Die Digitalisierung in der Möbelbranche - Ein Interview mit deinSchrank.de

Veröffentlicht: 07.09.2017 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 07.09.2017

Die Digitalisierung ist auch am Möbelmarkt nicht spurlos vorbeigegangen und stellt Unternehmen vor völlig neue Herausforderungen. Wir haben mit Laura Klapproth von deinSchrank.de über dieses Thema gesprochen.

Mann im gemalten Kleiderschrank
© g-stockstudio / shutterstock.com

Wie hat sich Ihrer Meinung nach der Möbelmarkt in den letzten Jahren verändert?

In der Möbelindustrie hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan. Vor allem die Kombination aus traditionellem Handwerk und modernster Technologie ist wahnsinnig spannend. Früher war die Einrichtung etwas, was im Idealfall an die nächste Generation weitergereicht wurde. Doch dann kam die Trendwende: Massenware eroberte den Markt. Einrichtungsgegenstände waren plötzlich sehr viel kurzlebiger und unpersönlicher. Heute gibt es einen neuen Trend: Individualität. Der Käufer möchte selbst entscheiden, wie das Produkt auszusehen hat und wie viel es ihn kostet. Und hier greift das Konzept von deinSchrank.de: Möbel nach Maß, selbst konfiguriert und das deutlich günstiger, als vom Schreiner.

Die E-Commerce-Branche boomt auch im Möbel-Segment. Den meisten E-Commerce-Unternehmen mangelt es allerdings am „Live“-Erlebnis. Viele Kunden möchten das neue Sofa oder Regal gesehen haben, die Sitzfläche testen, die Haptik von Oberfläche und Stoff fühlen und die Farbe genauestens unter die Lupe nehmen. Das können Bilder im Internet allein nicht bieten. Die Anforderungen an den Möbelmarkt sind also deutlich vielschichtiger geworden. Deshalb erhalten Kunden von deinSchrank.de zusätzlich zum Online-Angebot die Möglichkeit für ein professionelles Aufmaß zu Hause oder auch ein persönliches Beratungsgespräch in einer unserer Ausstellungen. Auf Wunsch bekommt jeder Interessent außerdem kostenfrei Muster von Dekoren oder Stoffen zugesandt.

Welche Veränderungen gab es hinsichtlich der zunehmenden Digitalisierung?

Hier ist die Branche noch mitten im Umbruch. Im Prinzip kann die Digitalisierung auf fast alles angewandt werden: Produktionsbedingungen, die Logistik und Warenverkehr, Systeme, die den Bestand erfassen, Entnahmen verbuchen, Bestellungen tätigen und Preise berechnen. Das erspart viel Zeit und steigert die Effizienz. Viele Unternehmen sind noch in der Findungsphase, wie Digitalisierung jeweils umgesetzt werden soll. Bei deinSchrank.de finden mittlerweile nahezu alle Prozesse automatisiert und online statt.

Welchen Herausforderungen sieht sich der Möbelmarkt durch diese Digitalisierung gegenüber?

Die E-Commerce Kategorie „Möbel, Lampen und Dekorationsartikel“ war, laut Branchenindex, 2016 erstmals unter den drei umsatzstärksten E-Commerce Segmenten. Aber es gilt noch einiges zu erreichen: Immerhin informieren sich die Kunden aktuell auch für den Großteil aller Offline-Möbelkäufe bereits online, doch der Kauf findet meist noch außerhalb des Internets statt. Da ist noch großes Potenzial vorhanden. Eine weitere Herausforderung für viele Unternehmen: der Mitarbeiter 4.0. Denn Digitalisierung funktioniert nur dann wirklich gut, wenn auch die Menschen, die sie vorantreiben gut ausgebildet sind und von den Unternehmen gefördert werden.

Was macht deinSchrank.de so besonders bzw. wodurch unterscheidet es sich von der Konkurrenz?

Der größte Unterschied von deinSchrank.de, verglichen mit anderen (Online-)Möbelunternehmen ist, dass wir unseren Kunden flexible und individuelle Lösungen bei der Einrichtungswahl anbieten: Der Kunde klickt sich sein Möbelstück und gleichzeitig seinen Preis zusammen. Der Anspruch von deinSchrank.de ist es für jede Raumsituation, egal wie herausfordernd sie sein mag, die perfekt passende Lösung zu bieten, und zwar bequem von zu Hause aus. Aufgrund des schnellen Bestellvorgangs und unserer automatisierten Fertigung können wir ressourcenschonend und zeitsparend Möbelunikate für unsere Kunden anfertigen.

Als Unternehmen verstehen wir uns nicht als Möbelbetrieb oder E-Commerce-Betrieb. Vielmehr ist deinSchrank.de ein Technologie-Unternehmen, welches eng mit der Möbelindustrie 4.0 verzahnt ist. Alles was wir machen, hat mit Datenverarbeitung zu tun; die Umsetzung erfolgt zum großen Teil automatisiert, aber immer unter dem kritischen Blick unserer Schreiner. Wir haben ein System entwickelt, über das unsere gesamten Prozesse laufen – von der Möbel-Konfiguration der Kunden, über die Produktion bis hin zur Urlaubsplanung der Mitarbeiter. Das beschleunigt die eigenen Abläufe immens und deinSchrank.de kann stets schnell und flexibel auf Unvorhergesehenes reagieren. Auch dadurch sind wir der größte Online-Maßmöbelanbieter Europas geworden.

Was wollen die Kunden von heute und morgen?

Die Menschen wollen flexibel bleiben und selbst entscheiden können, wo sie was kaufen. Durch die Online- und Offline-Strategie bietet deinSchrank.de für jeden die passende Lösung an. Wer schnell und ohne persönliche Beratung bestellen möchte, der nutzt eben nur die Online-Kanäle. Wer es klassisch mag, der kommt in die Ausstellung oder bestellt sich ein persönliches Aufmaß zu Hause. Es gibt tatsächlich auch viele Kunden, die die Angebote kombinieren. Sie finden uns online, schauen sich die Auswahl an und kommen dann noch mal in die Ausstellung zum persönlichen Gespräch.

Welche Rolle spielt Social Media in der Möbelbranche?

Über die verschiedenen Wege erreichen wir unterschiedliche Menschen. Deshalb ist das Zusammenspiel aller Kanäle so wichtig. Interessierte holen sich heute auf Instagram und Co. Inspirationen für ihre Einrichtung oder nutzen Facebook als direkten Draht zum Service. Ein Unternehmen – gleich welcher Branche – kann es sich heute einfach nicht mehr leisten, nicht auffindbar oder nicht erreichbar zu sein. Deshalb spielen Social-Media-Kanäle eine immer größere Rolle und werden sicherlich auch nicht so schnell wieder verschwinden.


Über Laura Klapproth:

Laura KlapprothLaura Klapproth ist seit 2017 Unternehmenssprecherin von deinSchrank.de mit Hauptsitz in Frechen bei Köln. Die studierte und zertifizierte Journalistin war zuvor Sprecherin und Redakteurin des RTL-Formats RTL WEST, wo sie für Beitragsinhalte und -Gestaltung Verantwortung trug. Darüber hinaus erstellte sie Sondersendungen zu politischen und wirtschaftlichen Themen. Sie begann ihre Laufbahn bei der Rheinischen Post und dem ARD Morgenmagazin.

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