Markenvertrauen: Amazon stürzt vom Thron

Veröffentlicht: 15.01.2014 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 15.01.2014

Amazon verliert das Vertrauen deutscher Kunden, wie eine aktuelle Studie ergab. Nivea konnte den Online-Händler im Ranking vom Thron stoßen und auch Edeka zog an Amazon vorbei. Der herbe Absturz hat dabei offensichtliche Gründe.

Statistiken

Die Berliner Markenberatung Sasserath Munzinger Plus Deutsche führte zum sechsten Mal eine Umfrage zum Vertrauen in Branchen und Marken durchgeführt. Die große Überraschung: In der aktuellen Umfrage steht Amazon nicht mehr auf Platz 1. Dabei war der Online-Händler seit 2010 ungeschlagen, was Kundenvertrauen anging. Der Verlust ist dabei nicht unbedeutend: Ganze 20 Prozentpunkte hat Amazon laut Studie im vergangenen Jahr verloren. Die Gründe muss man dabei nicht lange suchen: Im letzten Jahr dominierten Negativ-Schlagzeilen die Berichterstattung über Amazon, schlechte Arbeitsbedingungen und der anhaltende Tarifstreit mit der Gewerkschaft ver.di waren vor allem im Weihnachtsgeschäft immer wieder Thema. Dass Amazon solch herbe Verluste verzeichnen muss, war laut Studie wenig überraschend.

Nivea führt das Ranking trotz Verluste an

Das größte Kundenvertrauen genießt nun Nivea, gefolgt vom Lebensmittel-Händler Edeka. Dabei machten auch diese leichte Verluste. Im Fall Nivea sorgte laut Studie die Berichterstattung über die Konservierungsstoffe Parabene in Kosmetikprodukten und die Stresstest-Kampagne, sowie Vorwürfe von Tierversuchen, zu einem schlechteren Image.

Generell scheint das Vertrauen der Deutschen im vergangenen Jahr gesunken zu sein. So hat der gesamte Foodsektor Verluste beim Kundenvertrauen gemacht – ein mögliches Zeichen, dass ein erhöhtes Gesundheitsbewusstsein ins Land gezogen ist. Zudem scheint die Kennzeichnungspflicht einen Teil zum Vertrauensverlust beigesteuert zu haben: „Die anhaltende Diskussion um die Deklarationspflicht von Lebensmitteln, gegen die sich die Hersteller vehement wehren und der Gesetzgeber, der hier keinen Vorstoß wagt, sowie der Betrug mit minderwertigen oder nicht deklarierten Inhaltsstoffen setzen der Lebensmittelindustrie heftig zu“, betont die Studie. Nur sechs der aufgeführten Marken konnten mehr Kundenvertrauen gewinnen.

Positives Erleben der Marke erhöht Vertrauen

Entscheidend für ein hohes Vertrauen ist laut Studie das positive Erleben der Marke. „Gelingt es einer Marke, positiv über die verschiedenen analogen, digitalen, direkten, indirekten, massenmedialen oder sozialen Kanäle erlebt zu werden, entsteht ein enges Vertrauensverhältnis zwischen Mensch und Marke“, so die Ergebnisse der Untersuchung.

Die vollständigen Ergebnisse der Studie können Sie hier einsehen:

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.