Betrug mit Romantik und Liebe – Warum auch Händler zu Opfern werden

Veröffentlicht: 18.02.2025
imgAktualisierung: 18.02.2025
Geschrieben von: Corinna Flemming
Lesezeit: ca. 3 Min.
18.02.2025
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Tastatur mit Mann-, Frau und Herz-Symbol
karenr / Depositphotos.com
Vorgetäuschte Liebe kann nicht nur für das Opfer eines solchen Betrugs teuer werden, auch für Online-Shops kann sie zu Problemen führen.


Es ist erst wenige Tage her, da wurde der Valentinstag – der Tag der Liebe – gefeiert. Und da Liebe ja bekanntlich blind macht, nutzen dies leider auch immer mehr Betrüger aus. Bei dem sogenannten Love Scamming, dem Liebesbetrug im Internet, wird ahnungslosen Menschen Zuneigung und oft auch eine ganze Beziehung vorgegaukelt. Die Betrüger nutzen die emotionale Bindung zum Opfer aus, um sie zur Herausgabe von Geld oder persönlichen Informationen zu bewegen. Besonders um den Valentinstag nehmen solche betrügerischen Aktivitäten zu, da viele Menschen in dieser Zeit nach einem Partner oder einer Partnerin suchen.

Dieses Love Scamming ist aber nicht nur für die Opfer sowohl emotional als auch finanziell schädlich, sondern kann sich auch negativ auf Online-Händler auswirken, da die Betrüger oft E-Commerce-Websites nutzen, um ihre betrügerischen Aktivitäten durchzuführen, berichtet das Portal Electronicpaymentsinternational.com. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass Einzelhändler wissen, wie die Kriminellen vorgehen und welche Maßnahmen sie ergreifen können, um ihr Geschäft und ihre Kunden zu schützen.

Betrug durch Geschenkkarten und Kontoübernahmen

Eine gängige Methode der Romance Scammer besteht darin, die Opfer zum Kauf von Geschenkkarten bestimmter Geschäfte zu überreden. Diese werden dann oft gegen wertvolle Gegenstände oder Bargeld eingelöst. Das Problem dabei ist, dass für Geschenkkarten keine persönlichen Daten erforderlich sind, sodass es schwierig ist, ihre Verwendung bis zu einem Betrüger zurückzuverfolgen. Da Geschenkkarten anonym sind und nicht erstattbar, verlieren Opfer oft ihr Geld, während Händler mit negativen Kundenerfahrungen und einem Vertrauensverlust kämpfen.

Eine weitere Methode ist der Account Takeover Fraud (ATF). Hierbei stehlen Betrüger persönliche Daten, um Bankkonten der Opfer zu plündern und betrügerische Einkäufe zu tätigen. Dies führt zu Rückbuchungen, finanziellen Verlusten für Händler und erhöhten Gebühren von Zahlungsdienstleistern.

Zusätzlich nutzen Romance Scammer Peer-to-Peer-Zahlungen (P2P) über PayPal oder direkte Banküberweisungen. Auch Kryptowährungen gewinnen an Bedeutung, da sie anonym und global zugänglich sind. Zudem entstehen oft hohe Kosten für Opfer, da Chats mit den Betrügern auf manchen Plattformen durch kostenpflichtige Nachrichten geführt werden.

Maßnahmen zur Betrugsprävention

Um sich selbst und die Kunden zu schützen, sollten Händler Schutzmaßnahmen ergreifen. Dazu gehören unter anderem:

  • Betrugserkennung & Monitoring: Systeme zur Überwachung von Transaktionen helfen, auffällige Muster zu identifizieren – z. B. große Geschenkkartenkäufe oder ungewöhnliche IP-Adressen.
  • Strengere Transaktionskontrollen: Limits für Hochrisikotransaktionen und zusätzliche Prüfverfahren wie Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) erschweren Betrügern den Zugriff.
  • Warnmeldungen & Aufklärung: Händler sollten Kunden über Betrugsrisiken informieren, beispielsweise durch E-Mails oder App-Benachrichtigungen. Zudem kann eine Meldefunktion für verdächtige Aktivitäten integriert werden.
  • Zahlungsdienstleister (PSP) nutzen: Diese bieten spezialisierte Betrugserkennung mit Echtzeit-Überwachung und verringern so das Risiko für Händler.

Zusammenarbeit als Schlüssel zur Bekämpfung

Um Romance Scams wirksam einzudämmen, ist eine enge Kooperation mit anderen Händlern, Banken sowie den Behörden entscheidend. Gemeinsame, anonymisierte Betrugsdatenbanken könnten helfen, Muster frühzeitig zu erkennen und branchenübergreifend Gegenmaßnahmen zu entwickeln.

Da sich die Betrugsstrategien aber ständig weiterentwickeln, sollten Händler wachsam bleiben, Sicherheitsmaßnahmen regelmäßig anpassen und Kunden aktiv über Risiken informieren. Dies schützt nicht nur die Kunden, sondern stärkt auch das Vertrauen und die langfristige Kundenbindung.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 18.02.2025
img Letzte Aktualisierung: 18.02.2025
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Corinna Flemming

Corinna Flemming

Expertin für Internationales

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