Studie: Stationäre Händler gewinnen durch digitale Erlebniswelten

Veröffentlicht: 04.01.2016 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 24.01.2017

Die Idee, dass der Online-Handel und der stationäre Einzelhandel getrennt und sogar gegensätzliche Handelsformen sind, ist längst nicht mehr aktuell. Nun zeigt eine Studie von DigitasLBi, wie wirkungsvoll eine Verknüpfung der beiden Kanäle ist. Vor allem der stationäre Handel gewinnt durch ein digitales Angebot.

Frau nutzt Smartphone im Supermarkt

(Bildquelle Smartphone-Nutzung: LDprod via Shutterstock)

Online-Handel und stationärer Einzelhandel ergänzen sich – das ist eine eher neue Erkenntnis der Branche, die die beiden Handelsarten zuvor lange Zeit als konkurrierend und gegensätzlich betrachtet hatte. Nun zeigt die Studie „Connected Commerce 2015“ von DigitasLBi, wie sehr sich Online- und Stationärhandel beeinflussen. Vor allem für stationäre Händler ist eine digitale Präsenz mittlerweile nahezu unabdingbar: Inzwischen informiert sich jeder fünfte Kunde auf Websites oder in Apps von Händlern, bevor er einkauft. Vor allem das Smartphone ist in dieser Entwicklung ein Kernpunkt. Das mobile Endgerät hat inzwischen einen gewaltigen Einfluss auf den Kaufprozess. 77 Prozent der Internet Nutzer haben das Smartphone beim Einkauf als Informationsquelle genutzt, 28 Prozent kaufen direkt über das Gerät ein.

„Der Einzelhandel muss digitale Erlebniswelten aufbauen, um die Kunden zum direkten Kauf im Geschäft zu bewegen“, erklärt Anke Herbener, CEO von DigitasLBi in Deutschland und der Schweiz laut E-Commerce-Magazin. „Immer öfter findet der Kauf über Smartphones auch innerhalb der Geschäftsräume statt, wenn die Preisunterschiede gegenüber den Online-Händlern zu groß sind. Damit Geschäfte nicht zu reinen Showrooms mutieren, sollten Einzelhändler auf digitale Serviceleistungen vertrauen und diese nahtlos mit dem klassischen Einkaufserlebnis kombinieren.“

Kunden wünschen sich personalisierte Angebote

Mehr als jeder zweite Kunde gab in der Untersuchung an, dass sie den stationären Einzelhandel häufiger besuchen würden, wenn sie personalisierte Angebote und Preisnachlässe auf ihr Smartphone erhalten. Knapp jeder zweite (49 Prozent) Kunde befürwortet ein digitales Treueprogramm auf dem Smartphone. Bietet ein Geschäft die Zahlung per Smartphone oder Tablet an, beschleunigt das den Gang durch die Kasse und 45 Prozent der Kunden wollen sich damit zu mehr Einkäufen inspirieren lassen. In Deutschland seien sogar 46 Prozent der deutschen Kunden dazu bereit, mit Smartphone-Apps im Laden zu bezahlen.

Aufpassen muss der stationäre Handel allerdings beim Preis: Sobald der Preisunterschied zum Online-Handel zu groß wird, verliert der stationäre Einzelhandel. Bei einem Unterschied von fünf Prozent verlassen bereits 53 Prozent der Männer und 48 Prozent der Frauen das Geschäft, wie das E-Commerce-Magazin schreibt. Sobald das Angebot im Internet 20 Prozent günstiger ist, ist quasi jeder Kunde im Stationärgeschäft weg.

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