Der stationäre Handel wird im Internet weiter aufrüsten

Veröffentlicht: 06.03.2013 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 06.03.2013

Einkaufswagen ComputerOnline-Händler müssen sich auf einen verstärkten, direkten Wettbewerb mit dem stationären Handel einstellen. Weil die Verbraucher mit zunehmender Nutzung von Smartphones die Preise in den Geschäften online vergleichen, lohnt es sich auch für stationäre Händler immer mehr, im Internet leicht auffindbar zu sein und die eigenen Angebote in Preisportalen zu listen.

Außerdem suchen viele Kunden bereits online nach regionalen Händlern, um sich dort ein Produkt anzuschauen; im Geschäft entscheiden sich dann mehr als 40 Prozent von ihnen, das Produkte direkt dort zu kaufen, auch wenn es online vielleicht billiger gewesen wäre. Das sind Ergebnisse der aktuellen Studie „Preisportale, Couponing, soziale Netzwerke – der Einfluss aktueller Online-Trends auf das Kaufverhalten“ des Beratungsunternehmens KPMG und des E-Commerce-Centers Handel.

Die Studie zeigt zwei gegenläufige Entwicklungen auf. Zum einen wenden sich die Verbraucher vom Ladengeschäft ab und kaufen zunehmend Produkte in Web-Shops ein, wenn sie feststellen, dass sie dort weniger Geld ausgeben müssen. Zum anderen zieht der stationäre Handel mit Online-Coupons und einer besseren Sichtbarkeit der eigenen Angebote im Internet die Verbraucher in ihre Geschäfte. Denn von den Kunden wird es laut Studie als vorteilhaft angesehen, dass die Ware sofort verfügbar ist. Zudem halten sie die Kauf- und Zahlungsabwicklung offline für sicherer.

Der stationäre Handel sollte, empfehlen die Marktforscher, auf das veränderte Verhalten der Kunden reagieren. Für viele Produktgruppen nutzen die Verbraucher inzwischen denjenigen Vertriebskanal, den sie aktuell für besonders günstig halten. Das gilt vor allem für Elektronik und teure sowie standardisierte Artikel. Waren des täglichen Bedarfs und die eher erlebnisorientierte Welt der Mode fallen nicht darunter. 90 Prozent der Befragten betrachten einen Online-Preisvergleich aber auch bei Produkten mit einem Warenwert von unter 50 Euro für lohnenswert.

Ein interessierter Kunde bricht den Einkaufsvorgang im Ladengeschäft ab, wenn er dort mit dem Handy online eine interessantere Kaufalternative entdeckt. Derzeit sind es der Studie zufolge noch nicht so häufig Smartphone-Apps wie Barcode-Scanner im Einsatz, die Nutzer verwenden auch beim Handy eher die bewährten Suchwege über Internetseiten. Aber auch diejenigen, die über keinen mobilen Internetzugriff verfügen, haben schon einmal einen Laden verlassen, um zu Hause mit dem Computer vor dem Kauf die Preise zu vergleichen. Wer das Geschäft aber erst einmal verlassen hat, kehrt meistens nicht mehr zurück, um das jeweilige Produkt im Geschäft zu kaufen, heißt es in der Untersuchung.

Wenn der stationäre Handel die entsprechenden Schlüsse aus der Studie zieht, werden die Geschäfte ihre Artikel zunehmend in Preisvergleichsportalen und Online-Marktplätzen anbieten und mit dem Vorteil der regionalen Nähe und Warenverfügbarkeit werben. Anzunehmen ist auch, dass sie verstärkt das Marketinginstrument „Online-Gutschein“ nutzen und sich auch in sozialen Netzwerken mit persönlichen Empfehlungen bei den Nutzern ins Spiel bringen.

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