Tanzende Preise: Rakuten bläst zum Angriff

Veröffentlicht: 06.09.2016 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 06.09.2016

Preisschwankungen gehören im Online-Handel mittlerweile zum Alltag wie das Amen in der Kirche: Nicht nur saisonale, politische oder weltwirtschaftliche Aspekte beeinflussen Preise. Auch innerhalb eines einzigen Tages können Produktpreise massiv schwanken. Welche Unternehmen sehr aktiv an Preisen schrauben, verrät das aktuelle Metoda Repricing-Barometer.

Preis Etikett
© DoraZett – Fotolia.com

Das sogenannte „Repricing-Barometer“ aus dem Hause Metoda zeigt in regelmäßigen Abständen, wie oft sich die Preise auf verschiedenen Online-Marktplätzen bzw. in unterschiedlichen Shops verändern. Wenig überraschend ging Amazon im vergangenen Monat als unangefochtener Spitzenreiter aus dem Ranking hervor: Mit rund 3,6 Millionen Preisänderungen im August 2016 schrammt der Konzern knapp an seinem Spitzenwert aus dem März 2016 vorbei. Damals waren es etwas mehr als 3,64 Millionen an der Zahl.

Die anderen beiden Treppchen-Platzierungen sichern sich (wie gewohnt mit einigem Abstand) der Elektronikanbieter Jacob sowie der Online-Marktplatz Allyouneed.

Rakuten mit massivem Wachstum der Preisaktivitäten

Ziemlich überraschend belegt jedoch die deutsche Plattform des japanischen Unternehmens Rakuten den vierten Rang. Sie wird als „Aufsteiger des Monats“ gehandelt: „Nachdem in den vergangenen Wochen eine Neuausrichtung im Europageschäft die Filialen in Deutschland und Frankreich zu strategischen Stützpfeilern im Rakuten-Geschäft gemacht hat, geben die deutschen Rakuten nun mächtig Gas“, schreibt Metoda.

Mit beinahe 600.000 Preisschritten und einem Plus von 391 Prozent kann man getrost von einer massiven Steigerung der Preisaktivität sprechen. Auf dem Repricing-Barometer konnte sich Rakuten alles in allem um 27 Ränke nach oben kämpfen.

„Rakuten.de will es jetzt wirklich wissen“, schätzt Metoda-CEO Stefan Bures die Entwicklung ein. „Die Plattform hat sich in Europa neu positioniert und bläst ganz offensichtlich zum Angriff. Die hohe Preisaktivität im August belegt, dass Rakuten.de die Attraktivität der eigenen Plattform erhöhen konnte und ein Wörtchen im Wettbewerb mitreden möchte. Was richtig ist, damit es nicht schon bald endgültig ‚Sayonara, Rakuten‘ heißt.“

Preisaktivitäten steigen vor der Weihnachtszeit 

Mit Blick auf die Gesamtentwicklung der Unternehmen habe die Preisaktivität in den vergangenen Wochen grundsätzlich zugenommen. Metoda führt diesen Prozess unter anderem auf das bevorstehende Herbstgeschäfts zurück: In greifbarer Nähe zur umsatzstärksten Zeit des Jahres – nämlich dem Weihachtsgeschäft – äußere sich eine Art Umsatzhoffnung im Online-Handel, die mit eben jenen Preisschwankungen und Repricing-Aktivitäten einhergeht.

 

Repricing Barometer, August 2016
Repricing Barometer © Metoda

Kommentare  

#1 Marc 2016-09-06 16:33
Die Frage wäre, wie diese Zahlen gebildet werden.
Sind Fake-Shop Angebote von Amazon, die mit deutlich niedrigeren Preisen alle Angebote unterbieten, da auch mit eingerechnet ? Dann wären es nicht aussagekräftige Zahlen....
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