Stylelounge: „Wir wollen Transparenz und Einfachheit in den unübersichtlichen Online-Fashionmarkt bringen.“

Veröffentlicht: 13.05.2016 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 13.05.2016

Gerade in Mode-Markt gibt es Tausende von Anbietern, ein Preisvergleich ist für den Endkunden ist oft schwer oder zumindest mit viel Arbeit verbunden. Preisvergleichsplattformen können da Abhilfe schaffen. Metasuchmaschinen, wie man sie aus der Reise-Branche kennt, sind hingegen eine Seltenheit. Wir haben mit Gründer und CEO Johannes Heinen über seine Mode-Metasuchmaschine Stylelounge gesprochen, die vor knapp einem Jahr gelauncht wurde.

Frau mit Lupe und Schuh in der Hand

(Bildquelle Preisvergleich: Anetlanda via Shutterstock)

OnlinehändlerNews: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Stylelounge zu gründen?

Johannes Heinen: Zum ersten Mal bin ich mit dem Geschäftsmodell „Metasuchmaschine“ bei Dreamlines – ein Vergleichsportal für Kreuzfahrten – in Kontakt gekommen. Metaplattformen kennt und schätzt man mit Swoodoo oder Trivago bisher ja vor allem in der Reisebranche. Und ich wollte gerne etwas Eigenes anpacken.

Bei der Überlegung, eine Metasuchmaschine in einem anderen Bereich zu etablieren, sprachen dann vor allem zwei Argumenten für den Fashionbereich: Zum einen, da es eine schier unübersichtliche Anzahl an Angeboten im Internet gibt – schon allein dadurch, dass einzelne Marken eigene Webshops betreiben, aber auch über Marktplätze vertreiben. Da kann der Preis für das exakt gleiche Produkt bereits stark variieren. Zum anderen ist es technologisch anspruchsvoll, einen Fashion-Artikel über alle Shops hinweg zu vergleichen. Da gilt es das Modell, Größe, Farbe, spezielle Ausführung und vieles mehr zu berücksichtigen. Deshalb existierte und existiert ein direkter, transparenter Preisvergleich allein für Modeprodukte auf dem Markt nicht. Gute Gründe also, die Herausforderung anzugehen. Und das Business-Modell lässt sich gut skalieren, was von Investoren geschätzt wird.

In welchem Turnus werden die Preise der Artikel aktualisiert?

Der Produktfeed auf den Stylelounge-Plattformen ist immer so aktuell wie in den jeweiligen Webshops. Heißt, wenn der Partner aktualisiert, geschieht das gleichzeitig auch bei uns. Nur so kann eine befriedigende Customer Experience geleistet werden. Ein Kunde, der sich über ein tolles Angebot freut und dann erfahren muss, dass das Angebot entweder gar nicht mehr existiert oder seine Größe nicht mehr vorhanden ist, wird es vielleicht noch ein zweites Mal bei uns versuchen, danach aber nicht mehr.

Woher erhält Stylelounge die Produktinformationen wie Bilder und Artikelbeschreibung?

Um Plattformbrüche und Verwirrungen bei der Weiterleitung von Stylelounge in den jeweiligen Webshop zu vermeiden, setzen wir die Produktinformationen sowie Bilder der Partner ein.

Ist es geplant, dass Kunden auch direkt auf dem Portal Artikelbewertungen abgeben können?

Wir arbeiten stetig daran, die Website-Performance zu verbessern. Das beinhaltet natürlich auch die Entwicklung neuer Features. Im Online-Fashion-Markt ist derzeit die Personalisierungsmöglichkeit eine wichtige Komponente. Deshalb werden wir in Kürze eine Preisalarmfunktion und das Anlegen einer Wunschliste launchen. Auch im Bereich Mobile arbeiten wir intensiv an unterschiedlichen Ideen.

Wie finanziert sich Stylelounge?

Das Kapital stammt seit Beginn aus dem Invest verschiedener Business Angels und kleinerer VCs aus unserem erweiterten Umfeld.

