Ebay steigert Gewinne und enttäuscht dennoch die Anleger

Veröffentlicht: 19.10.2017 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 29.11.2017

Ebay hat seine Zahlen für das das dritte Quartal 2017 präsentiert und könnte eigentlich zufrieden sein – wären da nicht die Analysten, die ganz eigene Vorstellungen haben, wie die kommende Bilanz des Online-Marktplatzes aussehen müsste.

Ebay-Logo auf Smartphone Screen
© mrmohock / Shutterstock.com

Im dritten Quartal 2017 konnte Ebay eine erfreuliche Entwicklung hinlegen. Wie das Handelsblatt berichtet, konnte das Unternehmen den Umsatz im Vorjahresvergleich um insgesamt 8,7 Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar steigern. 2016 lag der Umsatz im gleichen Zeitraum noch bei 2,2 Milliarden Dollar.

Auch mit Blick auf den Gewinn kann nur Positives berichtet werden: Lag er im dritten Quartal 2016 noch bei 413 Millionen Dollar, so konnte er nun im Vergleich um beachtliche 25 Prozent auf 523 Millionen Dollar gesteigert werden. Alles in allem lagen die Ergebnisse leicht über den Erwartungen der Analysten. Dennoch, so das Handelsblatt, musste die Aktie nachbörslich einen kleinen Einbruch von rund vier Prozent hinnehmen. Das dürfte vor allem an den Prognosen gelegen haben, die Ebay für das kommende Weihnachtsgeschäft in Aussicht gestellt hat.

Ebay: Mit weniger Schwung ins Weihnachtsgeschäft

Trotz der wachsenden Umsätze und deutlich gestiegenen Gewinne scheint Ebay dem Weihnachtsgeschäft nicht allzu überschwänglich entgegenzublicken. Für das vierte Quartal 2017 erwartet das Unternehmen geringere Gewinne, als sie von den Analysten geplant waren. Grund für den verhaltenen Ausblick sind unter anderem die umfangreichen und kostspieligen Marketingkampagnen, die Ebay anstrengt.

„Für das laufende Vierteljahr rechnet Ebay nach eigenen Angaben mit einem bereinigten Gewinn von 57 bis 59 Cent je Anteilsschein. An der Wall Street wurden bislang jedoch 59 Cent je Dividendenpapier erwartet“, schreibt das Handelsblatt.

Hinzu kommt, dass auch das Nutzerwachstum den stattlichen Erwartungen der Branche nicht standhalten konnte: Im dritten Quartal stieg die Zahl zwar um eine Million auf insgesamt 168 Millionen, doch dieser Wert liegt etwas niedriger, als die Analysten angenommen hatten.

 

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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Kommentare  

#3 Thoralf 2017-10-20 09:31
Ich persönlich finde eBay besser als noch vor ein paar Jahren - aber ich bin eher Techniker und sehe den Großteil dessen was ich auf ebay suche nur gefiltert oder über APIs. Dann kann man schnell und effizient Angebote herausfiltern - sogar oft, siehe anderer Kommentar, günstiger als auf anderen Plattformen.

Meine Freundin hasst ebay mittlerweile, weil es (ihrer Meinung nach) unpraktisch, unübersichtlich , unkomfortabel, usw. ist. Die muss sich auch mit der (aktuellen) eBay Standardoberflä che und Standardsuche herumschlagen. Bevor Sie etwas auf ebay einstellen würde, wäre sie schon lange bei amazon oder eBay Kleinanzeigen - einfach weil es einfacher, schneller und mit weniger Ärger und Aufwand geht.

Fazit: Ich mag eBay! Geile Seite, die sehr gut zeigt, dass man als digitaler Großkonzern Ende 2017 der Meinung sein kann, dass der Kunde und seine Bedürfnisse nicht interessieren. Exemplarisch für die ganze Branche...
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#2 Stratmann 2017-10-19 09:42
Kostspielige Marketingkampagnen?
Doch wohl nur für Ebay Kleinanzeigen.
Ein halbherziger Versuch von TV Werbung im Sommer,
danach wieder schweigen im Walde.
Amazon ist im TV täglich präsent.
DAS nenne ich Marketing.
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#1 Tom 2017-10-19 08:20
Oooh - ebay bekommt nur 1 Mio neue Kunden (die mit Sicherheit zum Großteil Zweit, oder Drittaccounts sind) und enttäuscht seine Anleger.... - das tut uns aber leid.
Dies ist genau die Entwicklung, die wir eBay seit Jahren voraus gesagt haben.
Das "Umsatzplus" von 8,7 % generiert sich dabei nicht aus tatsächlichem Umsatzplus, sondern aus Gebührenerhöhun gen. Bereinigt bedeutet das, dass die Plattform weiter schrumpft.

EBay enttäuscht seit Jahren die HÄNDLER und schraubt seine Plattform immer mehr Richtung Abgrund.
Während wir auf anderen Plattformen bis zu 80% Umsatzplus haben (bei sowieso deutlich höheren Umsätzen), haben wir seit 17 Jahren kontinuierlich Umsatzrückgänge , die die Plattform mittlerweile bei 2% unseres Gesamtumsatzes (ursprünglich 80% unseres Umsatzes) einpendeln. Während wir auf anderen Plattformen bis zu 3000 Bestellungen täglich haben, können wir auf eBay froh sein, wenn es 10 Bestellungen sind.

Obwohl wir bei eBay z.T. deutlich günstigere Preise anbieten, kaufen die Käufer auf anderen Plattformen, was zeigt, dass nicht nur Verkäufer die Nase von dem dauernden Geschraube an der Plattform voll haben, sondern auch die Käufer.

Eine Unternehmen ist nur so gut wie seine Mitarbeiter, die solange befördert werden, bis Sie ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen können.
Das eBay mittlerweile aus einer Reihe unfähiger Manager besteht, die die Plattform kaputt gemacht haben, ist sicher nicht nur bei unseren Umsatzzahlen zu erkennen.

Warum man an einer erfolgreichen Plattform solange herum schraubt, bis nichts mehr geht, verstehen nur die "Supermanager" bei eBay.
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