Online-Händler Rakuten übernimmt VoIP-Dienst Viber

Veröffentlicht: 14.02.2014 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 14.02.2014

Online-Händler Rakuten möchte den VoIP-Dienst Viber übernehmen und in die eigene M-Commerce-Strategie einbinden. Bis Ende März soll die Übernahme abgeschlossen sein und Rakuten 900 Millionen US-Dollar kosten.

Rakuten möchte Viber übernehmen.

(Bildquelle Viber: dolphfyn / Shutterstock.com)

Der japanische Online-Händler Rakuten hat bekanntgegeben, den VoIP-Dienstleister Viber für 900 Millionen US-Dollar zu übernehmen. Viber hat seinen Sitz in Zypern und gehört mit 300 Millionen registrierten Nutzern zu den bekanntesten VoIP-Diensten weltweit. Ähnlich wie der Dienst Skype, bietet Viber seinen Kunden kostenlose Telefonate über das Internet und per UMTS. Laut Rakuten passe Viber perfekt in die geplante Zukunftsstrategie des Unternehmens.

Viber soll für Rakuten ausgebaut werden

Der japanische Amazon-Pendant Rakuten möchte künftig verstärkt in den mobilen Markt und damit in den M-Commerce drängen. Dazu hat er jüngst mehrere Unternehmen übernommen: Den Buchhändler und E-Book-Hersteller Kobo, die koreanische Video-Streaming Plattform Viki und nun den VoIP-Dienst Viber. Die Übernahme von Viber soll bis Ende März dieses Jahres abgeschlossen werden.

„Diese Übernahme wird Rakuten voranbringen“, sagte Hiroshi Mikitani, der CEO von Rakuten. Zum einen erhoffe sich Rakuten die 300 Millionen Viber-Nutzer langfristig zu den eigenen 200 Millionen Kunden dazuzählen zu können. Zum anderen soll Viber weiterentwickelt und in den Marktplatz Rakuten.com eingebunden werden.

Viber als Plattform für digitalen Content

„Es wäre für uns unmöglich gewesen, eine Plattform wie Viber selbst zu entwickeln“, so Mikitani. Seiner Meinung nach könnten Rakuten-Nutzer Viber künftig dafür nutzen, um mit Online-Händlern zu sprechen, während sie dessen Online-Shop besuchen.

Auch der Geschäftsführer von Viber, Talmon Marco, bestätigte die Weiterentwicklung von Viber. Viber werde in Zukunft durch die Übernahme von Rakuten nicht mehr nur ein Telefon-Dienstleister sein, sondern zu einer Plattform für digitalen Content werden.

Viber gehört zu den fünf Apps, die weltweit am häufigsten heruntergeladen wurden. Die meisten Nutzer hat Viber in Russland, USA und Australien.

In Europa steht Viber bislang wegen dem mangelnden Datenschutz der Nutzer unter Kritik. So soll das Programm selbstständig Daten der Nutzer, wie Adressbücher und Kontaktlisten, ohne Warnung übernehmen und auf eigene Server speichern.

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.