Marissa Mayer: Yahoo verweigert 14 Millionen Dollar Bonus

Veröffentlicht: 02.03.2017 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 02.03.2017

Für Marissa Mayer haben die Yahoo-Hacks aus den Jahren 2013 und 2014 weitere Konsequenzen. Wie jetzt bekannt wurde, streicht das Unternehmen der Noch-Chefin den Bonus für dieses Jahr.

Yahoo Notice of newly discovered data breach under magnifying glass.

dennizn / Shutterstock.com

Auch 2017 ist für Marissa Mayer, noch Chefin von Yahoo, kein gutes Jahr. Aus dem Unternehmensbericht, der am Mittwoch Ortszeit veröffentlicht wurde, geht hervor, dass Mayer für das Geschäftsjahr 2016 keinen Bonus erhalten werde. Für die Noch-Chefin bedeutet das ein Minus von bis zu 14 Millionen US-Dollar. Mayers Vertrag sieht vor, dass sie jährlich eine leistungsbezogene Prämie von bis zu zwei Millionen US-Dollar sowie Aktien im Wert von mindestens zwölf Millionen Dollar erhalte.

Keine weiterführende Überprüfung angeordnet

Zurückzuführen ist die Entscheidung auf Mayers Umgang mit den Hackerangriffen aus den Jahren 2013 und 2014. Wie es beim Handelsblatt heißt, habe sie zwar erst im September 2016 davon erfahren, dass bei den Angriffen mehrere Millionen Nutzerdaten gestohlen wurden, doch hätten sie und ihr Team die Panne falsch verwaltet. Die Untersuchung des Yahoo-Verwaltungsrates zeigt, so heise.de, dass Mayer damals darauf verzichtet hat, eine weitergehende Prüfung einzuleiten, obwohl es dafür ausreichend Gründe gegeben habe. 2014 wurden 26 vom Hack betroffene Nutzer identifiziert und zusammen mit den  Sicherheitsbehörden informiert. Eine weiterführende Prüfung habe allerdings nicht stattgefunden. Am Ende wurden Daten von 500 Millionen und einer Milliarde Yahoo-Nutzer entwendet. Weiterhin geht aus dem Bericht hervor, dass keine Informationen über die Hacks im Unternehmen absichtlich zurückgehalten worden seien.

Neben dem finanziellen Verlust für Mayer gibt es weitere Konsequenzen. Der Topberater von Marissa Meyer – Rechtsberater Ronald Bell – hat seinen Posten räumen müssen. Und das ganz ohne Abfindung.

Yahoo wird von dem Telekommunikationsanbieter Verizon übernommen. Das Bekanntwerden der Hacks sorgte jedoch für Verzögerungen bei der Übernahme. Ursprünglich wollte Verizon 4,8 Milliarden US-Dollar zahlen, doch durch die Hacks wurde neu verhandelt und der Kaufpreis um 350 Millionen Dollar gesenkt. Neben den Hackerangriffen war Yahoo in die Kritik geraten, weil angeblich sämtliche eingehenden E-Mails von Kunden auf Drängen der amerikanischen Geheimdienste NSA oder FBI durchsucht worden sein sollen.

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