Ein Monat DSGVO: Cookie-Flut statt Datenschutz

Veröffentlicht: 20.06.2018 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 05.07.2022

Die neue Datenschutzgrundverordnung sorgt knapp einen Monat nach Inkrafttreten bei nur wenigen Usern zu einem erhöhten Sicherheitsgefühl. Ein Großteil sieht sich durch die Zunahme der Cookie-Hinweise zunehmends genervt.

Cookies
© gotphotos / shutterstock.com

Fast einen Monat ist es her, dass die sagenumwobene Datenschutzgrundverordnung in Kraft getreten ist. Was Unternehmen und Webseitenbetreiber bei der Umsetzung vor einige Herausforderungen gestellt hat, sollte für User vor allem eins bewirken: mehr Datenschutz. Wie eine neue Studie jetzt allerdings zeigt, fühlen sich nur 17 Prozent der Deutschen durch die neuen Richtlinien hinsichtlich ihrer Daten besser geschützt. Auf der anderen Seite sehen 65 Prozent der Befragten die veröffentlichten Erklärungen als „zu umfangreich, kompliziert und unverständlich“ an, wie die t3n schreibt.

Auftraggeber der Studie war die European NetID Foundation, ein Zusammenschluss der Mediengruppe RTL Deutschland, ProSiebenSat.1 und United Internet welche den offenen Log-in-Standard Net-ID ins Leben gerufen haben. Dieser soll als Alternative zu den großen Konzernen wie Google und Facebook dienen.

Nutzer glauben weiterhin an Sammelwut der Unternehmen

Nach den neuen Regelungen der DSGVO stößt den User besonders die neue „Cookie-Flut“ sauer auf. Nach Auffassung von Jan Oetjen, Vorsitzender des Stiftungsrats, wird seit dem 25. Mai „das Internet mit Cookie-Hinweisen geflutet“. Jeder zweite Studienteilnehmer gab dazu an, Cookie-Hinweise zu bestätigen, ohne diese tatsächlich gelesen zu haben. Rund die Hälfte löschen diese dann mindestens einmal die Woche, was laut Oetjen die Internetnutzung erheblich erschwert. „Denn bei jedem erneuten Besuch einer Seite müssen die Cookies wieder und wieder bestätigt werden“, betont er.

Zusätzlich bezweifeln von den 1081 befragten Personen 61 Prozent, dass sich an den Sammelgewohnheiten der Unternehmen etwas ändern wird. Es wird eher davon ausgegangen, dass die Daten genau wie vorher aufgenommen werden, dies nur transparenter dargestellt wird.

Über die Autorin

Corinna Flemming
Corinna Flemming Expertin für: Internationales

Nach verschiedenen Stationen im Redaktionsumfeld wurde schließlich das Thema E-Commerce im Mai 2017 zum Job von Corinna. Seit sie Mitglied bei den OnlinehändlerNews ist, kann sie ihre Liebe zur englischen Sprache jeden Tag in ihre Arbeit einbringen und hat sich dementsprechend auf den Bereich Internationales spezialisiert.

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Kommentare  

#4 lux 2018-06-23 11:48
@christian: Schwachsinn ist sie ganz sicher nicht. Schwachsinn ist nur dass sie in Deutschland, wo es diese Abmanhregelung gibt die es Abmahnern erlaubt dem abgemahnten Kosten zu berechnen, von 3. Dritten zum Geldverdienen missbraucht werden kann.

Es macht durchaus Sinn, dass man nun den Großen gegenüber, wie z.B. Amazon und Ebay nicht mehr auf reine Gutwilligkeit angewiesen ist, weil diese Ihren Geschäftssitz in einem anderen Land haben und man sicher nicht in Luxemburg klagen möchte um z.B. ein Berichtigung nachweislich falscher Tatsachenbehaup tungen in einer Bewertung zu erreichen. usw.
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#3 Christoph 2018-06-23 08:20
Ich denle mal, dass hier, wie so oft über das Ziel hinausgeschosse n wurde.
Natürlich ist Datenschutz wichtig, aber während der Normalbürger mit allen möglichen Einverständnis Erklärungen genervt wird, bleiben die Sachen die genervt haben, unberührt - die ganzen Spam emails. Trotz DSGVO hat die Flut der Spam-Mails nicht abgenommen, und da wird merkwürdigerwei se nichts unternommen. Immer wieder Newsletter, bei welchen man sich nicht abmelden kann (die man aber auch nie bestellt hat) usw. Vielleicht sollten sich die Herren Politiker mal damit auseinandersetz en.
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#2 luxxx 2018-06-21 11:36
Irreführende Überschrift: Die Leute sind nicht von der Cookie Flut genervt, sondern nur von den sinnlosen Hinweisen auf etwas dass es sowieso überall gibt und für brauchbare Funktionalität wohl auch geben muß.
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#1 Christan 2018-06-21 09:18
Wenn wir mal ehrlich sind, dann ist die DSGVO so wie sie jetzt ist, der größte Schwachsinn. Verbraucher wurden und werden seit Wochen mit Datenschutz/AGB /Newsletter Änderungs-Email s genervt und ein Ende ist zumindest bei mir nicht in Sicht. Zusätzlich sind so manche Onlineblogs verschwunden, aus Angst vor Abmahnungen und die ist in Deutschland nicht ganz unbegründet. Und nun wird man auch noch immer wieder mit dem Cookie Unsinn belästigt. Welcher Firmenauftritt oder welches Portal kommt denn ohne aus? Mögen doch die ganzen Menschen mit Aluhutsyndrom dem Internet fern bleiben. Das man gegen google und co vorgeht ist ja schön und gut aber die DSGVO ist, als wenn man mit Kanonen auf Spatzen schießt... völlig am Ziel vorbei.
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