Standortverhandlungen: Macht Alibaba jetzt den Schritt nach Europa?

Veröffentlicht: 12.01.2017 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 20.02.2017

Alibaba bedient auch deutsche Kunden und will sich jetzt offenbar einen Standortvorteil erarbeiten. Das Unternehmen soll Medienberichten zufolge über ein Versandzentrum für ganz Europa verhandeln. Das könnte den Online-Handel in Europa verändern.

Alibaba Logo

© testing / Shutterstock, Inc.

Kommt er endlich, der große Schritt von Alibaba nach Europa? Der chinesische Konzern hat bereits einige seiner Services testweise in Europa gestartet. Viele Kunden – auch aus Deutschland – kaufen auf den Online-Marktplätzen von Alibaba ein. Nun sollen die Chinesen mit der Regierung von Bulgarien über ein mögliches Versandzentrum in dem Land verhandeln. Das berichten laut Golem.de sowohl die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua als auch die Regierung von Bulgarien selbst.

Demnach sollen Vertreter der Alibaba Group, GS-Solar und der Goldpoly Group den bulgarischen Ministerpräsidenten Bojko Metodiew Borissow getroffen haben. In dem Gespräch sei es unter anderem um Investitionsmöglichkeiten gegangen.

Alibaba stellt Amazon in den Schatten

„Die Ideen der Alibaba-Gruppe für Investitionen in unserem Land beziehen sich auf die Schaffung eines Logistikzentrums für ihren Online-Handel, der die Aufträge aus ganz Europa bedient“, zitiert Golem.de aus der Erklärung der bulgarischen Regierung. „Das Projekt umfasst auch die Vermarktung bulgarischer Waren und Lebensmittel auf internationalen Märkten.“ Borrisow habe die niedrigen Steuern und geringen bürokratischen Hürden hervorgehoben und auch auf die finanzielle und wirtschaftliche Stabilität Bulgariens verwiesen.

Alibaba könnte mit einem bulgarischen Versandzentrum Kunden in ganz Europa besser beliefern. Interessant werden damit die Auswirkungen auf den Markt insgesamt – denn bisher ist Amazon noch der Branchenprimus, aber Alibaba stellt den amerikanischen Konkurrenten deutlich in den Schatten. Allein im zweiten Quartal 2016 erwirtschaftete Alibaba einen Umsatz von 113,4 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Amazon kam im selben Zeitraum auf einen Umsatz von „nur“ 28,5 Milliarden Euro. Sollte Alibaba also wirklich den Einstieg in den europäischen Markt wagen, wird der Konkurrenzdruck potenziell auch auf Amazon enorm erhöht.

Kommentare  

#5 Keiderling 2017-01-14 14:59
Der Vergleich ist garnicht unsinnig

Zur Abibaba-Group gehört neben dem bekannten Marktplatz mit gleichen Namen u.a. auch Taobao dem grössten chinesischen Onlinemarktplat z für Endkunden (BtC).
Natürlich wird Alibaba allen Taobao-Händler (Marketplace) die Lieferung bis zur Haustür der (deutschen) Endkunden ermöglichen.
Übrigens macht Aibaba dies schon u.a. für amerikanische und australischen Endkunden möglich (Taobao).
Allerdings halte ich es für Unsinn zu glauben, dass man von Bulgarien aus, die "letzte Meile" zu vernüftigen Kosten darstellen könnte.

Sicherlich ist Bulgarien man der erste Schritt von vielen..

Wird spannend !
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#4 Wolfgang 2017-01-13 16:04
Es ist schon war, dass Alibaba zu weit über 80% an Händler verkauft, aber das könnte sich auch ändern. Wieso DJ schreibt, dass ebay eine veraltete Software hat ist nicht richtig. Die ebay Verkaufsplattfo rm paßt wunderbar für Endkunden (immer wieder wird auf ebay bemeckert- warum ?)

Die Chinesen hätten ihr Lager besser in der europäischen Handelshochburg Hamburg einrichten sollen. Da werden die Gesetze für aller besser kontrolliert! Hoffentlich verwendet Bulgarien KEINE EU Gelder für die Chinesen. Ich habe da aber meine starken Zweifel.
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#3 urigus 2017-01-13 11:13
Was soll immer dieser Vergleich mit Alibaba und Amazon. Amazon ist auf Endkunden spezialisiert. Alibaba eher auf Gewerbetreibend e (Händler). Das sind doch zwei ganz verschiedene segmente.
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#2 D:J: 2017-01-13 10:05
Das wäre sehr zu wünschen, dass Amazon endlich wirkliche Konkurenz bekommt, da eBay mit seiner veralteten Software einfach nicht mehr mitkommt.
Das bringt dann auch hoffentlich nedlich die Verkaufsprovisi onen auf ein normales Niveau zurück, denn 15% bei Amazon sind schon echt unverschämt.
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#1 Grössler 2017-01-13 09:34
Der Vergleich is aber etwas unsinnig...

Alibaba könnte mit einem bulgarischen Versandzentrum Kunden in ganz Europa besser beliefern. Interessant werden damit die Auswirkungen auf den Markt insgesamt – denn bisher ist Amazon noch der Branchenprimus, aber Alibaba stellt den amerikanischen Konkurrenten deutlich in den Schatten. Allein im zweiten Quartal 2016 erwirtschaftete Alibaba einen Umsatz von 113,4 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Amazon kam im selben Zeitraum auf einen Umsatz von „nur“ 28,5 Milliarden Euro.

Euch ist wohl dann noch nicht bewusst gewesen, das alibaba zu 80% an Händler verkauft und das in Stückzahlen bis 100.000 bei großen Händlern, schon klar das Amazon da noch nicht mithalten kann...
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