Verbraucherschützer: B-Ware-Kauf oft mit hohen Zuschlägen verbunden

Veröffentlicht: 19.01.2015 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 23.12.2015

B-Ware wird immer wieder mit besonders günstigen Preisen beworben. Verbraucherschützer haben nun aber festgestellt, dass das nicht unbedingt immer der Fall sein muss. Für Kunden scheint sich der Kauf von B-Ware-Elektronik nicht immer zu rechnen.

Einkaufswagen mit Prozentzeichen

(Bildquelle Preisnachlass: FoxPictures via Shutterstock)

Vorführgeräte, Restposten, Transportschäden oder aber auch Rückläufer aus Internet-Bestellungen: Es gibt zahlreiche Gründe, aus denen Produkte nur als B-Ware verkauft werden können. Vor allem im Bereich Elektronik sind die Geräte zweiter Wahl beliebt. Online-Händler bewerben sie oft mit „supergünstigen Preisen“ und bieten Rabatte „bis zur Hälfte des einstigen Verkaufspreises“ an. Das hat die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in einer aktuellen Untersuchung festgestellt.

Die Verbraucherzentrale hat dazu in zehn Technik-Shops jeweils fünf Geräte zufällig ausgewählt. Das gesamte Paket aus 50 B-Ware-Artikeln gab es rund 20 Prozent billiger als die Neuware. Doch diese Preis-Ersparnis verkleinerte sich zusehends, als die Tester zwei Preissuchmaschinen einsetzten und die Konkurrenz mit einbezogen – dann schrumpfte der Preisnachlass auf acht Prozent zusammen.

Hohe Versandkosten und verringerte Gewährleistung

Zusätzlich stellte die Verbraucherzentrale fest, dass der Kauf von B-Ware für die Kunden auch Nachteile bringen kann. So wurde den Kunden in einigen Shops beim Kauf von Neuware eine Gratis-Lieferung zugesichert – beim Kauf von B-Ware kamen teils hohe Zuschläge auf den Kaufpreis. So kostet der Versand von B-Ware bei Cyberport beispielsweise 29,99 Euro. Zudem machten sechs der zehn untersuchten Shops von ihrem Recht Gebrauch, die Gewährleistung zu reduzieren.

Ein besonders kurioser Fall stellte sich bei Media-Saturn heraus: Da die einzelnen Saturn-Filialen ihre B-Waren auf eBay anbieten, machen sie sich mitunter gegenseitig Konkurrenz. So bot die Filiale Euskirchen ein Alcatel-Smartphone für 129 Euro an, während andere Saturn-Filialen die B-Ware für nur 99 Euro an den Kunden bringen wollten.

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