart im E-Commerce wachsen

Veröffentlicht: 10.10.2016 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 10.10.2016

Die US-Handelskette Walmart will seine E-Commerce-Bemühungen weiterhin verstärkt verfolgen. Dazu wolle Walmart eine Milliardensumme in seine digitale Infrastruktur investieren und strebt große Wachstumsraten an.

Walmart-Filiale

Bildquelle: fotomak / Shutterstock.com

„Wir werden im E-Commerce stärker wachsen. Dieses Unternehmen wird im Laufe der Zeit mehr wie ein E-Commerce-Unternehmen aussehen“, erklärte Walmarts CEO Doug McMillon vergangenen Donnerstag. Die Handelskette leite noch immer „großartige Stores“ und wisse, wie dieses Geschäft funktioniert. „Kunden wollen eine lückenlose Beziehung. Das ist zu unserem Vorteil. Aber wir müssen dieses E-Commerce-Geschäft in diesem und anderen Ländern aufbauen, um in Zukunft noch da zu sein“, so McMillon laut Internet Retailer.

Walmart werde demnach weiterhin in seine E-Commerce-Infrastruktur investieren. Im Jahr 2017 sei ein Budget in Höhe von elf Milliarden US-Dollar dafür eingeplant. Zudem werde Walmart sein digitales Angebot ausbauen und ein größeres Sortiment auf Walmart.com anbieten. Anstatt neue Filialen zu eröffnet, sollen alte Geschäfte umgebaut werden. In der zweiten Jahreshälfte 2016 rechnet das Unternehmen bereits mit Wachstumsraten von 20 bis 30 Prozent bei den digitalen Verkäufen.

Kunden sollen Geld einsparen können

Die Übernahme des Online-Marktplatzes Jet.com soll ein Schlüsselfaktor für den Online-Erfolg von Walmart sein. McMillon zufolge könne sein Unternehmen von dem variablen Pricing-Modell von Jet.com profitieren. Dieses erlaube es Kunden, Geld beim Einkauf zu sparen, indem etwa längere Versandzeiten in Kauf genommen werden oder eine Verzichtserklärung für Retouren abgegeben wird.

„Einer der Punkte, der mich besonders begeistert und den Marc [Lore, Gründer von Jet.com] bei Jet implementiert hat, was diese Möglichkeit, die Kunden am Prozess teilhaben zu lassen“, so McMillon. „Ich hatte immer den Eindruck, dass, wenn man ihnen zeigt, wo unsere Kosten entstehen, und sie andere Entscheidungen treffen können, sie die Kosten für uns niedrig halten können und das könnten wir an sie weiterreichen.“

Walmart zahlte 3,3 Mrd. Dollar für Jet.com

Walmart hatte Jet.com im August dieses Jahres für die stattliche Summe von 3,3 Milliarden US-Dollar übernommen (wir berichteten). Durch die Übernahme will Walmart auch seine Position gegenüber dem großen Online-Konkurrenten Amazon stärken und sein noch schwaches Online-Geschäft stärken. Die Hintergründe zu der Übernahme haben wir im OnAir #31 beleuchtet:

 

Die starke Konkurrenz zu Amazon zeigt sich auch darin, dass Walmart dem Online-Unternehmen immer wieder nacheifert und unter anderem an besonderen Schnäppchen-Tagen von Amazon eigene Rabattaktionen durchführt. Kürzlich wurde aber bekannt, dass Walmart noch in einem anderen Punkt die direkte Konkurrenz sucht: Das Unternehmen plant für seine Marktplatz-Händler offenbar einen Fulfillment-Service, der an das FBA-Programm von Amazon erinnert. Zudem will das Unternehmen erfolgreiche Händler von anderen Marktplätzen auch für sich gewinnen, um so stärker im E-Commerce aufgestellt zu sein.

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