Zahlung per Rechnung verliert an Stellenwert

Veröffentlicht: 07.03.2013 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 07.03.2013

Die Zahlung von Online- und Versandbestellungen per Rechnung ist zwar bei den Deutschen weiter die beliebteste Zahlungsweise, sie verliert jedoch an Bedeutung. Inzwischen bezahlen fast genauso viele Kunden ihre Ware mit elektronischen Bezahlsystemen wie Click-and-Buy, Giropay, Paypal und Sofortüberweisung.de. Per Kreditkarte oder Vorauskasse wurden im Januar 2012 weniger Einkäufe bezahlt als ein Jahr zuvor.

Dies sind aktuelle Ergebnisse einer repräsentativen Befragung des Bundesverbandes des Deutschen Versandhandels (BVH) und der Wirtschaftsauskunftei Creditreform. Befragt wurden dafür Personen zwischen 18 und 69 Jahren.

Gegenüber dem Vorjahr sind 2012 alle Zahlungsmethoden außer den elektronischen seltener eingesetzt worden:

  • 37 Prozent der Deutschen zahlten Online- und Versandeinkäufe per Rechnung (minus drei Prozent gegenüber dem Vorjahr).
  • 36 Prozent zahlten mit einem elektronischen Verfahren (plus zehn Prozent).
  • 14 Prozent zahlten per Kreditkarte (minus ein Prozent).
  • acht Prozent zahlten per Vorkasse (minus fünf Prozent).

Frauen bevorzugen dabei den Rechnungskauf gegenüber Männern. Männer wählen dagegen eher elektronische Verfahren und die Kreditkarte. Auch sind es die jüngeren Kunden unter 40 Jahren, die sich eher für den elektronischen Weg zur Bezahlung entscheiden, während die Älteren die Ware lieber erst nach Erhalt einer Rechnung bezahlen.

Vergleicht man die tatsächlich von den Kunden verwendeten Zahlungsweisen mit denen, die der Online-Handel anbietet, werden erhebliche Unterschiede deutlich. Denn nach den jüngsten Zahlen von E-Commerce-Center Handel und dem Institut Ibi Research an der Universität Regensburg geben die Händler – je nach Studie – folgendes an:

  • 83 bis 91 Prozent der Händler bieten die Vorkassezahlung an.
  • 52 bis 58 Prozent stellen den Kauf per Rechnung bereit.
  • 46 bis 83 Prozent bieten die Zahlung mit der Kreditkarte an.
  • Elektronische Verfahren sind bei sieben bis 14 Prozent der Händler (Click-and-Buy, Giropay), 39 bis 53 Prozent (Lastschrift, Sofortüberweisung.de) und 55 bis 81 Prozent (Paypal) möglich.

Die bei den Kunden unbeliebteste Methode Vorkasse wird wegen ihres geringen Risikos von den meisten Online-Händlern angeboten, während Rechnung und elektronische Verfahren im Schnitt nur von jedem zweiten Web-Shop bereitgestellt werden.

Dabei gehen kleinere und größere Online-Geschäfte bei einigen Zahlungsweisen ganz unterschiedlich vor: Händler mit einem Jahresumsatz von weniger als 500.000 Euro eröffnen den Kunden häufiger als größere Geschäfte die Zahlung per Paypal, umsatzstarke Läden dagegen bieten vermehrt Kreditkartenzahlung, Lastschrift und die Bezahlung per Sofortüberweisung an.

„Immer mehr Kunden probieren das Bezahlen über die Bezahldienstleister aus und erkennen, wie bequem der Vorgang ist“, fasst BVH-Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer die Studie zusammen. Die Entwicklung der elektronischen Bezahlsysteme verdeutliche, wo die Zukunft des Bezahlens liege.

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