Etsy: Auch Kleinstunternehmen haben wirtschaftliche Bedeutung

Veröffentlicht: 13.06.2017 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 08.08.2022

Wer verkauft eigentlich auf Etsy? Genau diese Frage hat sich nun der Handmade-Marktplatz selbst gestellt und seine deutsche Community analysiert. Dabei kam heraus, dass ganze 86 Prozent der Etsy-Händler Frauen sind und das diese die gewohnten Vorstellungen vom Unternehmertum infrage stellen und eben nicht den traditionellen Bildern entsprechen wollen, die mit Begriffen wie StartUp, Firmeninhaber oder Unternehmer gekoppelt sind.

Etsy oft erste Verkaufsplattform für Kreative

Etsy hat sich seine deutsche Händler-Community mal etwas genauer angesehen und kommt zu dem Ergebnis, dass 86 Prozent der Verkäufer Frauen sind. Zudem sind sie durchschnittlich 13 Jahre jünger als durchschnittliche Unternehmensinhaber. Der durchschnittliche Etsy-Verkäufer ist 38 Jahre. Generell sind Etsy-Verkäufer deutlich jünger als andere Unternehmensinhaber: 70 Prozent der Etsy-Verkäufer sind unter 45 Jahren alt - im Vergleich zu nur 25 Prozent aller Unternehmensinhaber in Deutschland.

Drei Viertel der Etsy-Verkaufer sind Ein-Personen-Unternehmen und 85 Prozent arbeiten von zu Hause. Gerade der Wert der Ein-Personen-Unternehmen überrascht nur bedingt, wenn man sich vor Augen führt, dass fast ein Drittel (32 Prozent) Etsy als ersten Vertriebsweg gewählt hatten. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) der jüngsten Gruppe von Etsy-Verkäufern (unter 35 Jahre) gab an, dass sie ihre Waren zuerst bei Etsy verkauft haben. Etsy ist entsprechend für viele ein Einsteiger-Marktplatz, da er als Plattform viele der Risiken einer Unternehmensgründung minimiert.

12 Prozent planen die Einstellung von Mitarbeitern

Die Gründe für den Start eines Unternehmens sind unterschiedlich. Tatsächlich war die finanzielle Notwendigkeit für gerade einmal 44 Prozent der Grund. Fast drei Viertel (72 Prozent) wollten hingegen lieber ihrer Kreativität freien Raum lassen. Weitere Motivationen waren der Wunsch, etwas Angenehmes in der Freizeit zu tun (49 Prozent) sowie flexible Arbeitszeiten zu haben (51 Prozent).

Auch wenn es sich beim größten Teil der Verkäufer um Ein-Personen-Unternehmen handelt, sichern diese mit ihren Einkünften nicht nur die eigene Existenz, sondern tragen auch zur Deutschen Wirtschaft bei, indem sie Arbeitsplätze schaffen und traditionelle Herstellungs- und Einzelhandelsunternehmen unterstützen. So beschäftigen ein Viertel (25 Prozent) der Etsy-Händler Helfer für ihre Projekte. Zukünftig sollen es sogar noch mehr werden. 12 Prozent wollen in den nächsten zwei Jahren auf weitere Mitarbeiter zurückgreifen und ihr Kleinstunternehmen ausbauen. Ebenfalls spannendes Ergebnis der Analyse: 91 Prozent der Händler verkaufen ihre Waren auch international. Im Jahr 2016 haben Etsy-Verkäufer weltweit 2,6 Milliarden Euro Bruttoumsatz mit ihren Waren erzielt.

Die vollständige Etsy-Studie kann hier heruntergeladen werden.

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