M-Commerce in Deutschland: Mobile-Shopping am Wendepunkt

Veröffentlicht: 21.09.2016 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 21.09.2016

Erstmals wurden per Smartphone mehr Transaktionen im Online-Handel abgeschlossen als mit Tablets. Das belegt die neueste Criteo-Studie zum M-Commerce. Der mobile Anteil am Online-Handel wächst rapide.

Mobile-Shopping

© Cybrain - Fotolia.com

Es wird nicht mehr lange dauern, dann wird der E-Commerce von mobilen Geräten dominiert. Der M-Commerce wächst unaufhörlich, Experten sind von einem baldigen Machtwechsel überzeugt. Das zeigte sich etwa auf der Dmexco, auf der uns Georg Wesinger, Director Sales für Zentral- und Nordeuropa bei Demandware, sagte: „Ein Drittel der Orders läuft heute schon über Mobile. Die Prognose ist, dass es zum Jahreswechsel 2016/17 am Desktop vorbeizieht.“ Das bestätigt auch die nun veröffentlichte Studie „State of Mobile Commerce“ von Criteo, die auch die mobilen Commerce-Trends in Deutschland für das erste Halbjahr 2016 beleuchtet.

M-Commerce: Smartphone schlägt Tablet

Erstmals wurden via Smartphone mehr Transaktionen generiert als via Tablet. Sie sorgten im zweiten Quartal 2016 für 55 Prozent der mobilen Online-Verkäufe, eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr von 20 Prozent. Das spiegelt sich auch in den weltweiten Verkaufszahlen, steigen doch die Smartphone-Verkäufe weiterhin kontinuierlich, während die Tablet-Verkäufe zurückgehen. Als effizientester Kanal erweisen sich für Händler dabei Apps, die eine dreimal bessere Conversion Rate aufweisen als das mobile Web. Dies gilt nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.

Ein deutsches Alleinstellungsmerkmal bleibt die Vorherrschaft von Android: Das Betriebssystem hat bei uns einen Marktanteil von 74 Prozent, während iOS auf 17 Prozent kommt. Schaut man sich die E-Commerce-Transaktionen an, steigen jedoch beide im Gleichschritt: Android legte im Vergleich zum Vorjahr um 39 Prozent zu, iOS sogar um 42 Prozent.

Mobile steigt vor allem bei den Großen

Insgesamt beträgt der mobile Anteile der E-Commerce-Transaktionen bereits 37 Prozent, eine Steigerung zum Vorjahr von 18 Prozent. Noch deutlicher ist das Wachstum, wenn man sich nur das prominenteste, sprich: umsatzstärkste Viertel der Online-Händler anschaut, also Amazon, Zalando und Co.: Hier beträgt der Anteil mobiler Einkäufe mittlerweile 46 Prozent, also fast die Hälfte. Nimmt man die Entwicklung der Big Player als Gratmesser, dann dauert es nicht mehr lange, bis auch die Gesamtzahl der Anbieter an den 50 Prozent kratzt.

Mobile Commerce, Criteo-Studie

© Criteo

Im weltweiten Vergleich ist Deutschland übrigens längst kein Nachzügler mehr. Beim Thema Mobile Commerce liegen wir mittlerweile auf Platz 5.

Mobile Commerce weltweit, Criteo-Studie

© Criteo

Die Entwicklung dürfte sich in den kommenden Monaten und Jahren eher noch verstärken, was für Händler bedeutet, dass spätestens jetzt eine mobil optimierte Seite Pflicht ist, denn aktuell, so die Criteo-Studie, ist der Anteil mobiler Käufe höher als der Anteil mobil optimierter Webseiten – ein Ungleichgewicht, das schnellstmöglich behoben werden sollte. Gregory Gazagne, Executive Vice President EMEA bei Criteo, ist gegenüber OnlinehändlerNews jedoch optimistisch: „Das Mobile Web ist besser optimiert denn je und wir sehen das Smartphone als echte E-Commerce-Plattform. Mobile ist sehr sehr wichtig und wächst enorm schnell.“

 

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