Datensicherheit: Nutzer setzen auf Eigenverantwortung

Veröffentlicht: 08.10.2014 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 08.10.2014

Sensible Informationen haben heutzutage einen enormen Wert und müssen unter allen Umständen geschützt werden. Egal ob jung oder alt, unerfahren oder sachkundig, Gelegenheits- oder Ganztags-Surfer – Datensicherheit geht jeden etwas an. Doch wer ist eigentlich verantwortlich für den Datenschutz? Müssen User selbst das Zepter in die Hand nehmen? Oder vielleicht der Staat? Oder sind es Online-Dienste, die in die Pflicht genommen werden sollten? Der HighTech-Verband Bitkom hat Nutzer befragt.

Türschloss

(Bildquelle Schlüssel im Schloss: Anna-Mari West via Shutterstock)

Datenschutz als persönliche Angelegenheit

Eine neue Studie aus dem Hause Bitkom zeigt eine deutliche Weiterentwicklung der Nutzer in Sachen Datenschutz: Noch im Jahr 2009 sah sich lediglich die Hälfte aller Nutzer (52 Prozent) selbst in der Verantwortung, für die Sicherheit ihrer Daten zu sorgen. Doch in den vergangenen Monaten und Jahren ist die Rate der Online-Kriminalität deutlich gestiegen und immer wieder wurden Nachrichten über Datendiebstahl und digitalen Betrug publik. Diese Vorkommnisse scheinen für viele Surfer von großer Bedeutung gewesen sein:

Denn wie aus den neuesten, repräsentativen Befunden der Bitkom hervorgeht, sehen sich heute weitaus mehr Nutzer in der Pflicht: Fast jeder Dritte (62 Prozent) glaubt, selbst für den Schutz der persönlichen Daten zuständig zu sein. „Immer mehr Verbraucher sind sich bewusst, dass der Schutz und die Sicherheit ihrer persönlichen Daten im Internet stark vom eigenen Verhalten abhängt“, kommentierte Dieter Kempf, Präsident von Bitkom, diese Entwicklung. „Jeder muss seinen Beitrag zum Datenschutz und zur Datensicherheit leisten.“

Auch Unternehmen in der Datenschutz-Pflicht, Staat ohne Verantwortung

Doch Nutzer achten nicht nur auf die eigenen Verhaltensweisen. Auch die Wirtschaft rückt in den Augen der Surfer weiter in den Mittelpunkt: So gehört der Datenschutz für rund jeden fünften Onliner (22 Prozent) auch in das Aufgabengebiet der Anbieter von Online-Diensten sowie der Hersteller von Soft- und Hardware. Schließlich bilden sie die Basis grundlegender Internet- bzw. IP-Prozesse und sollten von daher entsprechende Features berücksichtigen.

Den Staat hingegen sieht nur ein Bruchteil der Surfer in der Verantwortung: Nur 15 Prozent sehen den Schutz sensibler Daten als Obliegenheit der Regierung. Im Jahr 2009 waren es hingegen noch 44 Prozent. „Die steigende Internet-Kriminalität sowie die Diskussionen um geheimdienstliche Überwachung und Vorratsdatenspeicherung haben offenbar dazu geführt, dass die Internetnutzer beim Schutz ihrer Daten weniger auf staatliche Hilfe und mehr auf Eigenverantwortung bauen“, sagte Kempf.

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