Cybersicherheit: Diese neue DDoS-Gefahr bedroht auch deinen Shop!

Veröffentlicht: 06.03.2025
imgAktualisierung: 06.03.2025
Geschrieben von: Ricarda Eichler
Lesezeit: ca. 3 Min.
06.03.2025
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ca. 3 Min.
Visualisierung: DDos-Attacke, blau auf dunklem Grund
photonphoto / Depositphotos.com
Cyberangriffe werden immer schneller und perfider. Ein Report von Link11 zeigt aktuelle Angriffsmuster und wie man sich schützt.


Jahr für Jahr erreichen die Zahlen von Cyberangriffen neue Höhenflüge. Obwohl die Zahlen immer abstrakter wirken, ist die Gefahr realer denn je. Unternehmen, die sich nicht aktiv um den Schutz ihrer Systeme kümmern, riskieren hohe finanzielle Verluste.

Wie der aktuelle Cyber Report 2025 des IT-Sicherheitsberaters Link 11 zeigt, nehmen vor allem DDoS-Attacken massiv zu: Die Zahl dieser Angriffe soll sich innerhalb der durch Link11 betreuten Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt haben. Die Zeit, um auf solche Angriffe zu reagieren, ist zudem verschwindend gering: Ihren Höhepunkt erreichen sie oft schon nach zehn bis 60 Sekunden.

Das sind die gefährlichsten Angriffsmuster

Viele Unternehmen denken bei Cybersicherheit noch vorrangig an den Schutz von Daten oder vor Phishing-E-Mails. In der Realität gehen jedoch von DDoS-Angriffen oft deutlich höhere Risiken aus. Die Kriminellen setzen dabei zunehmend auf komplexe Angriffsmuster. Statt einfach nur einen Server auszuschalten, werden einzelne Web-Anwendungen und sogar APIs gezielt anvisiert.

Die Anzahl der durch Link11 im vergangenen Jahr registrierten DDoS-Attacken stieg um 137 Prozent. 2023 lag das Wachstum noch bei lediglich 70 Prozent. Und die Attacken werden immer schneller: Maß man 2024 noch Datenübertragungsraten im Gigabyte-Bereich, erreichten die schnellsten jetzt gemessenen Attacken eine Geschwindigkeit von 1,4 Terrabyte pro Sekunde. Etwa zwei Drittel aller Angriffe haben somit bereits unter einer Minute ihr Ziel erreicht.

Neben der Beschleunigung stellte Link11 aber auch eine Verringerung der Angriffsbandbreite fest. Statt groß angelegter Attacken kommt es nun oft zu einer Vielzahl kleiner, aber sehr gezielter Angriffe. Statt einzelner Angriffsziele werden zudem oft mehrere verschiedene IP-Adressen parallel attackiert. Mit diesem Strategiewechsel könnten klassische Cybersicherheitssysteme oft umgangen werden, da diese erst größere Angriffe registrieren. 

So können Unternehmen sich jetzt schützen

Ein wichtiges Werkzeug zur Abwehr solcher Angriffe können KI-basierte Sicherheitssysteme sein. Diese ermöglichen eine Analyse von Server-Strukturen und Datenbanken in Echtzeit, was ungewöhnliche Muster schneller als menschliche Akteure erkennen kann. Da sich die Angriffsmuster der Cyberkriminellen diversifizieren, können KI-Systeme außerdem helfen, stets die aktuellen Taktiken auf dem Schirm zu haben.

Weiterhin betont Link11, dass Geoblocking – also der gezielte Ausschluss von Zugriffen aus bestimmten Ländern, in Zukunft eine wichtige Rolle spielen könnte. Im Jahr 2024 kamen 98 Prozent der verzeichneten Angriffe aus den USA. Das bedeutet allerdings nicht, dass dort die eigentlichen Kriminellen sitzen, sondern lediglich, dass US-Server zur Verteilung genutzt wurden.

Mit Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump gerät derzeit das transatlantische Datenabkommen ins Wanken. Dieser Umstand könnte Unternehmen, welche beispielsweise auf Cloud- oder Technologiedienste aus den USA setzen, weiter gefährden. Moderne Geoblocking-Technologien wären hierfür eine Lösung.

Was sind eigentlich DDoS-Attacken?

Die Abkürzung DDoS steht für Distributed-Denial-of-Service. Bei Angriffen dieser Art versuchen die Kriminellen, mit einer stark gebündelten, oft durch Bots unterstützten Anzahl von Anfragen ein System lahm zu legen. Besonders betroffen von dieser Art Angriff sind kritische Infrastrukturen wie Behörden, Energieversorger oder Banken. Hier ist das Ziel vor allem eine Störung laufender Prozesse.

Doch auch Online-Händler:innen sollten sich nicht in Sicherheit wiegen. Mit einer großflächigen Störung verschiedener Wirtschaftsakteure, wie eben Online-Shops, könnte schließlich auch die Wirtschaft eines Landes entscheidend gestört werden. DDoS-Attacken machen mit 41,1 Prozent den größten Teil der durch Link11 registrierten Angriffsmuster aus. Direkt dahinter sind die nicht minder gefährlichen Ransomware-Attacken mit 25,8 Prozent.

Oft werden DDoS-Attacken dabei auch als Ablenkung eingesetzt, während gleichzeitig eine Ransomware eingeschleust oder Daten extrahiert werden.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 06.03.2025
img Letzte Aktualisierung: 06.03.2025
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Ricarda Eichler

Ricarda Eichler

Expertin für Nachhaltigkeit

KOMMENTARE
1 Kommentare
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cf
07.03.2025

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Blöd nur, dass es da so eine Geoblocking-Verordnung gibt.... Irgendwann fällt einem alles auf die Füße. Und nun...?