Gegen die Konkurrenz: Kleine Händler haben's schwerer

Veröffentlicht: 24.06.2014 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 24.06.2014

Für kleine Händler scheinen die Hürden der Online-Welt manchmal unüberwindbar. Und tatsächlich sind die Wachstumsraten und Chancen auf Neukundengewinnung geringer als bei ihren größeren Konkurrenten. Die neue Studie „Internet Retailer 2014 Second 500 Guide“ zeigt, in welchen Bereichen die kleinen Anbietern häufig das Nachsehen haben und wo sie demgegenüber punkten liegen.

Gegen die Konkurrenz: Kleine Händler haben's schwer

(Bildquelle Business: Klein gegen Groß: Peshkova via Shutterstock)

Die Stärken erfolgreicher KMUs (kleiner und mittelständischer Unternehmen) liegen häufig in der Kundenbindung. In den meisten Fällen wissen sie um das Potenzial, das Bestandskunden in sich tragen und sind auf die wiederkehrenden User viel stärker angewiesen als die großen, etablierten Konkurrenten. Aus diesem Grund bieten kleine Händler häufig umfangreiche und serviceorientierte Features, um ein Wiederkehren der Nutzer zu fördern.

Kleine Händler: Schlechteres Wachstum und Schwierigkeiten bei der Kundengewinnung

Die neue Studie von Internet Retailer nimmt nicht die Top 500 Online-Unternehmen in den Blickpunkt, sondern jene, die in den Vereinigten Staaten auf den Plätzen 501 bis 1000 rangieren. Im Gegensatz zu den großen Konkurrenten, die im Jahr 2013 durchschnittlich über 17 Prozent wachsen konnten, liegt der Wert bei den kleineren Anbietern bei lediglich 14,1 Prozent. Vergleicht man die Zahlen mit dem Vorjahr 2012, so ist auch hier eine wenig erfreuliche Tendenz wahrzunehmen: Das Wachstum ging um 1,5 Prozent zurück.

Ein Teil dieser niedrigeren Wachstumsraten könnte dem Suchmaschinenriesen Google angelastet werden: Wie die Erfahrung zeigt, werden die großen Online-Konkurrenten in den Rankings häufig bevorzugt und können daher auch schneller und leichter Neukunden generieren als kleine Händler. Ein Fakt, der bei dem zunehmenden Wettbewerb auf dem Markt von nicht unerheblicher Bedeutung sein dürfte. Außerdem haben die Top 500 Internet-Firmen für gewöhnlich viel mehr Kapital im Rücken, das im Zuge umfangreicher Online-Werbung und Marketing-Strategien eingesetzt werden kann.

Den (digitalen) Lärm, den die großen Anbieter im World Wide Web veranstalten, gilt es für kleine Händler zu durchbrechen. Doch das ist nicht ganz einfach, kommentiert David Grocer von der Online-Plattform PaperStyle.com nach Angaben von Internet Retailer.

Nichtsdestoweniger dürfte die Wachstumsrate von 14,1 Prozent für viele kleine Händler eine durchaus akzeptable Entwicklung sein. Insbesondere, wenn man sich die abgeschlagenen Zahlen auf dem stationären Markt anschaut: Hier liegt der Wert bei gerade einmal 3,7 Prozent, was etwa einem Viertel der Online-Steigerungen entspricht.

Große Erfolge gibt es manchmal auch für kleine Händler

Es zeigt sich jedoch, dass es bei den kleineren und mittelständischen Unternehmen auch Überflieger gibt, die es innerhalb weniger Monate geschafft haben, ihre Wachstumsraten enorm zu steigern: 12 der 500 Händler (aus den Rängen 501 bis 1000) haben im vergangenen Jahr den Sprung nach oben in die Top 500 geschafft und konnten mit Stolz ein Wachstum von rund 76 Prozent vorweisen.

Außerdem konnten kleine Händler auf den Plätzen 501 bis 1000 auch in einigen Kategorien punkten, die bei den Top 500-Anbietern eher mager aussehen: Während die großen Online-Player im Bereich Mode und Accessoires ihre Verkäufe um 20 Prozent steigern konnten, lagen die kleineren Händler mit 21 Prozent geringfügig höher. Noch deutlicher ist der Vorsprung im Bereich E-Food und Arzneien zu sehen: Hier stieg die Wachstumsrate um 16 Prozent (gegenüber den Großen mit 4 Prozent). Auch im Sektor Bürobedarf wurden Erfolge gefeiert: Während sich die Big Player lediglich um 3 Prozent steigern konnten, verzeichneten die Kleineren hier satte 14 Prozent.

Es zeigt sich, die Großen haben nicht in allen Belangen die Oberhand. Dennoch gibt es Bereiche, in denen es für kleine Händler durchaus schwieriger ist, bei den Kunden zu landen. Zumindest in puncto Stammkundenschaft zeigt sich: Wenn Nutzer einmal den Weg zu kleineren Anbietern gefunden haben und vom Service überzeugt sind, kommen viele von ihnen auch wieder.

Mehr Informationen und Details zur Internet Retailer-Studie sowie den Marktchancen für kleine Händler finden Sie hier.

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