Rekordstrafe gegen Google: CEO kündigt Konsequenzen an

Veröffentlicht: 20.07.2018 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 20.07.2018

Nachdem die EU-Kommission Google eine Strafe von 4,3 Milliarden Euro auferlegt hat, meldete sich nun CEO Sundar Pichai zu Wort. Er betonte nicht nur sein Unverständnis über die Strafe, sondern kündigte auch mögliche Konsequenzen an. Auch US-Präsident Donald Trump äußerte sich über Twitter.

Google Hauptquartier
© Benny Marty / shutterstock.com

Wegen Wettbewerbsverstößen und dem Vorwurf, Google würde seine Marktmacht missbrauchen, sprach die Europäische Kommission am Mittwoch gegen den Suchmaschinenbetreiber eine Rekordstrafe von 4,3 Milliarden Euro aus. Es ist die höchste Summe, die jemals gegen ein einzelnes Unternehmen verhängt wurde, und toppt die Geldbuße von 2,4 Milliarden Euro aus dem vergangenen Jahr deutlich. Auch damals hieß der Verurteilte Google.

Lange ließ man sich beim US-Konzern allerdings nicht Zeit, mit einer entsprechenden Reaktion zu antworten. Kurz nach Bekanntgabe veröffentlichte Google-CEO Sundar Pichai einen Blogpost, indem er auf die zahlreichen Vorteile Androids hinweist. Pichai gibt sich kämpferisch und kündigte an, gegen das Urteil vorzugehen.

„Android hat mehr Auswahl geschaffen, nicht weniger“

Der Google-Chef betont in dem Schreiben, dass Android dazu beigetragen hat, „schnelle Innovation, große Auswahl und sinkende Preise“ zu schaffen und statt die Möglichkeiten einzuschränken, mehr geschaffen habe. Kein Nutzer ist verpflichtet, Google-Apps zu verwenden und kann diese jederzeit auf seinem Gerät löschen und andere herunterladen, so Sundar Pichai weiter. Genauso wenig sind Gerätehersteller gezwungen, die Services von Google auf den Smartphones einzubinden, sondern können auch andere, konkurrierende Apps zu Google vorinstallieren.

Aus Sicht des Google-CEOs habe die EU-Kommission mit dessen Entscheidung nun „das sensible Gleichgewicht gestört“. Bisher wurde die Android-Technologie nicht nur kostenlos für Smartphone-Hersteller angeboten, auch auf ein „streng kontrolliertes Vertriebsmodell“ konnte verzichtet werden. Die Strafe gegen Google könnte nun das „gesunde Android-Ecosystem“ schädigen. Der US-Konzern werde gegen die Entscheidung der Behörde vorgehen, schließt Pichai seinen Blogpost ab.

Trump wettert gegen EU-Kommission

Auch US-Präsident Donald Trump hat sich zur Rekordstrafe gegen Google zur Wort gemeldet und auf seinem Twitter-Account Maßnahmen gegen die EU angedroht: „Sie haben die Vereinigten Staaten wirklich ausgenutzt, aber nicht mehr lange!“, heißt es unter anderem in dem Post.

Über die Autorin

Corinna Flemming
Corinna Flemming Expertin für: Internationales

Nach verschiedenen Stationen im Redaktionsumfeld wurde schließlich das Thema E-Commerce im Mai 2017 zum Job von Corinna. Seit sie Mitglied bei den OnlinehändlerNews ist, kann sie ihre Liebe zur englischen Sprache jeden Tag in ihre Arbeit einbringen und hat sich dementsprechend auf den Bereich Internationales spezialisiert.

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Kommentare  

#1 Sven 2018-07-24 09:15
"Kein Nutzer ist verpflichtet, Google-Apps zu verwenden und kann diese jederzeit auf seinem Gerät löschen und andere herunterladen, so Sundar Pichai weiter."

Das stimmt doch überhaupt nicht. Vielleicht sollte er damit beginnen sein eigenes Produkt erstmal zu verwenden!
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