Aus dem operativen Geschäft ergeben sich allerdings auch schon relevante Umsätze. Allein in den vergangenen vier Monaten haben wir die monatlichen Visits verdoppelt und bewegen uns derzeit in einem mittleren sechsstelligen Bereich. Das nach nur einem Jahr am Markt.

Können alle Modehändler an Stylelounge teilnehmen oder gibt es bestimmte Voraussetzungen?

Stylelounge ist es möglich, jeden Onlinehändler, der uns seine Produktdaten zur Verfügung stellen kann, zu integrieren.

Ist eine Expansion in weitere Bereiche wie zum Beispiel Elektronik oder Ähnlichem geplant?

Eine Expansion in andere Bereiche ist nicht geplant. Wir konzentrieren uns darauf, der stetig wachsenden Masse der Online-Shopper einen preisbewussten Zugang zu Markenartikeln über einen vernünftigen Vergleich von Mode und Lifestyle-Produkten zu bieten. Dabei wollen wir den Fokus bewusst auf eine Branche setzen, um den Reizoverload zu reduzieren. Wer auf der Suche nach einem Kleid oder Sneakers ist, soll den Kauf dann auch abschließen und nicht von schönen Bluetooth-Speakern abgelenkt werden. Wir wollen lieber eine Kategorie richtig gut abdecken, anstatt mehrere nur mittelmäßig. Außerdem gibt es gerade im Modebereich viele weitere Märkte, auf denen wir uns austoben können.

Wie unterscheidet sich Ihre Plattform von anderen Preisvergleichs-Plattformen?

Ganz kurz gesagt: Stylelounge bietet den ersten direkten Preisvergleich plus Verfügbarkeitscheck von Mode und Lifestyle-Produkten im Internet. Aktuell vergleichen wir über 300 Online-Shops mit mehr als drei Millionen Produkten von über 5.000 Marken. Darunter finden sich unter anderem alle großen Player wie Zalando, Otto, Amazon, Asos oder Topshop.

Das Modell des direkten Preisvergleichs über alle verfügbaren Online-Shops hinweg ist derzeit einzigartig. Dafür haben wir eigens einen Produktmatching-Algorithmus entwickelt, der alle notwendigen Produktinformationsdimensionen berücksichtigt und die Artikel auf dieser Basis vernünftig verknüpfen und vergleichen kann. Damit können wir zum einen die schwarze Lederjacke einer Marke eindeutig über alle Webshops hinweg vergleichen und Konsumenten somit den besten verfügbaren Preis anzeigen – inklusive der Lieferkosten. Zum anderen wird das gleiche Modell der Lederjacke, aber in einer anderen Farbe, als eigenes Produkt angezeigt.

Wir wollen Transparenz und Einfachheit in den unübersichtlichen Online-Fashionmarkt bringen. Konsumenten können Stylelounge als Ausgangspunkt ihres Einkaufs nehmen und sich sicher sein, dass sie auf der Plattform alle verfügbaren Angebote und Informationen transparent einsehen können. Ein bisschen, wie ein digitaler Brockhaus für den Onlinefashion-Shopping-Streifzug. Oder eben Swoodoo für Mode.

Obendrauf listen wir auch die verfügbaren Größen für das jeweilige Angebot auf. Nichts ist ärgerlicher, als sich erst über einen guten Deal zu freuen, um im nächsten Moment zu erfahren, dass die eigene Größe nicht mehr verfügbar ist. Stylelounge zielt auf die Verbesserung der Customer Experience und soll so zur Referenzplattform für Mode und Lifestyle-Produkte werden.

 

Über Johannes Heinen

Johannes Heinen - Stylelounge
© Stylelounge

Johannes Heinen gründete Stylelounge im Juni 2014 und ist seitdem Geschäftsführer des Unternehmens. Das Portal bietet den ersten direkten Preisvergleich und Verfügbarkeitscheck für Mode- und Lifestyle-Produkte. Im Unternehmen verantwortet der E-Commerce-Experte die Bereiche Produktmanagement, Business Intelligence und betreut die Unternehmensfinanzierung.

 

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