TradeMachines: „Wir hatten bereits Öltanker und Flugzeugturbinen auf der Plattform“

Veröffentlicht: 26.05.2016 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 26.05.2016

Die Online-Plattform TradeMachines ist eine Suchmaschine für Gebrauchtmaschinen im Netz. Damit bedient das Unternehmen eine ganz spezielle Nische, in der auch schon mal Waren im Millionenwert verkauft werden. Dr. Heico Koch, Gründer und CEO von TradeMachines, hat mit uns über sein Unternehmen gesprochen.

Dr. Heico Koch

Dr. Heico Koch verbindet mit TradeMachines seine wissenschaftliche Ausbildung und seine E-Commerce-Erfahrung (© TradeMachines)

OnlinehändlerNews.de: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, eine Plattform zur Suche von Gebrauchtmaschinen wie Traktoren oder einfach nur Kreissägen zu starten?

Dr. Heico Koch: Die Idee eine Plattform wie TradeMachines zu gründen kam mir vor ca. drei Jahren und ist das Ergebnis eines langen und logischen Prozesses. Die Digitalisierungswelle, die vor zehn bis 15 Jahren begonnen hat den Konsumentenbereich zu revolutionieren, erreicht nun weitere Sektoren, wie den Gebrauchtmaschinenmarkt. Die Produktentwicklung für das Internet ist seit Karrierebeginn meine Leidenschaft. Dies hat in der Vergangenheit ja bereits zu erfolgreichen Gründungen geführt. Mit TradeMachines konnte ich diese Leidenschaft mit meinem Studium in Maschinenbau und Verfahrenstechnik kombinieren. Zudem hat der gute Kontakt zu zahlreichen Marktteilnehmern geholfen.

Wie funktioniert die TradeMachines-Plattform genau? Können Händler sich bei Ihnen anmelden oder greifen Sie die Daten anders ab?

TradeMachines ist eine Suchmaschine für Gebrauchtmaschinen. Das bedeutet: Alle Angebote werden gesammelt und im Überblick dargestellt. Wir stehen mit hunderten Händlern und Industrieauktionatoren aus aller Welt in Kontakt. Kommt es zu einer Partnerschaft, kümmern wir uns darum, dass die Angebote des Partners auf unseren 54 länderspezifischen Plattformen zu finden sind. Hier übernehmen wir die ganze Arbeit, der Verkäufer muss keine einzige Maschine selbstständig einstellen oder hochladen. Klickt einer unserer über fünf Mio. Nutzer auf ein Angebot, wird er direkt zur Anbieterwebsite weitergeleitet und kann dort mit dem Verkäufer in Kontakt treten. Das heißt: Wir liefern von heute auf morgen neue Käufer und mittelfristig stärken wir die Webseiten unserer Partner durch Links und Traffic.

Schon heute arbeiten wir mit hunderten Industrieauktionatoren und Händlern aus aller Welt zusammen. Über Feedbacks wie „Dank euch konnten wir unseren Online-Umsatz versechsfachen“ freuen wir uns regelmäßig.

Mit den Geräten und Fahrzeugen bedienen Sie doch eine sehr spezielle Nische. Wie groß schätzen Sie das Wachstumspotenzial auf dem Maschinenmarkt ein?

Der Gesamtgrößte des Gebrauchtmaschinenmarkts liegt heute bei ca. 380 Mrd Dollar. Hier kann man Wachstumsraten von 30-40% jährlich sehen. Trotz alledem ist der Digitalisierungsgrad des Marktes im Vergleich zu anderen Märkten vergleichsweise gering, weshalb wir mit großen Wachstumsschritten rechnen. TradeMachines wächst zurzeit ca. 15% pro Monat.

Was war das kurioseste Gerät, das jemals über ihre Plattform inseriert wurde?

Wir hatten bereits Öltanker, Lokomotiven aber auch Flugzeugturbinen für 1,2 Mio. Euro auf der Plattform. Im Zuge von Unternehmensauflösungen lassen sich manchmal besonders kuriose Geräte auf TradeMachines finden.

Das kurioseste in unserer Geschäftsentwicklung ist allerdings, dass wir ganze Werksschließungen angeboten bekommen und uns dann durch unsere Marktkenntnis um die besten Vermarktungspartner kümmern. So haben wir neulich dafür gesorgt, dass ein Metallbearbeitungsbetrieb aus Chemnitz für das Sechsfache des eigentlichen Insolvenzwertes in die gesamte Welt vermarket wurde – das ist natürlich Bestätigung für alle Mitarbeiter weiter an diesem Strang zu ziehen.

Welche Ziele wollen Sie mit TradeMachines erreichen?

Unser nächstes internes Etappenziel ist der Ausbau der Marktführerschaft – das steht für 2017 auf dem Plan. Nach etwa zweieinhalb Jahren am Markt sind wir Weltmarktführer im Gebrauchtmarkt für Maschinen geworden. Da sind alle stolz drauf, und gleichzeitig haben wir große Ideen. Aktuell bildet TradeMachines 40% der Inventarbestände europäischer Industrieauktionen ab, weltweit peilen wir bis Mitte 2016 die 10%-Marke des gesamten Gebrauchtmaschinenmarktes an. Bis 2019 wollen wir einen Umsatz von 100 Millionen US-Dollar realisieren.

Ist TradeMachines nur auf dem deutschen Markt verfügbar oder bedienen Sie schon andere Märkte?

TradeMachines ist heute bereits mit 54 länderspezifischen Plattformen in sechs Sprachen live. Unsere Nutzer kommen aus der ganzen Welt. Heute sind bereits über 75 % unserer Nutzer international. Durch die gesteigerte Transparenz können Interessenten nun auf einen Blick sehen, welche Maschine wo erhältlich ist. Durch die Digitalisierung wird der Markt immer transparenter – und wird bis 2020 komplett digital sein. Das Herz unseres internationalen Teams schlägt aber auch dafür, auf der gesamten Welt die Prozesse des Marktes zu verbessern.

 

Über Dr. Heico Koch

Dr. Heico Koch ist Gründer und CEO der TradeMachines FI GmbH. Das seit 2013 bestehende Unternehmen hat sich dem Aufbau der einzigen anbieterunabhängigen und internationalen Plattform für den Handel von Gebrauchtmaschinen verschrieben. Dr. Heico Koch kann auf eine lange Erfahrung im Online-Handel zurückblicken und ist Dr.-Ing. im Maschinenwesen. Mit TradeMachines verbindet er diese beiden Wege in einem Unternehmen.

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