Geldkartenmissbrauch: Vermehrte Betrugsfälle im Online-Handel

Veröffentlicht: 26.02.2014 | Geschrieben von: Julia Meißner | Letzte Aktualisierung: 26.02.2014

Die EZB zeigt in ihrem dritten Report über Kartenbetrug, dass 60 Prozent des Geldbetrugs aus dem Jahr 2012 von Online-Transaktionen stammen. Damit macht sich das Wachstum im Online-Handel auch bei der Anzahl der Betrugsfälle mit Kredit- und Debitkartendaten bemerkbar. Diese Zahl ist jedoch weniger alarmierend, als sie es auf den ersten Blick zu sein scheint.

Immer mehr Kartenmissbrauch im Online-Handel

(Bildquelle Theft: David Evison via Shutterstock)

Mit ihrem dritten Report zum Thema Kartenbetrug veröffentlicht die Europäische Zentralbank aktuelle Zahlen aus dem Zahlungsraum SEPA über Betrugsfälle mit Kredit- und Debitkarten. Demnach hat der Betrug mit dem Plastikgeld im Jahr 2012 verglichen mit dem Vorjahr zugenommen.

Der Gesamtschaden beläuft sich auf 1,33 Milliarden Euro, was ein Anstieg um 14,8 Prozent verglichen mit 2011 bedeutet. Dennoch war die Gesamtzahl der Betrugsfälle im Untersuchungsjahr niedriger als 2008 und 2009.

60 % des Geldbetrugs 2012 stammen aus Online-Transaktionen

Wie die Europäische Zentralbank mitteilt, ging in dem Ermittlungszeitraum jeweils ein Euro von 2.635 Euro durch Betrugsfälle verloren. Durch das starke Wachstum von Geldtransaktionen im Internet stieg auch die Anzahl der gefälschten Überweisungen, da gerade bei dieser Art der Bezahlung (ebenso wie bei der Zahlung via Post oder Telefon) keine Geldkarte benötigt wird und damit die Sicherheit gegenüber der Bezahlung im stationären Geschäft oder über Geldautomaten deutlich geringer ist.

Die Betrugsfälle im Internet nahmen 2012 um gut ein Fünftel zu, verglichen mit dem Vorjahr. Sie machen damit 60 Prozent des gesamten Kartenmissbrauchs aus. Diese Zahlen, wie sie auch in der folgenden Grafik dargestellt sind, sind jedoch immer im Kontext des wachsenden E-Commerce zu sehen.

Grafik Betrugsfälle Geld-Transaktionen

ATM - Geldautomat CNP - Bezahlung ohne Karte (online, Post, Telefon) POS - stationäre Zahlung mit Karte

Weniger Betrugsfälle in Deutschland

Auch wenn nach EZB-Angaben die Betrugsfälle von 2008 an betrachtet stetig zunehmen, so ist die statistische Wahrscheinlichkeit, beim Bezahlen mit Karte Opfer von Datenmissbrauch zu werden, relativ gering: 2012 waren im SEPA-Zahlungsraum 0,038 Prozent von insgesamt 3,5 Billionen Transaktionen von Kartenbetrug betroffen.

Der EZB-Report erklärt, dass es in Frankreich, Großbritannien und Luxemburg durchschnittlich die höchsten Schäden durch Kartenmissbrauch gab. Außerdem zeigen die Ergebnisse der Untersuchung durch die Europäische Zentralbank, dass im SEPA-Raum von höheren Sicherheitsstandards profitiert wird als außerhalb dieses Zahlungsraums.

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