Searchmetrics-Untersuchung: Hat Google seine eigene Shopping-Suche bevorzugt behandelt?

Veröffentlicht: 02.10.2017 | Geschrieben von: Christian Laude | Letzte Aktualisierung: 02.10.2017

Der SEO-Spezialist Searchmetrics ist in einer Untersuchung der Frage nachgegangen, ob Google seine Shopping-Suche tatsächlich bevorzugt behandelt hat oder dieser Vorwurf aus der Luft gegriffen ist. Das Ergebnis der Studie spricht nicht gerade für Google, doch ein allgemeines Urteil käme laut Searchmetrics noch zu früh.

Google-Handy und Kaffeebohnen

© RAYBON - Shutterstock.com

Am Ende der vergangenen Woche gab Google offiziell bekannt, das Geschäft mit Produktanzeigen in ein eigenes Format auszugliedern. Damit reagierte der Suchmaschinenbetreiber auf eine empfindliche Strafe, die die EU-Kommission Ende Juni 2017 ausgesprochen hat. Google muss insgesamt 2,4 Milliarden Euro zahlen, da der Konzern angeblich die eigene Marktmacht missbraucht und eigene Dienste wie eben Google Shopping unzulässigerweise bevorzugt hat.

Der SEO-Spezialist Searchmetrics hat sich nun in einer umfangreichen Studie mit der Frage beschäftigt, ob Google nun tatsächlich seine hauseigene Shopping-Suche bevorzugt oder sämtliche Seiten gleichberechtigt behandelt hat. Hierfür hat Searchmetrics die Suchergebnisse in den drei großen Märkten Frankreich, Deutschland sowie England innerhalb der letzten vier Jahre analysiert – mit einem auf den ersten Blick recht eindeutigen Ergebnis, denn während die Sichtbarkeit der Google-Shopping-Elemente im Schnitt um 300 Prozent nach oben kletterte, ging sie bei der Konkurrenz wie Idealo und Billiger.de um durchschnittlich etwa 60 Prozent nach unten.

Eindeutiges Urteil (vorerst) nicht möglich

Searchmetrics betont dabei auf Basis der Ergebnisse der Studie, dass dies zwar zunächst das Urteil der EU-Kommission belegt, ein allgemeines Fazit aber nicht zu voreilig gezogen werden sollte, denn hierfür seien jahrelange Studien notwendig. Bereits jetzt ließe sich jedoch feststellen, dass die Ergebnisse länder- und zeitübergreifend variieren und nicht flächendeckend gesagt werden könne, Google hätte zielgerichtet sämtliche Vergleichsdienste in allen Regionen benachteiligt.

Internet World führt ein passendes Beispiel auf: So ging etwa die Sichtbarkeit von Google-Shopping-Elementen selbst im ersten Quartal von 2014 deutlich nach oben, doch im zweiten Quartal von 2016 ging diese auch wieder extrem nach unten. Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die Vergleichsdienste in allen drei Märkten erlitten einen starken Rückgang der Sichtbarkeit in der Zeit von Mai bis Juni 2014.

Die komplette Searchmetrics-Studie kann an dieser Stelle kostenlos heruntergeladen werden. Im Whitepaper geht es unter anderem auch um die Geschichte von Google Shopping und wer generell die Konkurrenz in den jeweiligen Märkten bildet.

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