Knapp 10 Mrd. Euro: mobiles Internet als treibender Faktor

Veröffentlicht: 18.02.2014 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 18.02.2014

Mobilität war einst lediglich ein Trend, gar ein Hype im digitalen Sektor. Doch diese Phase ist längst überwunden, denn heute gehören mobile Datendienste zu den Grundfesten der Branche, die die Zukunft regieren. Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. belegt in einer aktuellen Erhebung die stetig wachsende Nachfrage.

Mobiles Internet als treibender Faktor

(Bildquelle Mobiles Internet: Oleksiy Mark via Shutterstock)

9,6 Milliarden Euro sollen Händler, Unternehmen und Online-Player im Jahr 2014 mit mobilen Datendiensten umsetzen. Gegenüber dem Vorjahr würde somit das ohnehin schon starke Niveau erneut um 5,5 Prozent wachsen. Dienste wie Apps und Cloud Computing, Video-Streaming, die automatisierte Kommunikation zwischen diversen Endgeräten oder schnelle Übertragungsstandards wie LTE können wiederum als Treiber dieses Wachstums eingestuft werden.

Dort, wo die Werte der mobilen Datenverarbeitung und -dienste förmlich durch die Decke gehen, sieht sich die Mobilfunk-Branche einem leichten Negativtrend gegenüber: Obwohl die Zahl der abgehenden Gesprächsminuten weiter wächst und 2014 wohl um etwa 1 Milliarde auf 111 Milliarden ansteigen wird, wird der Umsatz mit den mobilen Sprachdiensten einen Rückgang verzeichnen. Das Minus wird im kommenden Jahr auf 6 Prozent geschätzt, was einem Umsatz von knapp 11 Milliarden Euro entspricht. In den vergangenen vier Jahren musste die Mobiltelefonie-Branche einen Einbruch von 3,4 Milliarden Euro hinnehmen.

Da sich der grundsätzlich negative Trend der Mobilfunk-Branche auch in den nächsten Jahren fortsetzen und die mobile Datenkommunikation bald am Mobile-Phone-Sektor vorbeiziehen wird, sieht Jens Schulte-Bockum aus dem Präsidium des BITKOM enorme Herausforderungen, denen sich die Netzbetreiber künftig stellen müssen.

Folgende Zahlen belegen das gigantische Wachstum im mobilen Datenverkehr: Betrug das mobile Datenvolumen 2008 hierzulande lediglich 11 Millionen Gigabyte, so werden für 2014 rund 330 Millionen Gigabyte erwartet. Dieser Wert entspricht einem Wachstum des Datenvolumens um den Faktor 30 – und das innerhalb weniger Jahre.

„Die zunehmende Verbreitung von Mobilgeräten sowie neue Technologien im Automotive-Bereich oder bei der Kommunikation zwischen Maschinen werden das Datenvolumen in den Mobilfunknetzen auch künftig stark wachsen lassen. Damit die Highspeed-Netze der steigenden Datenlast gewachsen sind, müssen jährlich mehrere Milliarden Euro investiert werden. Die Politik hat den Netzbetreibern durch die massive Senkung der Roaming-Gebühren jedoch in den vergangenen Jahren Mittel in Milliardenhöhe entzogen, die nun für den Netzausbau fehlen. Vor diesem Hintergrund fordern wir von der Politik, ein stabiles und anreizorientiertes Regulierungsumfeld zu schaffen, mit langfristiger Planbarkeit bei der Zugangs- und Entgeltregulierung. Dies ermöglicht auch in Zukunft die erforderlichen Investitionen in Netze, Technik und Produkte“, so Schulte-Bockum.

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