Online-Zahlungsverfahren: Gesamtkosten werden unterschätzt

Veröffentlicht: 10.09.2014 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 11.09.2014

Im E-Commerce gehören Online-Zahlungsverfahren zu den wichtigsten Themen. Für viele Kunden ist es aus Sicherheitsgründen wichtig, dass ihre Lieblingsmethode angeboten wird. Händler wiederum müssen darauf achten, dass ihnen die Kosten für Payment-Verfahren nicht über den Kopf wachsen. Doch eine neue Studie von ibi research belegt, dass nicht wenige Anbieter die Gesamtkosten für Bezahlmethoden unterschätzen.

Online-Zahlungsverfahren

(Bildquelle Online-Zahlungsverfahren: LDprod via Shutterstock)

Online-Zahlungsverfahren im Vergleich

Viele Internet-Händler kennen sich nicht genau mit jenen Kosten aus, die Online-Zahlungsverfahren verursachen. – Das ist das grundlegende Ergebnis einer neuen Studie, die ibi research angestellt hat. Befragt wurden dabei rund 400 Händler. Der Grund für dieses Resultat liegt beispielsweise in versteckten bzw. indirekten Kosten gewisser Bezahlmethoden, die auf dem ersten Blick so nicht erkennbar sind.

Das Kuriose dabei: Wenn sich deutsche Händler für Online-Zahlungsverfahren entscheiden, beachten sie dabei in erster Linie die Kosten (49 Prozent), dann erst die Sicherheit (40 Prozent), dicht gefolgt von der Userfreundlichkeit (37 Prozent). Doch die Einschätzung vieler Händler, welche Bezahlmethoden wirklich kostengünstig sind, geht im Vergleich mit den tatsächlichen Gesamtkosten scheinbar weit auseinander:

So sollen Anbieter die Vorkasse als günstigstes Verfahren bewerten. Danach wurden bei der Befragung die Lastschrift, die SOFORT Überweisung und dann die nicht abgesicherte Bezahlung auf Rechnung genannt.

Betrachtet man jedoch auch die indirekten Kosten, so zeigt sich, dass die SOFORT Überweisung mit 1,88 Euro pro Transaktion die niedrigsten Kosten verursacht. Auf Rang zwei der preisgünstigsten Online-Zahlungsverfahren schaffen es mit 3,54 Euro pro Transaktion die Vorkasse, gemeinsam mit der abgesicherten Lastschrift. Der Kauf auf offene Rechnung sprengt mit 8,36 Euro pro Transaktion vergleichsweise den Rahmen.

Folgekosten können gravierend sein

„Die Differenz zwischen der Kosten-Einschätzung der Händler und den tatsächlichen Gesamtkosten von Zahlverfahren ist ein überraschendes Ergebnis der Studie. Offenbar werden Folgekosten von Bezahlmethoden zu wenig beachtet. Ein Fehler, denn die indirekten Kosten sind zum Teil wesentlich höher als die direkten, beispielsweise beim Kauf auf offene Rechnung“, erklärt Prof. Dr. Hans-Gert Penzel von ibi research die Ergebnisse der Studie.

Doch welche Kosten sind denn nun versteckt und treiben die Kosten der Händler in die Höhe? Ibi research nennt hier beispielsweise die „Opportunitätskosten durch verzögerte Zahlungseingänge sowie Aufwendungen für Debitorenmanagement, Leistungsstörungen, Risikomanagement und Kosten für die Rückabwicklung von Zahlungen im Retourenfall.“

Kommt es also zu einer Retoure, einem Zahlungsausfalls oder auch einer Zahlungsstörung, so müssen Händler für die Online-Zahlungsverfahren wesentlich tiefer in die Taschen greifen: So kostet ein Ausfall im Schnitt rund 66 Euro und eine Störung immerhin knapp 18 Euro – Kosten, die für viele Händler in der Summe schwer zu stemmen sind, wenn sie häufiger auftreten. Allein auf dem deutschen E-Commerce-Parkett sorgen Zahlungsstörungen und Zahlungsausfälle für Kosten in Höhe von 961 Millionen Euro im Jahr.

Händler sollten sich also genau über die Kosten ihrer angebotenen Online-Zahlungsverfahren informieren, damit ihnen am Ende die versteckten bzw. indirekten Kosten keinen Strich durch die Rechnung machen...

 

Kommentare  

#3 Willi F. 2014-09-11 11:14
Besser?
Besser!
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#2 Redaktion 2014-09-11 11:02
Lieber Willi F.,

vielen Dank für Ihr Feedback. Den letzten Satz haben wir noch einmal entsprechend umformuliert.


Die Redaktion
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#1 Willi F. 2014-09-10 17:29
Der Artikel hat mir gefallen, jedoch der letzte Satz
"...damit ihnen am Ende die versteckten bzw. indirekten Kosten nicht die Umsätze verderben."
ist Müll! Unfug!
Er erzeugt in mir Unsicherheit, denn dadurch weiß ich nicht, ob ich dem vorher geschrieben vertrauen kann.
Vielleicht sollte die Schreiberin noch einmal nachlesen, was Umsatz bedeutet!
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