Photobucket ändert klammheimlich AGB und sperrt Millionen Bilder

Veröffentlicht: 06.07.2017 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 06.07.2017

Photobucket, ein Bilder-Dienst aus den USA, hat jetzt für den Verlust von Millionen Bildern aus dem Internet gesorgt. Weil der Konzern klammheimlich sein Preismodell änderte und nun doch kostenpflichtig ist, sperrte er kurzerhand alle Bilder von Usern, die nicht zahlten. Statt des Bildes gab es nur massenhaft Platzhalter.

 © Emil Skiba / shutterstock.com

Das US-Unternehmen Photobucket hat jetzt zahlreiche Online-Shops lahmgelegt und damit die Wut seiner mehr als 100 Millionen Nutzer weltweit auf sich gezogen. Der Fotodienst, welcher besonders von Amazon-, Ebay- und Etsy-Verkäufern für das Hosten von Produktbildern genutzt wird, hat seine Lizenzbedingungen geändert und verlangt ab sofort eine Gebühr für seine Dienste. Der Haken an der Sache: Da die Mehrzahl der User davon nichts mitbekam und dementsprechend auch nicht zahlte, sperrte der Dienstleister jetzt kurzerhand sämtliche Bilder von zahlungsunwilligen Accounts. Um das ehemals kostenlose Drittanbieter-Hosting weiterhin nutzen zu können, müssen User nun 400 Dollar im Jahr bezahlen.

Neues Preismodell, gleiches Angebot

Nach eigenen Angaben zählt Photobucket weltweit mehr als 100 Millionen Nutzer. Täglich sollen um die vier Millionen Bilder und Videos hochgeladen werden, die anschließend in anderen Websites eingebettet werden können. Besonders Händler auf Amazon und Ebay machten davon Gebrauch. Um diesen Service weiterhin nutzen zu können, müssen User ab sofort eine Jahresgebühr von 400 Dollar zahlen. Das 2003 gegründete Unternehmen aus Denver hatte sich vorher über Werbeeinblendungen finanziert. Nun soll das neue Preis-Modell den Gewinn von Photobucket weiter vorantreiben. Wie PC Welt berichtet, gibt es zwar auch günstigere Abos für 59,99 bzw. 99,99 Dollar im Jahr, diese beinhalten allerdings nicht die Option des Drittanbieter-Hostings. Betreiber von Online-Shops, die Photobucket in der Vergangenheit nutzten, müssen sich also zwangsläufig für die teuerste Variante entscheiden.

Social Media wird zum Ventil erboster Kunden

Die Lizenzänderungen löste eine Welle der Empörungen bei den Nutzern aus. Besonders die Tatsache, dass man von der anstehenden Preisänderung nichts wusste und somit auch nicht die bevorstehende Bildsperrung hätte verhindern können, verärgert die Kunden. Photobucket hatte lediglich in einem kurzen Blogeintrag auf geänderte AGB hingewiesen, dabei aber keine konkreten Angaben zum bevorstehenden neuen Preismodell gemacht. Auf Twitter beschwerten sich viele Kunden über das Vorgehen und äußerten bereits, zu anderen, kostenlosen Anbietern zu wechseln.

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