Studie liefert neue Erkenntnisse zu Googles Targeting

Veröffentlicht: 13.07.2015 | Geschrieben von: Christian Laude Test | Letzte Aktualisierung: 13.07.2015

Amerikanische Forscher haben sich eingehend mit Googles Targeting-System auseinandergesetzt. Die neuen Erkenntnisse wurden nun in einer Studie veröffentlicht und zeigen vor allem eins: Es ist noch ein weiter Weg zu einem genauen Verständnis, wie Anzeigen an Internet-Usern angepasst werden.

Targeting-Scheibe

(Bildquelle Targeting-Scheibe: La1n via Shutterstock)

Dass der Aufruf jeglicher Seiten im Internet in irgendeiner Form gespeichert wird, ist hinlänglich bekannt. Dies wird vor allem dafür genutzt, um ein individuelles Profil des Users zu erstellen. Das Ziel: Die Einblendung von personalisierter Werbung. Wie genau diese Beobachtung der Aktivitäten vollzogen wird, halten viele Online-Unternehmer geheim. Eine vor Kurzem veröffentlichte Studie beschäftigt sich mit genau diesem Thema und untersucht explizit Googles Targeting anhand ausgewählter Punkte.

Targeting-Analyse durch AdFisher

Um Googles Anzeigen-Apparat zu überprüfen, wurde ein eigens dafür entwickeltes System mit dem Namen AdFisher von Forschern der Carnegie Mellon University und des International Computer Science Institute entwickelt. Dieses komplexe System sendete automatisiert tausende Web-Browser durch das Internet. Anzeigen-Netzwerke wiederum zeichneten Rückschlüsse auf, die hinter diesen Fake-Profilen vermutet wurden. Die Software selbst betrachtete insbesondere die Anzeigen der Nachrichten-Seiten von Google und Änderungen an den Anzeigen-Einstellungen, die Google über den Nutzer vollzog. Zudem wurde getestet, ob beim jeweiligen Geschlecht unterschiedliche Anzeigen zu sehen waren.

Googles Targeting vs. Emanzipation

Genau hier setzt eines der Ergebnisse der Targeting-Studie an, denn Profile, die Google für männliche Jobsuchende hielt, bekamen mit einer signifikant höheren Wahrscheinlichkeit beim Besuch von Nachrichtenseiten Jobangebote mit Führungsqualitäten angezeigt, als dies beim weiblichen Geschlecht der Fall war.

Zusätzlich wurde festgestellt, dass innerhalb der Google-Anzeigeeinstellungen längst nicht alle von Google festgestellten Interessen sichtbar sind und korrigiert werden können. Als Beispiel wird angeführt, dass Fake-Profile, die Seiten für Menschen mit Suchtproblemen aufgerufen haben, entsprechende Anzeigen für Entzugsangebote bekamen – diese jedoch nicht in den Anzeigeneinstellungen sichtbar waren, was theoretisch die Grundlage für das Targeting bildet.

Die Ergebnisse der Studie bestätigen, wie komplex und zugleich uneinsichtig Googles Targeting-System ist. Bleibt abzuwarten, wie lange der dazugehörige Algorithmus weiterhin unter Verschluss gehalten werden kann.

 

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